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Friedl über den FC: „Eine Mannschaft, die nie aufsteckt“

27.11.2025

Neun Jahre spielt Marco Friedl nun schon für den SV Werder Bremen. Seit drei Spielzeiten führt er die Grün-Weißen als Kapitän auf das Feld. Der Österreicher weiß, worauf es ankommt, um in der Bundesliga erfolgreich zu sein. Vor dem Duell mit dem 1. FC Köln sprach der 27-Jährige über die Stärken des FC, die Vorteile eines Aufsteigers und den Bremer Saisonstart.

Hallo Marco, der FC, das Nordderby gegen den HSV und der VfB Stuttgart – vor Weihnachten stehen für Euch noch ein paar Highlights an. Freut man sich bei so einem Programm nochmal mehr, Bundesliga-Profi zu sein?

Marco Friedl: Generell freue ich mich auf alle Spiele – egal, ob zuhause oder auswärts. Aber klar ist es einem bewusst, dass am Samstag zwei Schwergewichte der Bundesliga aufeinandertreffen. Beide Clubs sind dafür bekannt, viele Fans zu den Spielen mitzubringen. Vielleicht freue ich mich auf solche Duelle einen Tick mehr, grundsätzlich ist aber jede Partie besonders.

Als nächstes kommt der FC – ein unmittelbarer Tabellennachbar. Auf was für eine Partie stellt Ihr Euch ein?

Beide Teams werden versuchen, das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Der FC ist hervorragend in die Saison gestartet. Sie lassen einen sehr guten Fußball spielen, durch den sie schon viele Punkte einfahren konnten. Für uns wird es darum gehen, die Partie daheim zu gewinnen. Wir wollen den vierten Heimsieg in Folge, wissen aber auch, dass da ein richtig guter Gegner auf uns wartet.

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Wo siehst Du die Stärken des FC?

Der neue Trainer hat es schnell geschafft, eine Einheit zu formen. Man merkt, dass sich die Jungs gut verstehen, das bringen sie auch auf den Platz. Sie sind eine Mannschaft, die nie aufsteckt. Das hat man gegen Frankfurt gesehen. Da sahen sie schon wie der sichere Verlierer aus, haben aber bis zur letzten Sekunde gekämpft und fast noch den Ausgleich erzielt.

Du bist mit Werder auch schon aufgestiegen. Welche Vorteile hat man als Aufsteiger, die man nun im dritten Jahr nicht mehr hat?

Viele Mannschaften in der Liga denken, dass die Aufsteiger den Laden erstmal dichthalten wollen. Bei vielen Neulingen ist das auch der Fall, es gibt aber immer wieder Ausnahmen. Wir waren vor drei Jahren eine – jetzt ist es der FC. Da gibt es Parallelen. Das sind Mannschaften, die grundsätzlich in die Bundesliga gehören und das in jedem Spiel zeigen wollen. Wenn du so ein Team unterschätzt, wird es immer schwer werden.

Ihr seid etwas holprig in die Saison gestartet, habt dann aber fünf Spiele in Serie nicht verloren. Hat es einfach etwas gebraucht, bis es Klick gemacht hat?

Zu Saisonbeginn war bei vielen Spielern nicht klar, ob sie bleiben oder wer noch Neues dazustößt. Dann kam das Verletzungspech, wo uns einige Stützen weggebrochen sind. Das war schon nicht einfach. Wir sind in der ersten Pokalrunde ausgeschieden, haben uns aber über die Liga gefestigt. In der letzten Zeit konnten wir viele offene Spiele auf unsere Seite ziehen. Da muss ich dem Trainerteam ein großes Kompliment aussprechen. Sie machen einen super Job!

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Wie der FC habt auch Ihr in Horst Steffen seit dem Sommer einen neuen Coach. Inwiefern hat sich Eure Spielweise unter ihm verändert?

Wir sind flexibler geworden. Davor die Jahre haben wir unser System durchgezogen, egal wie der Gegner aufgelaufen ist. Da kannte man die Abläufe natürlich, im Gegenzug wussten die meisten Mannschaften, wie wir spielen. Diese Saison wechseln wir zwischen Vierer- und Fünferkette. Dadurch sind wir schwerer zu greifen.

Aktuell steht Ihr auf Rang neun mit 15 Punkten – wie zufrieden bist Du mit der Ausbeute aus den ersten elf Partien?

Punktetechnisch können wir sehr zufrieden sein. Wir sind schon auf viele gute Gegner getroffen. Dazu sind wir zuhause bislang sehr stark aufgetreten. Das wollen wir fortsetzen. Fußballerisch waren die letzten beiden Partien ein Schritt in die richtige Richtung. Da haben wir aber noch Luft nach oben. An die Auftritte müssen wir anknüpfen und diese Leistungen Woche für Woche abrufen.

Was soll am Ende der Saison bestenfalls herausspringen?

Grundsätzlich wollen wir mehr Punkte als im Vorjahr einfahren. Das haben wir in den letzten Jahren geschafft. Ein finales Ziel, in welche Richtung es geht, werden wir erst in der Rückrunde abgeben. Bis dahin ist noch etwas Zeit, solange wollen wir genug Punkte holen. Im besten Fall schon am Wochenende mit dem nächsten Dreier.