Marvin Schwäbe spielt seine zweite Saison beim FC. Unter anderem blickt der FC-Keeper gerne auf seine Zeit bei der TSG Hoffenheim zurück. Mit den Kraichgauern feierte er 2014 die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Im Duell mit der TSG am Samstag, 22. April 2023, feiert der Keeper zudem ein Jubiläum.
Marvin Schwäbe wechselte zur Saison 2021/22 zum 1. FC Köln. Am 25. April feiert der Schlussmann seinen 28. Geburtstag und hat bereits mehr als 300 Partien im Profi-Bereich auf dem Buckel.
Von Dieburg nach Hoffenheim
Schwäbe wurde am 25. April 1995 in Dieburg geboren und lernte das Fußballspielen beim dort ansässigen SC Hassia Dieburg. Über die Kickers Offenbach wechselte er als 14-Jähriger im Juli 2009 in die Jugend von Eintracht Frankfurt, für die der Torwart vier Jahre lang spielte. Im Juli 2013 schloss sich Schwäbe der TSG Hoffenheim an, dem Gegner am kommenden Samstag. In seiner ersten Saison bei den Kraichgauern kam der Schlussmann auf 17 Einsätze in der U23, die in der Regionalliga Südwest spielte. Zusätzlich kam Schwäbe auch in der U19 Hoffenheims zum Einsatz, mit der er am 22. Juni 2014 nach einem 5:0-Erfolg über Hannover 96 den Meistertitel in der A-Junioren-Bundesliga holte.

„Es waren zwei schöne Jahre in Hoffenheim, wo ich mich weiterentwickeln konnte. Dort habe ich meine erste Profi-Luft geschnuppert, jedoch ohne in der Bundesliga zum Einsatz gekommen zu sein. Die TSG verfügt über super Voraussetzungen und hat alles, was man als junger Profi braucht. Für mich war das sehr wichtig. Ich blicke sehr gerne auf meine Hoffenheimer Zeit zurück und bin froh, dass ich am Samstag das erste Mal in Sinsheim gegen die TSG im Tor stehen werde.“
Über Osnabrück und Dresden zu Bröndby
Nach einer weiteren Spielzeit bei der TSG, in der Schwäbe 23-mal in der Regionalliga Südwest spielte, wechselte der Dieburger per Leihe zum Drittligisten VfL Osnabrück, für die er 38 Partien in der 3. Liga absolvierte und nach der Saison als Niedersachsens Fußballers des Jahres ausgezeichnet wurde. Nach einem Jahr in Niedersachsen wurde der Schlussmann von Hoffenheim zu Dynamo Dresden verliehen, für die er zwei Spielzeiten in der 2. Bundesliga zwischen den Pfosten stand.
Zur Saison 2018/19 wechselte der Keeper dann nach Dänemark zu Bröndby IF. „Ich wollte die nächsten Schritte in meiner Karriere gehen, weshalb ich mich für den Wechsel zu Bröndby entschieden habe. Von der Regionalliga bin ich in die 3. Liga und dann in die 2. Bundesliga gegangen. Der Schritt in die Bundesliga war zu dem Zeitpunkt schwierig und ich wollte nicht zu lange auf meine Chance warten. Da hat sich die erste Liga in Dänemark für mich angeboten, Bröndby hat sich sehr um mich bemüht, sodass ich mich für den Wechsel entschieden habe. Für mich war das eine sehr positive Geschichte.“

