Profis | 25.04.2023

Angreifer im Interview

Dietz: „Topfit für die nächste Saison machen“

Die aktuelle Saison verbindet FC-Angreifer Florian Dietz mit einigen Höhen und Tiefen. Nachdem der junge Stürmer für viele überraschend zu Saisonbeginn in der Startelf stand und in Leipzig sein erstes Bundesligator schoss, verletzt sich der 24-Jährige in der Hinrunde gegen Hoffenheim schwer am Knie. Im Interview spricht Dietz über seine Verletzung, seinen Leidensweg und sein Comeback auf dem Rasen.

Hallo Flo, nach deiner langen Verletzung bist du endlich wieder zurück auf dem Rasen. Wie hast du diesen Moment erlebt?

Florian Dietz: „Ich bin sehr froh darüber, wieder in Köln und beim FC zu sein. Die Verletzungspause war ziemlich lang, ungefähr ein halbes Jahr, das ich nicht hier war. Natürlich habe ich die Spiele der Jungs verfolgt. Jetzt freue ich mich sehr, dass ich mit meinen Mannschaftskollegen wieder Zeit verbringen kann, auch wenn es nur vor oder nach dem Training ist. Das hat mir gefehlt.“

Du hast deine Reha in Schweinfurt absolviert und nicht in Köln. Warum hast du dich dazu entschieden?

„Die Knieverletzung war die dritte schwere Verletzung, seitdem ich beim FC bin. Bei den zwei vorhergegangenen Verletzungen habe ich die Reha jeweils in Schweinfurt gemacht. Ich habe dort gute Erfahrungen gemacht. Der Verein hat es mir ermöglicht, mich erneut dort behandeln zu lassen. Schweinfurt liegt in der Nähe meiner Heimat, nur 30 Minuten entfernt. Dadurch konnte ich viel Zeit mit meiner Familie verbringen.“

Wie gehst du mit so vielen Verletzungsrückschlägen in so kurzer Zeit um?

„Man sagt sich nach jeder Verletzung, dass das sicherlich die letzte gewesen ist. Klar, es ist schwierig positiv zu bleiben, wenn immer etwas dazwischenkommt. Meine Freundin und meine Familie haben mich sehr dabei unterstützt. Durch die Vergangenheit wissen sie auch, wie es mir während dieser Zeit geht. Trotzdem habe ich etwas länger gebraucht, um diesen Rückschlag zu verarbeiten. Dadurch, dass ich weiß, was auf mich zukommt, kann ich mit der Situation einigermaßen gut umgehen. Ich sehe solche Rückschläge immer als Chance, besser zurückzukommen. Natürlich ist es hart, dass ich das dritte Jahr in Folge beim FC nicht in einer Rückrunde zum Einsatz komme. Wir stellen alles auf den Kopf und drehen an jeder Stellschraube.“

Seit Sommer 2020 bist du beim FC. Du warst zunächst ausgeliehen und wurdest dann fest verpflichtet. Wie hast du seither deine Zeit in Köln erlebt?

„Trotz meiner drei schweren Verletzungen bin ich mit meiner Zeit beim FC sehr zufrieden. Ich wurde sehr gut im Club aufgenommen. Ich bin dem Verein sehr dankbar, der er mich nach meinem Kreuzbandriss, den ich erlitten habe, als ich an den FC ausgeliehen war, fest verpflichtet hat. Das ist auch nicht selbstverständlich. Ich habe in der Regionalliga meine Tore gemacht und durfte bei den Profis mittrainieren. Dann hat mich Steffen Baumgart planmäßig mit zu den Profis hochgezogen. Im vergangenen Jahr war ich insgesamt acht Monate verletzt und habe zwischendrin mein Bundesliga-Debüt gegeben und international gespielt. Trotz der Verletzungen war es ein positives Jahr für mich. Ich weiß aber auch, dass bei mir noch viel Luft nach oben ist und ich mich noch weiterentwickeln kann.“

Seit der aktuellen Saison gehörst du zum Profikader und warst zu Beginn der Spielzeit eine der Überraschungen im Team. Wie zufrieden bist du mit deiner Entwicklung?

„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entwicklung. Ich bin, glaube ich, als Stürmer Nummer vier oder fünf in die Saison gegangen. Der Wechsel von Anthony Modeste hat mir natürlich in die Karten gespielt. Zudem habe ich eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Mit meinen Einsätzen konnte ich mich zeigen. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Meine Geschichte zeigt, dass man sich trotz vieler Rückschläge immer zurückarbeiten kann. Ich möchte mit harter Arbeit das Maximale aus mir herausholen. Darauf kann ich sehr stolz sein. Mein Wille und meine Mentalität zählen zu meinen größten Stärken. Ich will mich immer verbessern und habe mich stetig nach oben gearbeitet. Ich war nie das größte Talent, ich habe mich durch meine Arbeit und meinen Willen Schritt für Schritt nach oben gearbeitet. So werde ich es auch weitermachen.“

Gegen Leipzig hast du dein erstes Bundesligator erzielt, zudem hast du in der UEFA Europa Conference League getroffen. Was ging dir dabei durch den Kopf?

„Das war natürlich ein Traum, der wahr geworden ist. Die Leute drumherum wissen nicht, was man für einen Weg gegangen ist. Nur meine Familie und Freunde wissen, was ich auf mich nehmen musste. Man denkt natürlich dran, was man für schwierige Zeiten mitgemacht hat. Ich habe festgestellt, dass es sich lohnt, diesen Aufwand zu betreiben.“

In der aktuellen Saison wirst du voraussichtlich nicht mehr zum Einsatz kommen. Wie gehst du gedanklich in die nächste Spielzeit?

„Ich weiß, wie meine aktuelle Situation ist. Ich persönlich habe mit der Saison abgeschlossen, weil es falsch wäre, zu früh wieder anzufangen. Mir ist bewusst, dass mein Körper die Zeit braucht. Ich muss noch sehr viel aufarbeiten. Gemeinsam mit Athletiktrainer Leif Frach will ich mich topfit für die nächste Saison machen und die Sommerpause nutzen, um meine Defizite aufzuholen. Am besten gehe ich mit einem besseren körperlichen Zustand in die Saisonvorbereitung als im vergangenen Jahr. Für mich ist es wichtig, schmerzfrei zu sein, damit ich mein komplettes Potenzial abrufen kann.“

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PL.VereinPkt.
15Borussia M'gladbach2
161. FC Köln1
17Darmstadt 981

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