Doppelschicht für Isak Johannesson. Während seine Teamkollegen sich nach dem Training auf dem Platz und der Krafteinheit in der Athletikhalle am Mittwochmittag in den Feierabend verabschiedeten, machte sich der FC-Neuzugang auf den Weg zu St. Karls. Mitten ins Sülz, direkt an der Zülpcher Straße, befindet sich in der gleichnamigen Kirche die FC-Lebensmittelausgabe, die die FC-Stiftung gemeinsam mit der Caritas und der Katholischen Kirche in Sülz und Klettenberg betreibt. Dort half der 22-jährige Isländer bei der wöchentlichen Verteilung der Lebensmittel mit.

Nach einer kurzen Einweisung von Hendrik Onderka, der seit Beginn seines Ruhestands jede Woche ehrenamtlich bei der Ausgabe mithilft, nahm Johannesson die Arbeit auf. An diesem Mittwoch in seinen Kisten: Wraps und Fertiggerichte. Rund 237 Menschen kommen Woche für Woche, um mit Lebensmitteln versorgt zu werden.
Monika Beckmann, die das Projekt für den FC bereits seit der Corona-Pandemie 2020 begleitet, ist jede Woche mit ihrer „Kernmannschaft“ da, kennt die Menschen – und ihre Schicksale: „Auf den ersten Blick sieht man niemandem an, dass sie oder er auf unsere Unterstützung angewiesen ist. Es sind Menschen mit persönlichen Schicksalsschlägen, Familien, wo das Geld trotz der Jobs der Eltern nicht reicht, Rentner, Studenten oder Geflüchtete aus der Ukraine.“
Aus Sicht des jungen Mittelfeldspielers ein beeindruckendes Engagement: „Ich spiele nur Fußball, was ihr hier macht, ist viel wichtiger“, antwortet der isländische Nationalspieler Beckmann, als sie ihm ein bisschen was über die Geschichte der FC-Lebensmittelausgabe erzählt. Gegen 17 Uhr, leere Kisten vor sich, legt Johannesson dann auch seine Schürze ab, bevor am Donnerstagvormittag wieder die Fußballschuhe geschnürt werden.