Stiftung | 22.11.2022

Einweihung einer Fußball-Minigolfanlage

FC-Sportinternat: Erfolgreiches Projekt mit der JVA Wuppertal

Am vergangenen Mittwoch haben sich junge Sportlerinnen und Sportler aus dem 1. FC Köln Sportinternat mit ihren Betreuenden und Mitarbeitenden der FC-Stiftung auf den Weg in die JVA Wuppertal-Ronsdorf gemacht, um eine Fußball-Minigolfanlage einzuweihen, die sie in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den Inhaftierten gebaut hatten.

Die ersten Eindrücke bei der Ankunft an der JVA in Wuppertal-Ronsdorf wirken bedrückend. Hohe Mauern umgeben das Gelände, überall Zäune und abgeschirmte Bereiche, dazu endlos lange Gänge, unzählige Einzelzimmer. 310 junge Menschen sind hier aktuell inhaftiert, die Jüngsten unter ihnen sind 14 Jahre alt, die Ältesten sind 23. Sie alle sind aus unterschiedlichen Gründen hier: Einbruch, Körperverletzung, Diebstahl.

Vielfältiges Sportangebot in der JVA

Die JVA ist sehr bemüht darum, den Jugendlichen neben Schule, Ausbildung und Arbeit ein abwechslungsreiches Freizeitangebot zu bieten – dazu zählt auch jede Menge Sport. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass den Jugendlichen drei Stunden Sport die Woche geboten werden, in der JVA in Wuppertal-Ronsdorf sind es bis zu fünf. Hier wird Fußball gespielt, Tischtennis, Basketball und seit neustem auch Fußball-Minigolf. „Es ist wichtig, nicht nur Fußball anzubieten, sondern Abwechslung reinzubringen“, erzählt Ralf, einer der Justizvollzugsbeamten, der als Trainer fungiert. „Wir haben nahezu wöchentlich Ausschreitungen oder Prügeleien unter den Inhaftierten, im Sport kommt es dazu fast nie. Hier konzentrieren sie sich auf den Sport, alles drumherum zählt in diesen Stunden nicht.“

Projekt zur Kontaktaufnahme und Resozialisierung

Den ersten Kontakt zwischen dem 1. FC Köln Sportinternat und der JVA Wuppertal gab es vor rund vier Jahren, damals besuchte die Leitung des Sportinternats die JVA und schaute sich alles an. Vor einigen Monaten startete mit dem Bau der neuen Fußball-Minigolfanlage das erste gemeinsame Projekt. Es soll in erster Linie der Resozialisierung dienen und dazu beitragen, Kontakte zu knüpfen, die sonst nicht zustande kommen würden.

Ab April 2022 fuhren Sportlerinnen und Sportler aus dem 1. FC Köln Sportinternat alle drei Wochen für mehrere Stunden nach Wuppertal, um gemeinsam mit den Inhaftierten die Anlage zu errichten und gleichzeitig mit ihnen in den Austausch zu gehen. „Der Umgang untereinander war und ist durchgehend freundschaftlich und respektvoll, die Kids haben einfach Spaß miteinander und gemeinsam etwas aufgebaut“, erzählt Teresa Rohner, Teamleiterin des Sportinternats. „Alle Bahnen sind aus Materialien, die bereits vorhanden waren, es musste nichts neu gekauft werden. Es ging uns auch darum, den Jugendlichen zu zeigen, dass man alte Dinge, für die man normalerweise keine Verwendung mehr hat, wieder verwenden kann und diese einen Sinn erfüllen können. Wir haben alte Reifen, Paletten, Holzplatten und ein ausgeleiertes Trampolin verwendet.“

Kooperation soll ausgebaut werden

Deutlich wurde im Rahmen der Einweihung auch, dass beide Parteien von dieser Zusammenarbeit profitieren. Auf der einen Seite wird ein kleiner Beitrag zur Resozialisierung der Inhaftierten beigetragen, gleichzeitig geht es aber auch darum, die Sportlerinnen und Sportler aus ihrem gewohnten Umfeld rauszuholen und ihnen zu vermitteln, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und Berührungsängste abzubauen. Das 1. FC Köln Sportinternat und die FC-Stiftung möchten die Kooperation mit der JVA Wuppertal-Ronsdorf in Zukunft weiter ausbauen. Ein neues Projekt ist bereits angedacht.

  • empfehlen

Tabelle

Menu
Gesamttabelle
PL.VereinPkt.
16VfL Bochum3
171. FC Köln1
18Mainz 051

FC-FANSHOP