Vater-Herz vs. Spieler-Herz
Dieser Name dürfte einigen FC-Fans bekannt vorkommen. Felix Higl, erfolgreichster Torschütze des SSV Ulm in der aktuellen Spielzeit, ist am Samstag nicht das erste Mal in Köln. Genauer gesagt: Der 27-Jährige wurde hier geboren, ihn verbindet viel mit der Stadt. Und mehr noch: Sein Vater Alfons Higl spielte von 1989 bis 1995 selbst für den 1. FC Köln.
Es war im Jahr 1989, Alfons Higl war 24 Jahre alt, als der damalige Innenverteidiger von Christoph Daum vom SC Freiburg zum 1. FC Köln geholt wurde. Higl wurde mit FC-Profis wie Pierre Littbarski, Bodo Illgner und Thomas Häßler in der Bundesliga-Saison 1989/1990 unter Daum Deutscher Vizemeister und erreichte das UEFA-Cup-Halbfinale. Auch mit Mucki Banach spielte er in den zwei Jahren vor dessen tragischen Unfalltod zusammen.
Im Anschluss an seine Karriere beim FC wechselte Higl zum Stadtkonkurrenten Fortuna Köln, wo er seine aktive Fußballkarriere beendete. In diese Zeit fiel auch jenes Ereignis, das Higl-Senior wohl für immer mit der Stadt Köln verbinden wird: Sein Sohn Felix kam zur Welt.
Ein weiteres sportliches Highlight erlebte Higl im Jahr 2007, als er unter Armin Veh als Co-Trainer die Deutsche Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart feierte. Nur einige Jahre später, Sohn Felix war zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt, begann Higl-Junior, im NLZ des SC Freiburg zu spielen und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters. Zumindest, was die Sportart belangt. Als Mittelstürmer, mehr als zehn Zentimeter größer als sein Vater, könnte seine Rolle auf dem Platz sich wohl kaum mehr von der seines Vaters unterscheiden.
Nun kehrt Felix Higl mit dem gegnerischen Team zurück in seine Geburtsstadt. Seine nachhaltige Verbundenheit zum 1. FC Köln verdankt er seinem Vater, wie er im Interview mit dem EXPRESS erzählt. Der ehemalige FC-Profi habe seinem Sohn von klein auf vom FC und seiner Zeit in Köln vorgeschwärmt: „Dass die Stimmung und die Fans rund um den 1. FC Köln ganz besonders sind. Da habe ich natürlich auch ein Auge für den FC bekommen.“
Bei Alfons Higl dürften also am Samstag zwei Herzen schlagen, wenn der FC den SSV Ulm mit Felix Higl empfängt: Das Herz des ehemaligen FC-Spielers und das Herz eines Vaters.