Im Sommer 2023 endet eine Ära. Nur wenige Spieler haben sich in der langen FC-Historie derart mit ihrem Heimatverein identifiziert wie der in Köln geborene Torhüter. Und niemand hat so lange den Geißbock auf der Brust getragen wie er: Timo Horn.
2002 wechselte Timo Horn vom SC Rondorf zum 1. FC Köln und spielte ab dem neunten Lebensjahr in allen Nachwuchsteams am Geißbockheim. Horn hatte an Sichtungstagen beim FC teilgenommen und zur gleichen Zeit mit seinem Heimatverein ein Freundschaftsspiel gegen eine FC-Jugendmannschaft absolviert. „Offensichtlich sind dann die FC-Verantwortlichen auf mich aufmerksam geworden und haben mich zu weiteren Trainingseinheiten eingeladen. Irgendwann kam dann der Anruf mit der Nachricht, dass mich der FC gerne verpflichten würde.“ Parallel zum FC durchlief er ab der U15 sämtliche Juniorenteams des Deutschen Fußball-Bundes bis hinauf zur U21. Als 23-Jähriger nahm Horn zudem 2016 mit der deutschen Olympiaauswahl in Rio an den Olympischen Spielen teil, absolvierte alle sechs Spiele und gewann die Silbermedaille.

Beim FC spielte Timo Horn ab 2007 – also im Alter von 14 Jahren – bereits in der U17-Bundesliga. In der Spielzeit drauf stand er in 22 Partien in der B-Junioren Bundesliga West im FC-Kasten. Als erster Fußballer wurde das außergewöhnliche Torwarttalent im Alter von 16 Jahren vom Landesinnenministerium von der Schulpflicht befreit. Dies ist per Gesetz nur für Menschen „mit besonderer Begabung“ möglich. Sein Abitur machte Timo Horn per Fernschule.
Mit 17 Jahren debütierte er im Regionalliga-Team in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands. Bereits ein Jahr zuvor – im Sommer 2009 – reiste Horn erstmals mit den FC-Profis in Trainingslager. Mit der U19 wurde Horn 2010 FVM-Pokalsieger sowie Westdeutscher Vizemeister. Für seine Leistungen wurde er im selben Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille (U17) in Gold ausgezeichnet – als erster FC-Nachwuchstorhüter überhaupt. Zudem nach Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen erst der dritte Torhüter, der sich in die Preisträger-Liste einreihte. „Das war eine große Ehre für mich und hat mich gleichzeitig angespornt, weiter Gas zu geben.“

Ab 2011 gehörte Timo Horn fest zum Kader der FC-Profis und feierte sein Debüt zu Beginn der Zweitliga-Saison 2012/13. Neben den Aufstiegen 2014 und 2019 erreichte der FC-Torhüter mit dem FC im Jahr 2017 die erstmalige Qualifikation für den Europapokal seit 25 Jahren. Im Saisonendspurt 2017/18 verkündete Timo Horn, dass er über die aktuelle Saison hinaus und unabhängig von der Ligazugehörigkeit beim 1. FC Köln bleiben und von seiner Ausstiegsklausel keinen Gebrauch machen werde. Der FC stand zu dieser Zeit vor seinem sechsten Abstieg der Vereinsgeschichte. Horn schaffte mit dem Team den direkten Wiederaufstieg. Insgesamt lief der gebürtige Kölner 201-mal in der Bundesliga, 98-mal in der 2. Bundesliga, 22-mal im DFB-Pokal, zweimal in Relegationsspielen sowie sechsmal in der UEFA Europa League für den 1. FC Köln auf.
Mit 329 Pflichtspielen belegt Timo Horn den 18. Platz in der Rangliste aller FC-Spieler seit 1948. Unangefochtener Rekordhalter aller Spieler, die mindestens ein Pflichtspiel als Profi für den 1. FC Köln bestritten haben, ist Timo Horn mit insgesamt 21 Jahren mit dem Geißbock auf der Brust. Damit liegt er weit vor den Rekordspielern Wolfgang Overath und Toni Schumacher (jeweils 15 Jahre beim FC).
Am Samstag werden Jonas Hector und Timo Horn verabschiedet Sichert euch die Abschiedsshirts der beiden in allen #effzeh-Fanshops, um sie bereits am Samstag im Stadion tragen zu können!
— 1. FC Köln (@fckoeln) May 25, 2023
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25.05.2023 Profis Erstellt von Frederic Latz
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