Zwei Tage nach ihrer Ankunft in Köln haben drei Jugendteams von Dynamo Kyiv, die am Samstag von der Stiftung 1. FC Köln in Empfang genommen wurden, erstmals am Geißbockheim trainiert. Die Stadt Köln hat der FC-Stiftung zudem am Montag zugesichert, dass gemeinsam eine Lösung für eine längerfristige Unterbringung der Gruppe in der Domstadt gefunden wird.
Fußball hilft, um die Sorgen zumindest für einen Moment auszublenden: 44 Nachwuchsspieler (U12 bis U15) des ukrainischen Traditionsclubs FC Dynamo Kyiv haben am Montagvormittag ihrer erste Trainingseinheit am Geißbockheim absolviert. Die FC-Stiftung finanziert in den nächsten Tagen die vorübergehende Unterbringung der 44 Nachwuchsspieler (U12 bis U15) und eines 12-köpfigen Trainer- und Betreuendenstabs im Dorint Hotel An der Messe Köln und kümmert sich um die Planung der weitergehenden Betreuung inklusive entsprechender Trainingsmöglichkeiten.
Stadt will Unterkunft für Jugendteams organisieren
Am Montagnachmittag versicherte der Kölner Sozialdezernent Professor Dr. Harald Rau, dass in den nächsten Tagen in Abstimmung mit der FC-Stiftung eine längerfristige Unterbringungsmöglichkeit in der Domstadt organisiert werde. „Das freut uns sehr. Uns ist es wichtig, dass wir zeitnah gemeinsam mit der Stadt eine Lösung finden, wie wir die Jugendlichen mit ihren Betreuern in einer Unterkunft unterbringen können. Darüber hinaus werden wir zusammen mit unseren Partnervereinen entsprechende Trainingsmöglichkeiten sicherstellen“, erklärt FC-Präsident Werner Wolf, der zugleich Vorstandsvorsitzender der FC-Stiftung ist.

Die Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf, Iryna Shum und Jakub Wawrzyniak, Generalkonsul der Republik Polen und zugleich glühender FC-Fan, die seit Monaten die Ukraine-Hilfe der FC-Stiftung fördern und unterstützen, besuchten gemeinsam das Training am Vormittag. „Die Aktion ist ein sehr wichtiges Zeichen der Unterstützung für die Ukraine und hilft dabei, das Thema wieder etwas mehr in den Fokus zu rücken. Russland bombardiert weiterhin die Zivilbevölkerung, die Situation in der gesamten Ukraine ist alles andere als sicher. Deshalb sind wir sehr froh darüber, dass der 1. FC Köln den Hilferuf aus Kyiv erhört hat und die Jugendlichen sowie den Betreuerstab aufgenommen hat“, sagte Shum.

Um weiterhin in der Ukraine-Hilfe tätig zu sein und den hier ankommenden Menschen Sicherheit bieten zu können, ruft die FC-Stiftung zu Spenden auf:
Stiftung 1. FC Köln
Stichwort „Ukraine“
IBAN: DE98 5012 0383 0000 9597 67
BIC: DELBDE33XXX
Oder ganz einfach über unser PayPal-Spendentool:

Erleichterung bei Spielern und Betreuern
Beim Betreuerstab und den Nachwuchsspielern war die Erleichterung nach Monaten der Angst und Ungewissheit in der ukrainischen Heimat deutlich spürbar. „Es ist für uns ein beruhigendes Gefühl, endlich in Sicherheit zu sein – ohne ständiges Heulen der Sirenen und den Einschlag von Bomben hören zu müssen. Hier können wir uns wieder auf den Fußball konzentrieren, das hilft auch den Jungs dabei, die schrecklichen Bilder aus der Heimat für einen Moment auszublenden. Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen beim 1. FC Köln und seiner Stiftung bedanken“, erklärte Torwarttrainer Volodymyr Ikonnikov. Yuriy Yastrebinskiy, Leiter der Delegation und U14-Trainer, konkretisierte das Trauma, das alle mit sich tragen: „Wenn wir hochgucken und ein Flugzeug sehen, möchten wir uns am liebsten direkt in Sicherheit bringen. Aber hier sind es Flugzeuge, mit denen die Menschen in den Urlaub fliegen.“

Für den 13-jährigen Jugendspieler Yaroslav Harkevych war die Reise nach Köln und die Rückkehr auf den Fußballplatz wie ein Geschenk. „Ich war sehr glücklich, als ich erfahren habe, dass wir nach Köln reisen können. Als der Krieg ausbrach, sind viele aus unserem Team in unterschiedliche Länder geflüchtet – zum Beispiel nach Polen oder Slowenien. Jetzt sind wir endlich wieder vereint und können in Sicherheit zusammen trainieren. Wir haben in Kyiv jeden Tag während des Trainings die Sirenen gehört und sind bis zu zwei Stunden in den Bunker gegangen. Immer mit dem Gedanken, ob es unserer Familie gutgeht oder nicht – das war wirklich schrecklich.“
Einmal durch Europa und einmal um die Welt… #effzeh
— 1. FC Köln (@fckoeln) August 8, 2022
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08.08.2022 Club Erstellt von Christian Kreckel
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