Meistertitel für den perfekten Abschied
Für den Club aus einem Kopenhagener Vorort spielte Schwäbe drei Spielzeiten. In seiner letzten Saison holte er mit seinem Team sogar einen nationalen Titel. „Die Meisterschaft in meinem dritten und letzten Jahr für Bröndby war natürlich überragend und ein schöner Abschluss. Im ersten Jahr haben wir im Pokal-Finale gestanden, wo wir knapp im Elfmeterschießen gescheitert sind. Ich habe dort sehr schöne Momente erlebt und wichtige Erfahrungen gesammelt.“
Schließlich sicherte sich der 1. FC Köln im Juli 2021 die Dienste des Torhüters, der bereits in seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den FC beim DFB-Pokalspiel in Jena für Aufsehen sorgte. Beim 5:3-Sieg nach Elfmeterschießen parierte Schwäbe zwei Strafstöße und avancierte zum Matchwinner. „Der Einstand mit dem Pokalspiel in Jena war natürlich sehr schön. Wir haben vorher eine sehr gute Analyse gemacht, was mir dann auch beim Elfmeterschießen in die Karten gespielt hat. Als erstes Spiel für den neuen Club kann man sich nichts Besseres vorstellen.“

Bundesligadebüt im Derby
In der Bundesliga musste sich Schwäbe zunächst hinter FC-Urgestein Timo Horn mit der Reservistenrolle begnügen. Zu seinem ersten Bundesligaeinsatz kam Schwäbe dann am 13. Spieltag der Saison 2021/22, nachdem sich Horn in der Partie zuvor gegen den 1. FSV Mainz 05 am Knie verletzt hatte und länger ausfiel. Schwäbes erstes Bundesligaspiel war direkt ein Besonderes: Das Derby gegen Borussia Mönchengladbach im RheinEnergieSTADION, das der FC eindrucksvoll mit 4:1 für sich entschied. Dabei trafen Dejan Ljubicic, Mark Uth, Ondrej Duda und Seb Andersson. „Ein besseres Wochenende gibt es in dem Fall gar nicht. Da ist ein kleiner Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, dass man in diesem Stadion spielen darf und dann noch im Derby, was dem Club, der Mannschaft, den Fans und der ganzen Stadt so viel bedeutet. Wenn man sieht, was wir in der kompletten, vergangenen Saison an Leistungen gezeigt haben und wie wir euphorisiert durch die Saison durchgerannt sind, dann war das schon eine sehr gute Geschichte.“

Nicht nur der Derbysieg gegen Gladbach ist für Schwäbe ein Highlight seiner bisherigen FC-Zeit, auch an die internationalen Partien des FC in der UEFA Europa Conference League erinnert sich der 27-Jährige gerne zurück. „Ganz klar ist mir das Debüt in der Bundesliga beim 4:1-Derbysieg gegen Gladbach in Erinnerung geblieben. Trotzdem haben auch die internationalen Partien in der UEFA Europa Conference League bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Von den Auswärtsspielen war gefühlt keines normal. In Nizza gab es die Ausschreitungen, in Belgrad die Pyro-Unterbrechungen und gegen Slovacko musste die Partie wegen des Nebels auf den nächsten Tag verschoben werden.“
„Professionelle“ Zusammenarbeit mit Horn
Nach seinem Bundesligadebüt kam Schwäbe in der Folge in vier weiteren Bundesligapartien und der DFB-Pokalbegegnung in der 2. Runde (2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart) zum Einsatz. Mit seinen gezeigten Leistungen überzeugte er FC-Cheftrainer Steffen Baumgart, der Schwäbe fortan zur neuen Nummer Eins machte – auch, da Horn nach auskurierter Knieverletzung aufgrund einer Corona-Infektion weiter ausfiel. „Die Zusammenarbeit mit Timo Horn und den anderen Torhütern ist sehr professionell. Timo ist ein super Junge und er macht es mir im Zwischenmenschlichen nicht schwer. Auch damals als ich hinten dran war, habe ich versucht, Gas zu geben und ihn unter Druck zu setzen. Es hat gut geklappt, weil er ebenfalls gute Leistungen gezeigt hat. Dann kam aus seiner Sicht leider die Verletzung dazwischen.“

