Elf Jahre lang hat Georg Strauch (24) das Trikot des 1. FC Köln getragen. Als 13-Jähriger ans Geißbockheim gekommen, schaffte er es über die verschiedenen Teams der FC-Akademie bis ins Training und den Kader der Profis. Vergangene Saison Vizekapitän der U21, endete seine FC-Reise in diesem Sommer und er schloss sich Fortuna Köln an. Mit dem Regionalligisten trifft er am Freitagabend (18 Uhr, ) im Testspiel auf den FC.
Georg, hast Du Dich in den ersten Tagen der Vorbereitung auf dem Weg zum Stadion eigentlich verfahren?
Georg Strauch: (lacht) Wenn ich von meinen Eltern aus Bonn gekommen bin, dann bin ich ein-, zweimal tatsächlich falsch abgebogen. Ich bin jetzt aber auch häufig mit dem Fahrrad zum Training gefahren und habe dann doch noch die Kurve erwischt und bin am richtigen Gelände angekommen.
Wie komisch war denn das Gefühl, nach elf Jahren FC plötzlich nicht mehr zum Geißbockheim zu fahren?
Das ist schon merkwürdig, dass man nach so langer Zeit zu einem anderen Trainingsplatz fährt. Aber das hat sich relativ schnell eingependelt. Ich bin inzwischen zweieinhalb, drei Wochen dabei und langsam kommt eine Routine rein. Nach der Saison war ich noch das eine oder andere Mal am Geißbockheim, um mich individuell fitzuhalten. Als es dann wirklich das letzte Mal war, war es schon ein bisschen komisch für mich.
Mit welchen Gefühlen war Dein FC-Abschied in diesem Sommer verbunden?
Die elf Jahre waren eine richtig coole Zeit und haben mich geprägt. Es war ein langer Lebensabschnitt und ich habe beim FC Freunde fürs Leben gefunden. Deshalb war der Abschied natürlich mit einem weinenden Auge verbunden. Auf der anderen Seite war für mich klar, dass der Cut kommt und ich konnte mich ein Stück weit darauf vorbereiten.
Was hat Dich in Deiner FC-Zeit denn besonders geprägt?
Die fußballerische Ausbildung natürlich mit vielen qualitativ hochwertigen Trainern. Ich habe taktisch wie fußballspezifisch viel auf den Weg mitgegeben bekommen. Dazu sind es vor allem die Menschen. Ich habe von den Physios über die Betreuer bis zu Trainern und Mitspielern noch zu vielen Leuten Kontakt und Freundschaften geknüpft.
Gibt es spezielle Momente, die in Erinnerung bleiben werden?
Auf jeden Fall. Gerade die Zeit bei den Profis – ob es die Conference-League-Spiele waren, oder die ersten Kadernominierungen in der Bundesliga. Aber auch das Danke-Spiel von Lukas Podolski im vergangenen Jahr zum Beispiel, bei dem ich mir den Traum erfüllen durfte, im RheinEnergieSTADION zu spielen. Es gab aber auch viele kleine Momente – als wir mit der U19 eine richtig gute Saison gespielt haben, die dann leider wegen Corona abgebrochen wurde, oder gewonnene Mittelrheinpokale. Das vergisst man nicht.