Am heutigen Freitag, 18. November 2022, feiert Harald Konopka seinen 70. Geburtstag. Der ehemalige FC-Profi, der in knapp 12 Jahren für den 1. FC Köln 456 Pflichtspiele bestritten hat und dabei das Double 1978 gewann sowie zwei weitere Male den DFB-Pokal in die Höhe reckte, engagiert sich heute im Mitgliederrat für den FC.
„Flanke Konopka, Kopfball Müller, Tor“, so berichteten Fußballreporter der späten 1970er-Jahre regelmäßig von den Spielen des 1. FC Köln. Harald Konopka prägte den Stil eines offensiv mitspielenden Außenverteidigers zu einer Zeit, in der es beinhart zur Sache ging und sich nur die wenigsten Abwehrspieler in die Angriffsbemühungen einschalteten. Mit dem FC gewann Konopka zahlreiche Titel in der Jugend und mit den Profis. Schon als Kind hatte der in Echtz bei Düren geborene Harald Konopka nur den Fußball im Sinn.
Aus Düren zum FC
Fußball widmete Konopka zunächst auf der Straße und ab dem sechsten Lebensjahr bei Teutonia Echtz seine gesamte Freizeit. Von der alleinerziehenden Mutter großgezogen, wohnte die Familie direkt gegenüber der Volksschule, die Harald besuchte. Im Kreis Düren machte der dunkelhaarige Knirps schnell durch sein fußballerisches Können auf sich aufmerksam. Da verwundert es nicht, dass Konopka schon früh zu Düren 99 wechselte, dem Verein, aus dem schon die FC-Heroen Karl-Heinz Schnellinger und Georg Stollenwerk hervorgegangen waren. Für die „99er“ kam er zu Berufungen in die Repräsentativteams des Kreises, des Mittelrheins sowie Westdeutschlands und sollte per Sondergenehmigung als 17-Jähriger in der ersten Mannschaft des Dürener Traditionsclubs spielen.
Dem kam der ebenfalls aus Düren stammende Bäckermeister Clemens zuvor: Als, wie Konopka sagt, „verrückter FC-Fan“ empfahl er dem damaligen FC-Vorstandsmitglied Herbert Noack, Konopka nach Köln zum Probetraining einzuladen. Noack vermittelte dieses bei A-Jugendtrainer Jupp Röhrig. Auch nach über 40 Jahren erinnert sich Konopka in jeder Einzelheit daran – kein Wunder, denn es dauerte nur eine Minute: „Jupp spielte mir jeweils zwei Bälle zu: zweimal leicht, zweimal schwer. Dann nickte er und sagte: ‚Der Jung kann jät (,Der kann was‘). Geh rüber in die Geschäftsstelle, da regeln wir den Rest.‘“ Nach kurzem Gespräch im Geißbockheim war Konopka wenige Tage später Mitglied der FC-A-Jugend und begann beim „Kaufhof“ eine Ausbildung zum Bürokaufmann.
Titelsammler
Der Beginn einer überaus erfolgreichen Spielerlaufbahn: Gleich im ersten Jahr wurde er nach einem 3:1-Finalsieg über den 1. FC Nürnberg in Fürth deutscher A-Jugendmeister 1971. Zur Saison 1971/72 erhielt Konopka einen Lizenzspielervertrag, den die Mutter unterschreiben musste, weil er noch nicht volljährig war. 45 Pflichtspiele bestritt Konopka in seiner Premierensaison als professioneller Fußballer.
Anfang der 1970er-Jahre war Konopka unbestrittener Stammspieler in der FC-Abwehr und sorgte auch in der Junioren- und U23-Nationalmannschaft des DFB für Furore. 1973 wurde er mit dem FC Vizemeister und Vize-Pokalsieger. Beim „Jahrhundertendspiel“ im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach kam er ab der 71. Minute für Kapitän Wolfgang Overath zum Einsatz. 1975 gewann Harald Konopka einen seltenen Titel: Mit der deutschen Bundeswehrnationalmannschaft wurde er Militärweltmeister. Das Siegtor gegen die Niederlande beim Endspiel im Hagener Ischelandstadion erzielte Konopka (als Gefreiter des Luftwaffen-Versorgungsregiments Essen) per Elfmeter.

