Jonas Wendt: „Mein Talent habe ich verrockenrollt“
Jonas Wendt spielte in seiner Jugend elf Jahre für den 1. FC Köln – bis zur U23, wo er sich als Stürmer unter anderem mit dem zwei Jahrgänge jüngeren Torhüter Thomas Kessler duellierte. Heute ist er der in Köln aufgewachsene Wendt Trainer vom aktuellen Testspielgegner, der SpVg. Porz 1919.
Testspiel in der Länderspielpause
„Mit Thomas Kessler habe ich auch das Freundschaftsspiel vereinbart. Solche Spiele sind wichtig für uns, da wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind. Corona hat uns ziemlich zugesetzt“, erklärt Wendt, der mit seinem Vorstand Peter Dicke regelmäßig Klinken putzen geht, „um mit Freunden und Sponsoren zu sprechen“ und in dem Wissen, „dass der FC nicht jedes Jahr nach Porz kommen kann. Die Verbundenheit mit dem 1. FC Köln macht es möglich, vor allem über FC-Legende, Meister und Pokalsieger, Wolfgang Weber, der in Porz aufgewachsen ist und dort nach wie vor regelmäßig am Spielfeldrand anzutreffen ist.
Sportlich gesehen freue sich Wendt vor allem „für die Jungs“, die nach dem Aufstieg im Sommer derzeit einen beachtlichen 8. Platz in der Mittelrheinliga belegen. Wendt selbst wollte nach seiner aktiven Karrierer „unbedingt auf die andere Seite der Linie“ wechseln.
Über den FC Bensberg (2015) ging es für ihn nach Porz. Im Gegensatz zum Spieler Wendt – „mein Talent habe ich verrockenrollt“ – sei der Trainer Wendt „immer ehrlich zu den Jungs“, nehme sie aber auch mal in den Arm. „Deshalb kann im mich mit Trainertypen wie Steffen Baumgart, Jürgen Klopp oder Diego Simeone sehr gut identifizieren.“ Wendt arbeite mit großer Leidenschaft – und in dieser Saison für „den größten Erfolg der Vereinsgeschichte von Porz, den Klassenerhalt.“
Dafür drückt der Fußballtrainer auch seinem Jugendverein FC die Daumen: „Natürlich leide aufgrund meiner Historie mit dem FC. Aber ich muss zugeben, in meiner Brust schlagen zwei Herzen.“ Neben Köln sei er Fan von Bayern München. „Mein erstes Spiel mit meinem Papa 1989 im Müngersdorf war Köln gegen Bayern, das ging 1:1 aus. Damals gab es ja noch keine Champions League, sondern nur den Europapokal der Pokalsieger. Wenn mal ein Spiel im Fernsehen lief, war das Bayern. Da hatte man das deutsche Herz.“