Marvin Obuz: Spiel gegen die Vergangenheit

Marvin Obuz hat sich gefreut, als er die Auslosung der zweiten Runde im DFB-Pokal verfolgt hat. „Es ist doch schön, wenn man Freunde trifft, die man aufgrund der großen Entfernung schon länger nicht mehr gesehen hat. Ich freue mich darauf.“ Der 1. FC Köln trifft am Dienstagabend auf den Bundesligisten Holstein Kiel, für den Obuz als Leihspieler in der Saison 2022/23 gespielt hat.

Für den heute 22-Jährigen war Kiel die erste Station fernab seiner Kölner Heimat. Als „lehrreich“ bezeichnet er das Jahr bei den Störchen. Sportlich lief es für ihn nicht wie gewünscht, er kam damals nur auf zehn Kurzeinsätze in der 2. Bundesliga und sammelte mehr Spielminuten bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga. „Das hatte ich mir natürlich anders vorgestellt“, sagt Obuz offen.

Was genau er gelernt hat? „Ich habe gelernt, mich selbst und verschiedene Situationen anders einzuschätzen und besser damit umzugehen“, sagt er. So sei man als Sportler immer ein Stück weit ungeduldig und wolle spielen. „Das wird immer so sein und kann mir auch niemand nehmen“, sagt Obuz. „Es macht in persönlich schwierigen Situationen aber keinen Sinn, schlechte Stimmung zu verbreiten oder schlecht gelaunt zum Training zu kommen. Man muss einfach Gas geben und die Chance nutzen, wenn sie kommt.“

Am Dienstag nun steht das Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Club an. „Wir wollen weiterkommen, da sind wir selbstbewusst genug“, sagt Obuz. Für ihn hat der Pokal, diese Alles-oder-nichts-Spiele „etwas Magisches“.

Er selbst hat bislang gute und schlechte Erfahrungen mit dem Pokal gemacht. Sein Profidebüt für den FC gab er im DFB-Pokal, im Oktober 2021 beim 2:0-Sieg über den VfB Stuttgart. In den folgenden beiden Jahren war mit Kiel nach Elfmeterschießen gegen Mannheim und mit Essen nach Verlängerung gegen den Hamburger SV jeweils denkbar knapp Schluss. Am Dienstag will es Obuz mit dem FC wieder besser machen und in die dritte Runde einziehen.