Jan Thielmann ist zurück auf dem Platz. Der Offensivakteur des 1. FC Köln gab im Derby gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Sonntag sein Comeback nach erneuter Verletzungspause. Im Interview spricht der Angreifer über seine Leidenszeit und das bevorstehende Duell beim FC Augsburg.
Jan, im Derby gegen Gladbach am vergangenen Sonntag hast du dein Comeback gegeben. Wie froh warst du, dass du endlich wieder auf dem Platz stehen konntest?
Jan Thielmann: „Die Freude lässt sich nicht beziffern und steht auf einer Skala nicht drauf. In der Woche zuvor habe ich mir über vieles Gedanken gemacht, auch wie das Spiel laufen könnte. Ich bin einfach sehr froh, wieder dabei zu sein und ich hoffe, dass man das auch sieht. Ursprünglich war nicht geplant, dass ich im Kader stehe. Es war etwas kurios. Samstag sind wir zum Geißbockheim gekommen, haben ganz normal trainiert. Im Anschluss hatten wir eine Besprechung, in der der Trainer den Kader vorgestellt hat. Ich war über meine Kaderberufung natürlich zunächst überrascht, habe mich dann aber einfach nur gefreut, wieder dabei zu sein. Ich hatte ein gutes Training und will auch dort immer meine Leistung bringen.“
Das Duell gegen Gladbach endete torlos. Wie hast du die 90 Minuten erlebt?
„Wir waren besser im Spiel und hatten insgesamt mehr von der Partie. Zudem waren wir griffiger in den Zweikämpfen und sind mehr gelaufen. Uns hat leider das Tor gefehlt. Wir müssen schauen, dass wir die Leistung in Augsburg wiederholen, aber das ein oder andere Tor machen.“
In der laufenden Spielzeit bremsten dich immer wieder Verletzungen aus.
„Es ist eine schwierige Saison für mich. Mir war vorher bewusst, dass man nicht immer verletzungsfrei bleibt. Ich hoffe, dass jetzt keine weitere Verletzung mehr dazukommt.“
Die Niederlage in Stuttgart war aus vielerlei Hinsicht bitter. Nicht nur das Ergebnis tat weh, sondern auch deine erneute Verletzung, nachdem du dich erst von einer Muskelverletzung zurückgekämpft hattest. Wie gehst du mit solchen Rückschlägen um und was hilft dir dabei?
„Runterkommen und Abstand haben mir geholfen, mit der Situation umzugehen. Zudem waren Gespräche mit meiner Familie und Freunden hilfreich. Zu Beginn habe ich mich etwas abgelenkt, bis ich schnell wieder den Fokus auf meine Rückkehr und die Reha gelegt habe. Ich wollte wieder schnell auf dem Platz stehen.“

Die U19 ist am vergangenen Sonntag ins DFB-Pokal-Finale eingezogen und steht zudem im Halbfinale im Kampf um die Deutsche Meisterschaft, die du 2019 in der U17 gewinnen konntest. Wie prägend können solche Titel für junge Spieler sein?
„Meiner Meinung nach sind solche Titel sehr prägend. Niemand hat uns 2019 den Titelgewinn zugetraut, am Ende haben wir es doch geschafft und die Meisterschaft geholt. In der Jugend ist das das Größte, was man erreichen kann. Es war schön zu sehen, wie sich der Verein und die ganzen Menschen drumherum gefreut haben.“
Im Sommer bist du sieben Jahre beim FC, hast für die Profis bereits 80 Bundesligaspiele auf dem Buckel – und das mit gerade einmal 20 Jahren. Welche Momente verbindest du mit deiner Zeit beim FC?
„In erster Linie waren die größten Momente mein Debüt bei den Profis und die Relegation, die wir im letzten Moment für uns entscheiden konnten. Aber auch die Qualifikation für die UEFA Europa Conference League war überragend, und alle Tore, die ich erzielt habe. An die Grätsche gegen Dortmund erinnere ich mich gerne zurück. Jede Partie bringt Erinnerungen mit sich, mal sind es gute, mal schlechte.“

Kommenden Samstag ist der FC in Augsburg zu Gast. Was erwartest du von der Partie?
„Es wird eine ähnlich hitzige Partie wie das Derby gegen Gladbach. Augsburg ist ein unangenehmer Gegner, gegen den man nicht gerne auswärts spielt. Wir müssen auf uns schauen und dürfen uns von der Augsburger Härte und dem Auftreten nicht beeinflussen lassen. Wir müssen dagegenhalten und sauber durchspielen. Dann bin ich optimistisch, dass wir einige Tore dort erzielen werden.“
In der vergangenen Saison gewann der FC mit 4:1 bei den Fuggerstädtern. Du hast ein Tor selbst erzielt und ein weiteres vorbereitet. „Es war eine Begegnung, die relativ früh in unsere Richtung lief. Mit einer frühen Führung startet man immer leichter in eine solche Partie. Dann hat man das Gefühl, dass es nahezu von selbst läuft. Das war ein schöner Fußballtag in Augsburg.“
Es sind noch acht Partien in der Bundesliga. Was sind deine persönlichen Ziele für den Rest der Saison?
„Ich will viel Spielpraxis sammeln, mich für die Nominierung der U21-EM in den Fokus spielen und hoffentlich noch das eine oder andere Tor machen. Wir wollen als Team die Kurve kriegen und noch möglichst viele Punkte einfahren.“
Erfolgreicher Start in die Trainingswoche #effzehpic.twitter.com/eb6bWWtqX7
— 1. FC Köln (@fckoeln) April 4, 2023
04.04.2023 Profis Erstellt von Philipp Kinzel
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