Ab 1976 nahm Trainerlegende Hennes Weisweiler Konopka besonders unter seine Fittiche.
Er formte ihn zum Außenverteidiger mit starkem Offensivdrang: „Weisweilers Devise lautete: üben, üben, üben. Und das taten wir auch. Bis zum Gehtnichtmehr ließ er mich Flanken schlagen – so lange, bis es perfekt klappte.“ Flanke Konopka – Tor Müller, lautete die simple, aber effektive Formel. „Ich habe die Bananenflanken eigentlich schon vor Manni Kaltz gemacht.“
Auf internationalem Parkett durfte er seine Klasse ebenfalls beweisen: In der B-Nationalmannschaft quasi Stammkraft, debütierte er am 14. Juni 1978 beim WM-Finalrundenspiel in Buenos Aires (Argentinien) gegen Italien (0:0) in der A-Auswahl. Dass es der 1,76 Meter „große“ Rechtsfuß letztlich auf „nur“ zwei Einsätze brachte, lag daran, dass auf seiner Position Berti Vogts (und später Manfred Kaltz) gesetzt war, der bei Bundestrainer Helmut Schön ein besseres Standing hatte.

Doublesieger 1978
Titel sammelte Konopka dafür auf Vereinsebene mit dem FC: Dem DFB-Pokalsieg 1977 (Konopka gab beim 1:1 beziehungsweise 1:0 im Wiederholungsspiel gegen Hertha BSC Berlin jeweils die Vorlage) folgte das Double aus Meisterschaft und Pokal 1978. Hierauf ist er verständlicherweise bis heute stolz: „Es war und ist schon etwas Besonderes, an der erfolgreichsten Phase der Vereinsgeschichte mitgewirkt zu haben.“ Bis auf zwei Spielzeiten (1979/80, 1981/82) spielte er in jedem seiner über elf Profijahre im FC-Trikot in einem europäischen Wettbewerb.
Zum insgesamt dritten Mal gewann Konopka mit dem FC 1983 nach einem 1:0-Erfolg im in Müngersdorf ausgetragenen Stadtduell gegen die Kölner Fortuna den DFB-Pokal. Niemand ahnte seinerzeit, dass es für Jahrzehnte der letzte große Titelgewinn des 1. FC Köln sein sollte. Der Pokalsieg war auch für den Außenverteidiger das letzte Highlight als FC-Spieler. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand wechselte er im November 1983 zu Borussia Dortmund. Nach 17 Bundesligaspielen für die Borussen beendete Konopka im Juni 1984 sein Lizenzspielerdasein. Anschließend begann er eine Ausbildung zum Werbekaufmann, absolvierte gleichzeitig an der Sportschule Hennef die B- und A-Lizenz für Trainer und kickte zum Spaß ein halbes Jahr bei der SSG Bergisch Gladbach.

Engagiert im FC-Mitgliederrat
Beruflich war er vom 1. Oktober 1987 bis Ende 2012 als Gebietsverkaufsleiter für den Nahrungs- und Genussmittelkonzern „Kraft Foods“ tätig, kümmerte sich hier um das Geschäft mit den Großkunden. 2013 begann er bei der Kölner Sportstätten GmbH als „VIP-Stadionführer“. Zudem widmet der Vater zweier Töchter und eines Sohnes die Freizeit den Enkelkindern, aber auch dem 1. FC Köln. Bei jedem Heimspiel trifft man ihn in Müngersdorf. Seit 2021 engagiert er sich im Mitgliederrat für die Belange seines FC, für den nur acht Spieler seit 1948 mehr Pflichtspiele bestritten haben als Harald Konopka.
Der 1. FC Köln gratuliert Harald Konopka herzlich zum 70. Geburtstag und wünscht weiterhin viel Gesundheit.
Tag 2: Auch zum Arbeiten hier
— 1. FC Köln (@fckoeln) November 18, 2022
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18.11.2022 Club
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