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Hasenauer: Ein unvergessliches Debüt
Zoe Hasenauer feierte beim 1:1 im Spiel gegen Werder Bremen ihr Ligadebüt für die FC-Frauen. Im Interview sprach Hasenauer über ein besonderes Spiel im nordischen Schneegestöber.
Dein Debüt war im Schnee in Bremen. Zuletzt hattet ihr aufgrund der Länderspielpause auch mal Zeit zur Erholung. Wie geht’s Dir und konntest Du die kleine Pause genießen?
Zoe Hasenauer: Ja, es ist schön, wieder in Köln zu sein. Die Pause war gut, um ein bisschen Zeit abseits des Platzes zu verbringen. Es war auch nötig, da es zuletzt Schlag auf Schlag ging. Ich habe die drei freien Tage genutzt und war in Berlin, die Sehenswürdigkeiten erkunden. Es war zum ersten Mal da und ich habe es sehr genossen. Wenn ich die Chance habe, schaue ich mir gerne andere Orte und Städte in Deutschland an. Berlin hat viel Kultur und Geschichte zu bieten.
Blicken wir auf Sonntag zurück: Wie war es Deine ersten Bundesliga-Minuten zu sammeln?
Es hat sich sehr gut angefühlt, in der Bundesliga zu spielen. Natürlich waren die Umstände durch das Wetter etwas verrückt, aber ich bin froh, dass ich auf dem Platz meiner Mannschaft so gut es ging, helfen konnte. Meine Mitspielerinnen waren immer für mich da nach meiner Verletzung und haben viel dazu beigetragen, dass ich mich in Deutschland akklimatisiert habe. Es hat sich einfach richtig gut angefühlt, dass ich in Bremen ein bisschen zurückgeben konnte.
Hast Du schon mal im Schnee gespielt? Konnte man überhaupt alles sehen?
Ich hatte noch nie im Schnee gespielt. Das war das erste Mal. Ich habe schon mal auf einem Platz, auf dem vorher der Schnee geräumt wurde, gespielt, aber nicht in so einem Schneesturm. Es war unfassbar schwierig, irgendwas zu erkennen, aber ein Erlebnis war es auf jeden Fall. Es war ein Spiel und ein Debüt, das ich nie vergessen werde.
Es war eine Partie, in die ihr alles reinwerfen musstet, um einen Punkt mitzunehmen. Ist es schwierig, in so ein Spiel reinzukommen? Wie würdest Du das Spiel zusammenfassen?
Es ist nie leicht reinzukommen, wenn das Spiel auf der Kippe steht und wo es sehr emotional zur Sache geht. Beide Teams haben alles gegeben in den 80 Minuten davor. Ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft und alle drumherum, dass wir die Leidenschaft und Lust haben, um mindestens den Punkt zu verteidigen. Wenn man in so einem Wetter spielt, dann ist der Fußball selten schön. Dann geht’s mental immer darum, bei 100% zu sein und sich in alles reinzuwerfen. Das haben wir gemacht und dadurch den Punkt verdient.
Du hast Dich kurz vor dem Trainingslager verletzt. Du hast an Deinem Comeback gearbeitet und die ersten Schritte in der U21 gemacht. Ist das eine Bestätigung für Deine Arbeit?
Absolut. Das erste Mal im FC-Trikot auf dem Feld zu stehen, ist mein Traum, seit ich hier bin. Es war nicht leicht und ich musste auf den richtigen Moment warten. Ich wusste, wenn ich hart arbeite, dann bekomme ich auch diese Chance und dann muss ich dafür bereit sein.
Du bist jetzt schon vier Monate hier. Wie hast Du Dich in Deutschland und Köln eingelebt? Gibt es viele Unterschiede zwischen Deutschland, Dänemark und der USA?
Es hat schon ein bisschen gedauert. Vieles was ich in Deutschland gelernt habe, vor allem kulturell, ist komplett neu. Auch wenn ich die zwei Jahre davor in Dänemark gelebt habe. Die Community in Köln hat mich von Tag eins super aufgenommen. Ich habe Momente mit den Fans genießen können, in denen ich direkt zu spüren bekommen habe, wie sehr sie sich für die Mannschaft interessieren und unterstützen. Dadurch fühlt es sich wie Zuhause an. Ich bin unendlich dankbar für den Support in den letzten Monaten.
Was machst Du gerne, wenn Du nicht auf dem Platz stehst?
Im Moment liegt der Fokus auf meinem deutschen Sprachkurs. Das hat mir bisher sehr geholfen, um mich besser zu integrieren und um die Mannschaft besser zu verstehen. Ich liebe es zu kochen. Ich wollte unbedingt Köchin werden, bevor ich so richtig mit Fußball angefangen habe. Nach einem Tag auf dem Platz genieße ich es sehr, wenn ich nach Hause komme, meine Musik anmache und was Gutes kochen kann.
Hattest Du schon Besuch aus der Heimat von Familie und Freunden? Hast Du schon Kontakt zu jemanden in Deutschland gehabt, bevor Du hierhingezogen bist?
Meine Mama, Vater, Tante und Cousin waren erst vor ein paar Wochen hier. Ich bin sehr eng verbunden mit meiner Familie und deshalb war es umso schöner, dass sie nach Köln gekommen sind. Ihnen meine neue Heimat zu zeigen, war etwas Besonderes. Eine sehr gute Freundin von mir, Lara Kirkby wohnt in Bochum und spielt beim VfL. Wir haben zusammen im College gespielt bei der University of Oregon. Wir versuchen so oft wie möglich etwas zusammen zu machen und einander zu sehen. Es ist richtig schön, wenn es ein paar bekannte Gesichter so weit von zuhause weg gibt.
Am Montagabend geht es nach Hamburg zum HSV. Es ist das erste von drei Spielen vor der Winterpause. Was erwartet Ihr vom HSV und freust Du Dich im Volksparkstadion zu spielen?
Es wird ein spannendes Spiel in Hamburg, nicht nur, weil es im Volksparkstadion ist. Jedes Spiel in der Bundesliga ist ein Kampf und jeder kann jeden schlagen. Die haben eine tolle Stimmung in Hamburg und haben sich über die letzten paar Jahre stark entwickelt. Die werden voller Energie auftreten und wir müssen dagegenhalten und wollen unser Spiel von der ersten Minute an durchsetzen.
Was sind Deine Ziele für die letzten drei Spiele?
Wir wollen uns so viele Punkte wie möglich holen und uns bestens aufstellen für das neue Jahr. Ich habe volles Vertrauen, dass wir das als Team schaffen können. Ich will die Mannschaft so gut supporten wie es nur geht, damit wir genau das umsetzen. Mein persönliches Ziel ist weiter Selbstvertrauen zu tanken und weiter an meiner Physis zu arbeiten. Nach einer Verletzung dauern die zwei Aspekte am längsten, bevor man wieder auf dem alten Niveau ist.