In der aktuellen Spielzeit ist Schwäbe die unangefochtene Nummer Eins unter FC-Coach Baumgart und stand in 36 von 37 möglichen Begegnungen im Kölner Kasten. Lediglich in der 1. Runde des DFB-Pokals, in der der FC gegen Jahn Regensburg ausschied, hütete Timo Horn das FC-Tor. Mit der laufenden Spielzeit zeigt sich Schwäbe, trotz des frühen Ausscheidens im DFB-Pokal und dem Aus in der UEFA Europa Conference League, indes zufrieden. „Gerade in der Hinrunde haben wir trotz der Doppelbelastung durch die internationalen Spiele und gewissen Ausfällen stabil und sicher gestanden. Wir sind sehr gut aus der Winterpause gekommen, haben die Partien gegen große Gegner sehr gut bestritten und Punkte mitgenommen. Dass wir im Anschluss eine Durststrecke hatten, ist ein stückweit auch normal. In den vergangenen drei Partien konnten wir wichtige Punkte sammeln und haben dabei gute Leistungen gezeigt. Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin davon überzeugt, dass wir in den bevorstehenden Begegnungen noch die benötigten Zähler holen.“
Am vergangenen Spieltag kam der Torwart beim Unentschieden gegen den 1. FSV Mainz 05 wettbewerbsübergreifend zu seinem 60. Einsatz für den FC. Das Remis gegen die Mainzer war das dritte Spiel in der Bundesliga in Folge ohne Niederlage, weshalb Schwäbe ein positives Fazit aus dem 1:1 mitnahm: „Wir nehmen ein gutes Gefühl aus der Partie raus, weil wir einen Punkt mitgenommen haben und seit drei Spielen ungeschlagen sind. Gerade, wenn man die Periode davor betrachtet, wo die Punkteausbeute nicht unseren Erwartungen entsprochen hat. Hinten raus wäre vielleicht sogar mehr möglich gewesen. Die Chancen für einen Sieg gegen Mainz waren da. Wenn wir so weitermachen, holen wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt noch.“
Jubiläum gegen Hoffenheim
Weiter geht es für den Schlussmann und den 1. FC Köln am kommenden Samstag, 22. April 2023, bei der TSG Hoffenheim. Das Bundesligaspiel bei den Kraichgauern wird aller Voraussicht nach sein 50. Bundesligaeinsatz werden – ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein. Die TSG hat sich zuletzt deutlich stabilisiert. Vom elften bis zum 24. Spieltag hatten die Kraichgauer zwölf Niederlagen hinnehmen müssen, dazu kamen zwei Remis. In den vergangenen vier Partien haben sie mehr nicht verloren. Die TSG gewann dabei gegen Hertha BSC Berlin (3:1), bei Werder Bremen (2:1) und gegen Schalke 04 (2:0). Am vergangenen Spieltag erkämpften sie sich einen Punkt beim überraschenden 1:1 gegen den FC Bayern München. Durch die jüngsten Erfolge kämpfte sich die TSG zuletzt aus dem Tabellenkeller nach oben. „Die Mannschaft hat eine sehr hohe, individuelle Qualität im Kader. Die Jungs dort sind alle auf einem guten Leistungslevel. Wenn sie ihr Können auf den Rasen bringen, wird es für sehr schwer. Nichtsdestotrotz wissen wir, dass wir, wenn wir aggressiv gegen den Mann verteidigen, gegen den Ball arbeiten und hoch anlaufen, gute Möglichkeiten bekommen werden.“

Im Idealfall feiert Schwäbe nach dem Duell gegen Hoffenheim nicht nur sein persönliches Jubiläum, sondern auch den 18. Bundesligasieg seiner Karriere und wichtige drei Punkte für den FC im Kampf um den Klassenerhalt.
Am kommenden Samstag, 22. April 2023, ist der #effzeh zu Gast bei der TSG Hoffenheim. Anstoß in der ProZero Arena ist um 15.30 Uhr. Hier gibt's die wichtigsten Informationen für alle Fans, die den FC zum Auswärtsspiel im Kraichgau begleiten. #TSGKOEhttps://t.co/fS6o41D8NS
— 1. FC Köln (@fckoeln) April 20, 2023
21.04.2023 Profis Erstellt von Philipp Kinzel
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