Jubiläumschoreo zeigte sechs Legenden des 1. FC Köln
Der vierte Spieltag der Bundesligasaison 2023/24 stand für den 1. FC Köln unter einem besonderen Motto. Zum Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim wurden 100 Jahre Müngersdorfer Stadion gefeiert. Anlässlich dieses Jubiläums beeindruckte die aktive Fanszene des FC mit einer Choreografie auf der Südtribüne. Die Choreo war sechs prägenden Persönlichkeiten des Vereins gewidmet.
Was alle Sechs vereint, ist ihre Liebe zum 1. FC Köln, die weit über die sportlichen Karrieren hinausging. Den Club haben sie sowohl sportlich als auch menschlich maßgeblich mitgeformt und geprägt. Darüber hinaus bleibt eine Verbundenheit zur Stadt, den Fans, den Kölnerinnen und Kölnern, die besonders ist.
Franz Kremer
Franz Kremer war der erste FC-Präsident und hat bis zu seinem plötzlichen Tod am 11. November 1967 den FC zu einem deutschen Spitzenclub geformt. Sein Credo zu Gründungszeiten war die Frage: „Wollt ihr mit mir Deutscher Meister werden?“ Dies ging 1962 erstmals in Erfüllung. An der Gründung der Bundesliga hatte Kremer maßgeblichen Anteil. Dass der FC der erste Bundesligameister 1964 werden würde, war hohem Maße Kremers Verdienst, der die Professionalisierung im deutschen Fußball vorangetrieben hatte. Die Anschrift der Geschäftsstelle sowie das Stadion am Geißbockheim tragen daher den Namen Franz Kremers.
Hans Schäfer
Hans Schäfer ist eine der herausragendsten Persönlichkeiten der FC-Geschichte. Der Weltmeister von 1954 ist zugleich Meisterkapitän von 1962 und 1964. In 506 Pflichtspielen für den FC hat Hans Schäfer 306 Tore erzielt – ein Rekord für die Ewigkeit. „Seinen“ 1. FC Köln, dem er wenige Wochen nach der Gründung beigetreten war, verfolgte er bis zuletzt. Wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag am 19. Oktober 2017 starb die FC-Ikone am 7. November im Kreise der Familie. Seit August 2018 trägt die FC-Fankurve den Namen „Hans Schäfer Südkurve“.
Heinz Flohe
Heinz Flohe hat als Double-Kapitän 1978 Geschichte geschrieben. Der „Super-Techniker“, wie er von der Fachpresse genannt wurde, spielte ab 1966 insgesamt 13 Jahre für den FC und lief unter Trainer Weisweiler zur Höchstform auf. Viel zu früh verstarb „Flocke“ 2013 im Alter von nur 65 Jahren aufgrund schwerwiegender Herzprobleme und nach dreijährigem Koma. Eine Bronze-Statue des Kölner Künstlers Anton Fuchs vor der Südtribüne erinnert seit Oktober 2014 an den gebürtigen Kölner. Heinz Flohe war nach seiner aktiven Laufbahn auch als Co-Trainer der Amateure und Profis unter Cheftrainer und Freund Stephan Engels tätig.
Dieter Müller
Dieter Müller zählt zu den besten Spielern und erfolgreichsten Stürmern der FC-Historie. Er war wie auch Heinz Flohe Teil der Double-Mannschaft 1978. In beiden Meistersaisons des 1. FC Köln – 1977 und 1978 – wurde Müller Torschützenkönig mit 34 und 24 Treffern. Unvergessen bleibt auch seine Pokalsaison 1977. Mit insgesamt 14 Treffern, die der Stürmer in der Saison 1976/77 im Pokalwettbewerb erzielte, hält er bis heute den Rekord. Neben dem Rekord im DFB-Pokal ist Müller zudem der einzige Spieler in der Bundesliga-Geschichte, der sechs Treffer in einer Partie beisteuerte. Am 17. August 1977 erzielte der Angreifer beim 7:2-Erfolg des 1. FC Köln gegen den SV Werder Bremen einen Sechserpack. Im Sommer 1981, acht Jahre nach seinem Debüt, verließ Müller den FC. In 326 Pflichtspielen für den FC erzielte Müller 231 Treffer – nur Hans Schäfer (306) und Hannes Löhr (235) erzielten mehr Pflichtspieltore.
Lukas Podolski
„Prinz Poldi” hat die frühen 2000er Jahre des 1. FC Köln geprägt. Als 18-Jähriger debütierte er am 22. November 2003. Drei Spieltage später erzielte er beim 1:1 im Spiel gegen Hansa Rostock sein erstes Bundesligator. In seiner Debütsaison markierte Podolski in 19 Spielen zehn Tore. Auch nach seinem Wechsel zum FC Bayern München blieb Podolski dem FC und der Stadt Köln, seiner „Heimat“, eng verbunden. Von den Fans geliebt, steht Podolski bis heute offen zu seiner tiefen Verbundenheit zum 1. FC Köln. 2009 kehrte Podolski zurück nach Köln und wurde unter Frank Schaefer im Jahr 2011 Mannschaftskapitän. Insgesamt 13-mal wurden sehenswerte Treffer Podolskis zum Tor des Monats der ARD-Sportschau gewählt. Damit ist er Rekordhalter der Auszeichnung.
Jonas Hector
Jonas Hector ist die jüngste der sechs Legenden, denen die Choreo anlässlich der 100 Jahre Müngersdorf gewidmet war. Im vergangenen Mai beendete er mit dem letzten Heimspiel der Bundesliga-Saison 2022/23 seine aktive Karriere als Profifußballer. Beim FC hatte er am 18. August 2012 sein Pflichtspieldebüt bei den Profis im DFB-Pokal gegeben. Nach dem Abstieg 2012 wurde er fester Bestandteil der Profimannschaft. Zweimal schaffte er den Einzug in den internationalen Wettbewerb mit dem FC. Im Jahr 2017 schoss er das entscheidende Tor gegen den FSV Mainz 05 und zog mit dem FC in den Europapokal ein. Während seiner gesamten Karriere in der Fußball-Bundesliga spielte Hector ausschließlich für den 1. FC Köln. Das Kapitänsamt beim FC übernahm Hector 2018 von Matthias Lehmann. Fünf Jahre führte Hector seinen Verein als „Capitano“ auf den Rasen. Der Moment nach dem Auswärtssieg des FC in Hoffenheim am 22. April 2023, an dem Jonas Hector dem Team mitteilt, dass er am Saisonende seine professionelle Fußballerlaufahn beenden wird, gehört zu den emotionalsten Momenten, die der FC-Kapitän im Sport erlebt hat. Für den 1. FC Köln hat Jonas Hector nach dem Heimspiel am 27. Mai 2023 – an Hectors 33. Geburtstag – das 347. und letzte Pflichtspiel für den 1. FC Köln bestritten.