Manjou Wilde: „Ein paar Tränen sind gekullert“
Bühne frei für den Frauenfußball. Die FC-Frauen treten am Samstag, 14. Oktober 2023, beim SV Werder Bremen an. Die Partie wird ab 14 Uhr bei MagentaSport und DAZN übertragen.
Ein Highlight-Spiel in Bremen steht vor der Tür – leider nicht für alle. Neben Selina Cerci wird mit Manjou Wilde eine weitere ehemalige Bremerin für die Partie ausfallen. „Als ich mich verletzt habe und es klar war, dass es eine schwerere Fußverletzung ist, bin ich recht abgeklärt damit umgegangen. Ich bin kein Mensch, der da in ein Loch fällt. Als ich zu Hause saß, ist mir dann aber eingefallen, dass es das Stadionspiel betrifft. Das war tatsächlich der einzige Moment während meiner ganzen Verletzung, wo ein paar Tränen gekullert sind“, erinnert sich Wilde, die zusammen mit Sharon Beck die FC-Frauen in dieser Saison als Kapitänin anführt. „Ich dachte, das darf nicht wahr sein, das Timing darf doch nicht wahr sein. Ich bin dann nochmal einen Schritt zurückgegangen, habe mein Ego zurückgestellt und dann genossen, wie weit der Frauenfußball gekommen ist. Auch wenn es jetzt weh tut und auch sicherlich am Samstag wehtun wird, das Spiel zu schauen, werde ich es im Stadion genießen, zu sehen, wie weit wir alle gekommen sind. Deshalb freue ich mich trotz alledem sehr auf das Spiel.“
Über 20.000 Zuschauer werden vermutlich am Samstag ins wohninvest Weserstadion kommen, um die beiden Mannschaften und den Frauenfußball im Stadion der männlichen Profis zu feiern. Wilde erklärt: „Ich habe neulich noch ein Foto in einem Album gesehen: Das wohninvest Weserstadion war das erste Stadion, was ich je besucht habe. Damals noch im Kinderwagen (lacht). Man wird mit dem Traum groß im Stadion zu spielen und dann merkst du relativ schnell, das ist eigentlich gar nicht realistisch als Frau. Fast zehn Jahre später jetzt zu sehen, wie das Realität wird, ist ein bisschen surreal aber auch extrem schön. Das löst echt etwas in mir aus. Das ist etwas richtig Großes – schöner geht es nicht.“
Vergangene Saison trugen die FC-Frauen ihr Highlight-Spiel im RheinEnergieSTADION aus und stellten mit 38.365 Zuschauern einen neuen Rekord in der Frauen-Bundesliga auf, der noch Bestand hat. Wilde erinnert sich: „In dem Moment, als wir die Zuschauerzahl gehört haben, hatte ich noch einmal richtig Gänsehaut. Ich kann das wirklich mit nichts vergleichen. Wir haben das sehr genossen. Vor allem als wir am Ende die Runde bei den Fans gedreht hatten: Wir hatten 0:2 verloren und trotzdem ganz viel mitgenommen. Das Herz fühlte sich voll an, weil man wusste, dass man die ganze Stadt im Rücken hat.“
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