Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri vom 1. FC Köln gehört seit Jahren zu den laufstärksten Spielern der Bundesliga. In der aktuellen Spielzeit führt der Tunesier mit 280,9 gelaufenen Kilometern das Bundesligaranking an. An den letzten Auswärtssieg beim kommenden Gegner, Borussia Dortmund, denkt der Sechser gerne zurück, aus gutem Grund.
Er läuft und läuft und läuft. Ellyes Skhiri ist nicht nur der laufstärkste Spieler des 1. FC Köln, sondern auch der gesamten Bundesliga. Mit aktuell abgespulten 280,9 Kilometern führt der Tunesier das ligaweite Ranking an. Damit ist der Dauerläufer in der aktuellen Bundesligasaison mehr als dreimal die Distanz zwischen RheinEnergieSTADION und dem Dortmunder Signal Iduna Park gelaufen.
Auch mit den 1.734 intensiven Läufen ist Skhiri unter den zehn Besten in der Bundesliga. Die Laufstärke ist eine der größten Stärken von „Flaco“ (zu Deutsch: Der Dünne, Anm. der Redaktion), wie er von seinen Mitspielern genannt wird. Bereits in den Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 lag der Mittelfeldmotor mit 374,9 (2019/20) und 384,2 (2020/21) abgespulten Kilometern in der Bundesliga auf Platz 3 der laufstärksten Spieler.
Dauerläufer und bester Torschütze
In der aktuellen Saison besticht der Tunesier nicht nur durch seine Laufstärke, sondern auch durch seine Torgefährlichkeit. Seit Jahresbeginn erzielte Skhiri fünf Treffer und ist damit neben Florian Kainz bester FC-Torschütze in der Bundesliga. Clubintern hat zudem nur FC-Kapitän Jonas Hector mehr Zweikämpfe gewonnen (307) als der Sechser (233). Verbesserungspotenzial sieht Skhiri bei jedem Fußballer gegeben: „Ich denke, dass man sich als Fußballer immer verbessern kann. Ich bin sehr ehrgeizig und will immer besser werden. Dafür arbeite ich jeden Tag hart. An meinem Positionsspiel kann ich sicherlich noch feilen oder am Spiel mit dem Ball am Fuß.“

Bei seinem Ehrgeiz schaut der im südfranzösischen Lunel geborene und aufgewachsene Tunesier nicht nur auf sich. Vor allem für die jungen Spieler, wie Eric Martel, Denis Huseinbasic oder Mathias Olesen, die ebenfalls im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen, ist Skhiri ein wichtiger Ansprechpartner und Mentor: „Im zentralen Mittelfeld haben wir viele junge Spieler. Ich bin der Akteur dort, der über die größte Erfahrung verfügt. Ich bin in der Position, den jungen Spielern zu helfen. Die Youngsters schlagen sich sehr gut. Wir arbeiten gelegentlich in einer kleineren Gruppe zusammen, um an spezifischen Dingen zu arbeiten. Als Team können wir uns stetig verbessern.“
Nach einem starken Start ins neue Kalenderjahr 2023 mit zwei Siegen und drei Unentschieden holte der FC in den vergangenen vier Begegnungen nur einen Zähler: „Die aktuelle Situation ist etwas schwierig für uns. Wir müssen weiter zuversichtlich bleiben und hart an uns arbeiten. Aber wir wissen um unsere Qualität. Insgesamt haben wir keine richtig schlechten Spiele gezeigt, die Ergebnisse haben zuletzt nicht gestimmt. Wenn wir weiter unsere Intensität und Qualität auf den Platz bringen, werden wir die Punkte wieder einfahren.“
„Chance für Wiedergutmachung"
Vor allem mit der jüngsten Niederlage gegen den VfL Bochum am vergangenen Freitag hadert Skhiri: „Natürlich haben wir uns viel mehr von der Begegnung versprochen. Das Ergebnis spiegelt überhaupt nicht wider, was wir uns vorgestellt haben. Uns sind zu viele Fehler unterlaufen. Das kann passieren, trotzdem sollten wir schnell daraus unsere Lehren ziehen.“ Das bevorstehende Duell bei Borussia Dortmund sieht Skhiri als Chance für Wiedergutmachung: „Wir haben ein schweres Spiel in Dortmund vor der Brust, trotzdem wollen wir eine Reaktion zeigen. Die Partie ist die beste Möglichkeit dafür. Wir haben nichts zu verlieren.“

Leicht wird die Aufgabe im Signal Iduna Park nicht. Die Mannschaft von BVB-Coach Edin Terzic hat seit neun Bundesligaspielen keines mehr verloren, gewann acht der neun Partien. „Wir wissen, was uns erwartet und treffen auf eine der besten deutschen Mannschaften. Der BVB verfügt über eine hohe individuelle Qualität. In der jüngeren Vergangenheit haben wir jedoch einige gute Resultate gegen Dortmund eingefahren. Alles ist möglich. Für mich als Spieler und uns als Team ist es immer gut, gegen so starke Mannschaften zu spielen. Wir müssen die Fehler und Räume nutzen, die wir bekommen werden. Wir sind nicht der Favorit, wollen die Partie aber trotzdem gewinnen.“
An den letzten Sieg in Dortmund erinnert sich der Tunesier gerne zurück. Beim 2:1-Erfolg am 9. Spieltag der Saison 2020/21 holte der FC den ersten Saisonsieg. Skhiri sicherte dem FC damals per Doppelpack die drei Punkte und avancierte zum Matchwinner: „Ich denke sehr gerne an den letzten Auswärtssieg in Dortmund zurück. Diesen Moment werde ich nicht vergessen. Damals waren wir in einer schwierigeren Situation als es im Augenblick der Fall ist.“

Kleines Jubiläum gegen Dortmund
Der Mittelfeldmotor wird am Samstag gegen den BVB sein 125. Spiel im Trikot des FC absolvieren. „Natürlich ist das eine schöne Zahl und zeigt, wie viele Spiele ich für den FC absolviert habe. Ich habe kaum Partien verpasst, weil ich nur kleinere Verletzungen erlitten habe. Ich versuche, mich immer professionell zu verhalten und auf meinen Körper zu achten. Das ist wichtig, um konstant seine Leistung zu bringen. Während meiner Zeit beim FC gab es einige Höhen und Tiefen. Das Bundesliga-Relegations-Rückspiel in Kiel wird mir immer in besonderer Erinnerung bleiben. Vor der Partie standen wir immens unter Druck. Ich habe beim 5:1-Sieg den letzten Treffer erzielt, es war überwältigend. Für den Club war dieser Erfolg enorm wichtig. Der aufregendste und schönste Sieg war aber sicherlich der 3:1-Erfolg in Gladbach, wonach wir von unseren Fans am Geißbockheim empfangen und gefeiert wurden.“
Wettbewerbsübergreifend kam Skhiri bislang in 124 von 145 Begegnungen zum Einsatz und wuchs seit seinem Wechsel zum FC im Juli 2019 immer mehr und mehr in die Rolle eines Führungsspielers hinein: „Ich kenne meine Rolle im Team, ich habe den Anspruch, voranzugehen. Gerade in schwierigen Situationen will ich Verantwortung übernehmen. Ich will meinen Mitspielern und der Mannschaft mit meinen Leistungen helfen.“
Alle Höhen und Tiefen miterlebt – trotzdem e Levve lang FC! #effzehpic.twitter.com/d2l8uHZwzc
— 1. FC Köln (@fckoeln) March 15, 2023
18.03.2023 Profis Erstellt von Philipp Kinzel
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