Am Freitag stellte sich FC-Geschäftsführer Christian Keller den Fragen der Medienvertreter am Geißbockheim. Keller sprach über Neuzugang Nikola Soldo, den Deadline-Day und die Angebote für Sebastian Andersson. Christian Keller über…
…die Bekanntgabe des Transfers von Nikola Soldo am Freitag
Christian Keller: „Gestern hatten wir die Transferangelegenheiten formal erledigt, aber wir konnten den internistischen und kardiologischen Medizincheck heute Morgen erst in Köln machen. Deswegen mussten wir die Ergebnisse heute erst abwarten. Es wäre unprofessionell gewesen, den Wechsel vorher zu bestätigen.“
…die Stärken von Soldo
Keller: „Nikola spielt seit zwei Jahren auf höchstem Niveau in Kroatien, er ist kroatischer U21-Nationalspieler, ein spielstarker Innenverteidiger, der gut im Aufbau ist, der hervorragend das Spiel lesen kann, sowohl in der Defensive stark antizipiert als auch in der Offensive gute Lösungen anbietet. Er hat Stärken im Spiel gegen den Ball und gegen den Mann, ein gutes Kopfballspiel, hat aber auch noch Entwicklungsfelder im athletischen Bereich. In Kroatien ist die Liga weniger intensiv, es gibt weniger Sprints, Tempoläufe, man macht weniger Meter im Vergleich zur Bundesliga. Deswegen muss er sich hier noch adaptieren, aber das trauen wir ihm ohne Weiteres zu, auch weil er die Anlagen dafür schon mitbringt. Hinzu kommt, dass wir von ihm persönlich einen sehr guten Eindruck haben. Er ist ein sehr aufgeräumter, junger Mann, der sehr freundlich ist. Sein Vater wird ‚der Deutsche‘ in Zagreb genannt. Es ist eine sehr angenehme Familie. Ein Nebenkriterium war, dass er bereits fließend Deutsch spricht. Das sorgt dafür, dass die Integration schneller sein wird. Es war aber auch finanzwirtschaftlich für uns ein guter Deal, die in den Medien genannte Summe von 1,8 Millionen stimmt gänzlich nicht.“
…die Transfergespräche mit Nikola Soldo
Keller: „Sein Vater war beim Gespräch dabei. Es musste ja alles sehr schnell gehen, denn erst nach Sonntag war klar, dass wir auf dem Transfermarkt bei den Zugängen noch einmal etwas machen möchten. Wir haben ihm gesagt, dass er alle mitbringen kann, die ihm nahestehen, damit nachher alle ein gutes Gefühl haben, wenn sie sich untereinander austauschen. Wir hatten Nikola in unserem Scoutingsystem, die Kontaktaufnahme ergab sich aber erst in den letzten Tagen und dann gab es ein schnelles Finale. Morgen früh wird er ein kurzes Training absolvieren und dann nach Wolfsburg nachreisen, um sich das Spiel anschauen zu können.“
…über Gedankenspiele zu anderen Positionen
Keller: „Wir haben bewusst nicht nach einem Rechtsverteidiger gesucht. Benno Schmitz wird wahrscheinlich nicht länger ausfallen und steht hoffentlich in der Länderspielpause wieder zur Verfügung. Kingsley Schindler kann auf der Außenverteidigerposition spielen, auch wenn wir ihn bisher meist offensiver eingesetzt haben. Dejan Ljubicic kann alles spielen außer Torwart, Denis Huseinbasic könnte auch außen spielen, außerdem haben wir noch Nachwuchslizenzspieler wie Georg Strauch und Tidiane Toure, die die Position ebenfalls übernehmen könnten.“
…über Sebastian Andersson:
Keller: „Ich hatte einen offenen Austausch mit Sebastian. Wir haben ihm gesagt, dass, wenn es eine Veränderungsmöglichkeit gäbe, wir ihm empfehlen, diese anzunehmen, weil wir nicht so viele Einsatzchancen für ihn sehen. Nach dem geplatzten Bröndby-Wechsel hat er sich allerdings sehr gut präsentiert, sodass wir ihm natürlich auch ein positives Feedback gegeben haben. Dann kamen jede Menge Angebote für ihn rein, es gab für keinen anderen Spieler so viele Angebote wie für Sebastian, teilweise auch mit hohen Zahlen – auch am Deadline Day, aber da hatte er seine Entscheidung schon getroffen. Er hat alle Angebote von anderen Vereinen abgelehnt und möchte stattdessen einen hoffentlich kleinen Eingriff an seinem Knie vornehmen lassen. Sein Innenmeniskus wird geglättet, weil er seit 2,5 Jahren einen leichten Riss hat. Das lässt er heute bei einem Arzt seines Vertrauens in Kopenhagen machen. Ich drücke ihm die Daumen, damit alles gut läuft und der Plan ist, dass er am Sonntag wieder zurückkommt. Er wird anschließend seine Reha im Wechsel zwischen Kopenhagen und Köln machen. Sebastian hat bei uns einen gültigen Arbeitsvertrag und ich werde nie einen Spieler rausmobben, nur weil wir seine Einsatzzeiten als gering einschätzen. Sebastian verhält sich korrekt, er versucht sein Bestes zu geben. Und ich gehe mit Spielern so um, wie ich möchte, dass mit mir auch umgegangen wird.“
02.09.2022 Profis
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