„Mach et joot, Christoph.“ Unter diesem Motto fand am Donnerstagnachmittag im RheinEnergieSTADION die Trauerfeier für den am 24. August 2024 verstorbenen ehemaligen FC-Trainer Christoph Daum statt. Dort, wo er in zwei Perioden den 1. FC Köln trainiert hat. Dort, wo er im Stadion vor 17 Jahren seine Frau Angelica geheiratet hat. Dort, wo er zu Hause war. Familie, Freunde sowie viele Wegbegleiter und Fans fanden sich in Müngersdorf zusammen, um an Christoph Daum zu erinnern und ihn und seine Lebensleistung zu würdigen.
Ex-Profi und Moderator Thomas Helmer spielte selbst zwar nie unter dem Trainer Daum, erzählte zur Eröffnung aber davon, wie Daum alles unternahm, um ihn einmal aus Dortmund nach Köln zu holen – ohne Erfolg. „Er war für viele eine Inspiration, ein Vorbild. Für mich war Christoph immer ein Visionär, als Fußballtrainer oft seiner Zeit voraus“, sagte Helmer. „Wo er hinkam, verstand er es Menschen zu begeistern und Brücken zu schlagen. Seine Vision, seine Ideen, aber auch sein Humor waren einzigartig.“
FC-Präsident Werner Wolf blickte auf den Werdegang Christoph Daums zurück. Dieser führte ihn von der Sporthochschule, nur wenige Meter vom RheinEnergieSTADION entfernt, über die Jugendmannschaften des FC bis zum Cheftrainer-Job. „Er wurde im Alter von erst 32 Jahren zum Cheftrainer befördert und entwickelte den FC zusammen mit Udo Lattek zur Spitzenmannschaft.“ Daum musste dennoch gehen, kehrte aber zum FC zurück. Wolf erinnerte an den Trainingsauftakt in der 2. Bundesliga nach der Rückkehr Daums, als über 10.000 Fans zum Training ins Stadion kamen. „Das war sein Stadion“, so Wolf. „Ein besonderer Ort, mit dem er viele schöne Erinnerungen verbunden hat.“ Der FC-Präsident sagte: „Dem FC, den er als Herzensangelegenheit bezeichnete, blieb Christoph Daum immer verbunden.“
In emotionalen und mitfühlenden Reden sprachen weitere Gäste über ihre Erlebnisse mit Christoph Daum. Der deutsch Fußball habe ihm „viel zu verdanken. Wir werden ihn nicht vergessen“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Michael Meier, ehemaliger FC-Manager, ordnete ein: „Du warst für den 1. FC Köln genauso ein würdiger Repräsentant wie für die Stadt Köln, deren Lebensgefühl du immer nach außen getragen hast.“ Alexander Wehrle sprach im Namen des VfB Stuttgart über die Erfolge Daums bei den Schwaben, bei denen er einen festen Platz in den Geschichtsbüchern hätte: „Der VfB Stuttgart wäre ohne Christoph Daum heute ein anderer. Er hat sich in Stuttgart unsterblich gemacht. Was wir von seiner Fehlerkultur lernen können, ist besonders. Er dachte nicht ans Aufhören, er stand auf und machte weiter – bis sich der Erfolg wieder einstellte.“
FC-Legende Pierre Littbarski erzählte von besonderen Überzeugungs- und Trainingsmethoden des ehemaligen Trainers und fasste seine Gefühlswelt so zusammen: „Ich habe drei Menschen auf einmal verloren: Meinen Lieblingstrainer, einen außergewöhnlichen Menschen und meinen Freund Christoph.“