In Ulm zum Profi, beim FC zum Kapitän
Es war der 17. März 2001, ein Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Oberhausen, als ein 18-jähriger Blondschopf in der 2. Bundesliga debütierte: Matthias Lehmann. Der gebürtige Ulmer wurde seit seinem 8. Lebensjahr in der Nachwuchsabteilung des SSV Ulm 1846 ausgebildet. Am 26. Spieltag der Saison 2000/01 wechselte ihn der damalige Ulm-Cheftrainer Hermann Gerland in der 85. Minute ein. Es folgten drei weitere Einsätze, ehe die Ulmer am Saisonende als Tabellen-16. abstiegen.
Nach dem Abstieg war der SSV Ulm pleite und musste einen Neuanfang in der fünftklassigen Verbandsliga starten. Lehmann als talentierter Mittelfeldspieler und deutscher Junioren-Nationalspieler wechselte in die drittklassige Regionalliga Süd zur U23 des VfB Stuttgart. Von dort führte Lehmanns Weg in die Bundesliga zum TSV 1860 München. Nach Stationen bei Alemannia Aachen, beim FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt wechselte er im Jahr 2012 zum 1. FC Köln.
Beim FC war Lehmann über sieben Jahre hinweg Stammspieler. Aufstieg, Europa League, Abstieg, Aufstieg. Von 2015 bis 2018 war Lehmann als Kapitän der Vorgänger von Jonas Hector. Insgesamt absolvierte der zweikampfstarke Mittelfeldspieler 188 Pflichtspiele für den FC (6 Tore, 14 Vorlagen). Mit dem Bundesliga-Aufstieg 2019 gab der 35-jährige Lehmann sein Karriereende bekannt. „Ich hoffe, die Fans halten mich als ehrlichen Spieler in Erinnerung“, sagte Lehmann damals. Er war „kein Brasilianer“, wie er einst in einem Interview sagte, aber Lehmann war ein Arbeiter auf dem Platz, der immer alles für den FC gegeben hat. „Ich bin stolz auf meine Zeit beim FC. Die Zeit war riesig, für den Verein und mich persönlich.“