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Bläck Fööss sollten Polster retten

8.10.2023

Das erste Rhein-Derby der Saison 2023/24 steht bevor. Am 7. Spieltag ist der 1. FC Köln zu Gast bei Bayer 04 Leverkusen. Das Duell findet am Sonntagnachmittag, 8. Oktober 2023, um 15.30 Uhr in der BayArena statt. Hier gibt es fünf interessante Fakten zum Duell.

1. Zwei Auswärtssiege im Gepäck

Der 1. FC Köln hat die letzten zwei Auswärtsduelle in der BayArena gewonnen. Beim letzten Auswärtsspiel am 5. Mai 2023 (31. Spieltag, Rückrunde 2022/23) erzielte Davie Selke einen Doppelpack. In der 14. Spielminute traf er per Kopfball, vorbreitet von Florian Kainz. Knapp zehn Minuten vor der Halbzeitpause markierte der Stürmer seinen zweiten Treffer nach einer Thielmann-Hereingabe. Am 26. Spieltag der Saison 2021/22 gelang Kingsley Schindler der entscheidenden Befreiungstreffer zum 1:0 in der 67. Minute. Am Sonntag will der FC den dritten Auswärtssieg in Folge beim Rivalen in Leverkusen holen. 

2. Top-Talent Florian Wirtz

Florian Wirtz begann seine Karriere in der Jugend des SV Grün-Weiß Brauweiler aus Pulheim. Mit sieben Jahren kam der deutsche Nationalspieler 2010 zum 1. FC Köln, wurde dort ausgebildet und durchlief bis zur U17 die Jugendmannschaften am Geißbockheim. In der Winterpause 2019/20 wechselte der Youngster, den der FC trotz Bemühungen nicht halten konnte, zu Bayer Leverkusen in die U19. Für die FC-U17 absolvierte er bis dahin 24 Pflichtspieleinsätze (12 Tore). Nach gerade einmal vier Pflichtspielen für die Leverkusen-U19, gab Wirtz unter Cheftrainer Peter Bosz am 26. Spieltag (Mai 2020) sein Bundesliga-Debüt in der Startelf gegen Werder Bremen. Seitdem ist der Mittelfeldspieler fester Bestandteil der 1. Mannschaft. Der 20-Jährige ist jüngster Bundesligaspieler (17 Jahre, 15 Tage) in der Vereinsgeschichte von Bayer 04 Leverkusen. Außerdem knipste der gebürtige Pulheimer sich zum zweitjüngsten Torschützen (17 Jahre, 34 Tage) in der Bundesligahistorie. Inzwischen kommt Wirtz bei den Leverkusenern auf 112 Einsätze, 26 Tore und 33 Torbeteiligungen. Beim Derby gegen Köln im März 2022 erlitt der damals 18-Jährige einen Kreuzbandriss. Wirtz fiel mehrere Monate aus und verpasste die Weltmeisterschaft. Für das Wiedersehen mit seinem Jugend-Club, dem FC, ist das Top-Talent wieder zurück in Bestform.  

3. Top-Torjäger im Rheinischen Duell

Klaus Allofs ist der beste Torschütze im Rheinischen Duell gegen Bayer 04 Leverkusen in der Vereinsgeschichte des 1.FC Köln. Insgesamt 6 Treffer erzielte Allofs gegen die Werkself. Der gebürtige Düsseldorfer trug von 1981-1987 das FC-Trikot. Der Mittelstürmer schoss sagenhafte 120 Tore in 220 Pflichtspieleinsätzen für Köln. Heute ist der 66-Jährige als Sportvorstand bei Fortuna Düsseldorf tätig.

4. Rückblick 2011: Doppelpack Novakovic & Poldi

Samstag, der 17. September 2011, in der BayArena: Es gibt wohl kaum einen FC-Fan, der sich nicht an dieses Auswärtsspiel in Leverkusen erinnert. Am 6. Spieltag der Bundesliga-Saison 2011/12 schoss der FC die Werkself mit einem 4:1-Auswärtssieg ab. „Einfach überragend: Sein Einsatz, seine Übersicht, seine Schusstechnik– eine Gala!“, berichtet der kicker im Spielbericht über Lukas Podolskis Doppelpack (47‘, 54‘). Novakovic (44‘) und Jajalo (90‘) erzielten die beiden weiteren Treffer.  

5. Toni Polster und die Bläck Fööss

Im Sommer 1993 hatte der 1. FC Köln gerade den österreichischen Stürmer Toni Polster unter Vertrag genommen. In seiner Zeit in der Domstadt schnürte Polster insgesamt 16 Doppelpacks. Am 6. Bundesliga-Spieltag verlor der FC das Auswärtsduell in Leverkusen mit 2:1. Neben der ernüchternden Niederlage im Rheinischen Duell fliegt Toni Polster nach einem Foul an Leverkusen-Star Paulo Sergio in der 83. Minute mit Rot vom Spielfeld. Der Stürmer wird für neun Wochen gesperrt. Gegen das Urteil legt der 1. FC Köln anschließend Berufung ein. Der damalige Geschäftsführer des 1. FC Köln, Wolfgang Schänzler, macht sich auf den Weg zur Berufungsverhandlung zum DFB-Sportgericht nach Frankfurt. Im Gepäck hat er einen Videomitschnitt der Partie von Sat.1 „ran“ dabei. Der Videobeweis soll Polster entlasten – glaubt Schänzler jedenfalls. Stattdessen erschienen auf dem Bildschirm im Gerichtssaal Videos von Auftritten der Bands Bläck Fööss und King Size Dick. Am Ende gibt es dennoch gute Nachrichten: Die Spielsperre für Polster wird trotz des Fauxpas von acht auf fünf Wochen reduziert.