Ein spannender Gegner mit vielen Parallelen
Am Sonntag, 6. Oktober, spielt die U19 des 1. FC Köln im Achtelfinale des DFB-Pokals der Junioren gegen den 1. FC Union Berlin. Anpfiff im Franz-Kremer-Stadion ist um 11 Uhr. Tickets für die Partie gibt es hier. Wir haben vor der Partie mit dem U19-Torwart-Trainer Niklas Knezevic über seine Vergangenheit bei den Eisernen, die Stärken der Unioner U19 und einen schweren Schicksalsschlag eines ehemaligen Schützlings gesprochen.
Niklas Knezevic, am Sonntag spielt die FC-U19 im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Union Berlin. Für dich ein besonderes Spiel, oder?
Ja, zu 100 Prozent. Ich kenne die Jungs alle und habe sie teilweise zwei bis drei Jahre bei Union betreut. Auch das Trainerteam kenne ich sehr gut, gerade mit dem Cheftrainer Marco Grote habe ich die letzten Jahre eng zusammengearbeitet. Union Berlin ist ein spannender Gegner. Sie sind mannschaftstaktisch sehr gut, da wird auch auf unsere Mannschaft eine schwierige Aufgabe warten.
Du fällst aufgrund einer eigenen Verletzung kurzfristig aus für Sonntag. Damit bist du zum Zuschauen verbannt. Was überwiegt die Vorfreude oder eher eine gewisse Anspannung?
Definitiv die Vorfreude. Ich habe die Auslosung für das Achtelfinale live mit meiner Freundin verfolgt und auf Union als Gegner gehofft. Ich habe sofort gesagt, dass das mein persönliches Highlight-Spiel der Saison ist. Ich habe die letzten fünf Jahre dort gearbeitet und sehe auch gewisse Parallelen zwischen Union und dem FC. Bei beiden Vereinen steht das Familiäre total im Vordergrund und auch deswegen ist es ein besonderes Aufeinandertreffen.
Du bist im Sommer von Union Berlin an das Geißbockheim gewechselt. Was waren die Gründe und hast du dich schon gut eingelebt?
Für mich ist es total wichtig, wie man auf der Arbeit und im Verein miteinander umgeht. Und hier hatte ich sofort das Gefühl, dass der Trainer nicht nur auf seiner Position zählt, sondern auch als Mensch. Das hat mir sofort zugesagt. Ich habe mich sehr schnell in Köln und insbesondere hier am Geißbockheim eingelebt. Der Staff der U19 und generell die Mitarbeitenden im Verein sind überragend. Stefan Ruthenbeck als Cheftrainer und Eberhard Trautner als Torwartkoordinator waren aufgrund ihrer Vita und ihren Erfahrungen auch Hauptgründe für diesen Schritt. Und als ich dann noch gehört habe, dass der FC der erste Deutsche Meister ist, war für mich klar, den Schritt mache ich. Das wusste ich vorher gar nicht.
Was macht die U19 von Union aus? Wo siehst du ihre Stärken und wie kann die FC-U19 am Sonntag erfolgreich sein?
Wir müssen unser Spiel durchdrücken. Mit viel Ballbesitz den Gegner bespielen. Wir haben fußballerisch richtig gute Jungs in unseren Reihen. Wichtig wird, dass wir den Fight annehmen. Der Cheftrainer des Gegners erwartet sehr viel von seinen Jungs. Sie gehen immer wieder an ihre Leistungsgrenze. Wir müssen sehr wachsam sein, gerade bei Standards sind die Unioner sehr gefährlich, da war ich tatsächlich auch bei Union die letzten Jahre sehr stark involviert.
Du hattest als Torwart-Trainer der Unioner U19 direkten Kontakt mit unserem Achtelfinalgegner und hast erwähnt, dass du zum Beispiel bei den Standards involviert warst. Inwiefern ist das ein Vorteil, konntest du dem Trainerteam und den Jungs schon Insider-Infos weitergeben?
Wir haben auf jeden Fall über ein paar Themen gesprochen. Aber wir konzentrieren uns nur auf uns. Natürlich bereiten wir den Gegner vor und ich gebe mein Wissen weiter. Zum Beispiel welchem Spieler von Union Berlin vielleicht etwas mehr Beachtung in der Gegnervorbereitung geschenkt werden sollte. Aber auch im Trainerteam liegt der Fokus auf den Stärken unserer Jungs.
Du hast dich die letzten Wochen sehr für einen ehemaligen Schützling von dir engagiert und mit viel Aufwand Spenden gesammelt. Dem Union-Torwart Berkin Arslanogullari musste aufgrund einer Knochenkrebsdiagnose ein Bein amputiert werden. Merkt man daran, wie nebensächlich eigentlich der Fußball manchmal ist?
Ja, total. In dieser Situation merkt man, dass die Gesundheit unser höchstes Gut ist. Das sehen wir alle viel zu häufig als selbstverständlich an. Ich finde die Resonanz auf den Spendenaufruf und die wirklich tragische Geschichte von Berkin sehr beeindruckend. Wie viele Fans, Fußballer, aber auch komplett fremde Personen ihr hart erarbeitetes Geld abgeben, um dem Jungen ein zweites Leben zu ermöglichen, ist unbeschreiblich. Manuel Neuer hat den Aufruf auf Instagram geteilt und Leonardo Bonucci hat 10.000 Euro gespendet. Diese Gesten geben, neben dem gespendeten Geld, Hoffnung für Berkin und sein Umfeld. Berkin ist mir die letzten Jahre unfassbar ans Herz gewachsen, deswegen bin ich da unendlich dankbar.
Wie können die FC-Fans Berkin helfen?
Tatsächlich über den Spendenlink. Jeder Euro zählt. Auch ein Weiterleiten des Links oder ein Teilen auf Social Media hilft Berkin. Er weiß, dass er nicht alleine ist.