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Jannik Mause: FC-Zeit „hat mir die Augen geöffnet“
Jannik Mause hat in den vergangenen beiden Jahren einen steilen Aufstieg hingelegt. Auf eine starke Regionalliga-Saison mit Alemannia Aachen und eine gute Drittliga-Spielzeit für den FC Ingolstadt 04 folgte im Sommer der Wechsel in die 2. Bundesliga zum 1. FC Kaiserslautern. Mit den Roten Teufeln spielt Mause vorne mit in der Liga – und trifft am Sonntag auf dem Betzenberg auf seinen Jugendclub 1. FC Köln.
Jannik, am Sonntag spielst du das erste Mal gegen die FC-Profis. Ein besonderes Spiel für dich?
Jannik Mause: Ich habe in der Vergangenheit zwar schon öfters gegen die U21 gespielt, aber jetzt ist es schon besonders, erstmals im Profifußball gegen den FC zu spielen, bei dem ich ja in der Kindheit lange gespielt habe.
Wie blickst Du heute auf Deine Zeit im FC-Nachwuchs zurück?
Es war eine schöne Zeit. Ich war dort im Internat, habe viele Leute kennengelernt und auch viel Spaß gehabt. Ich habe viele Freunde gefunden, mit Timo Hübers, habe ich zum Beispiel auch zusammen im Internat gewohnt und wir sind oft zusammen zum Training gefahren. Es war eine sehr schöne und sehr lehrreiche Zeit, weil es auch die Zeit im Leben war, in der man so langsam erwachsen wird.
Was hat Dir die FC-Zeit mitgegeben für Deinen weiteren Karriereweg?
In der FC-Zeit habe ich gemerkt, dass ich vom Kopf her noch nicht so weit war, wie man sein sollte, weil es spielerisch beziehungsweise fußballerisch sehr gut lief, vom Kopf her allerdings nicht. Das hat mir die Augen geöffnet für die Zeit danach, dass ich daran viel arbeiten muss, und das hat mir dementsprechend geholfen, an diesem Punkt anzusetzen und an mir selbst zu arbeiten.
Hast Du heute Kontakt zu Wegbegleitern aus Deiner FC-Zeit? Wenn ja, zu welchen?
Ja, zum Beispiel zu Michael Schüler, der in der U19 mein Kapitän war und mit dem ich danach auch in Steinbach zusammengespielt habe. Mit Beyhan Ametov hatte ich danach noch viel Kontakt, weil ich mit ihm auch in Aachen gespielt habe. Auch mit Marcel Damaschek habe ich dann nochmal in Aachen zusammengespielt. Auch mit Dominique Heintz hatte ich nach meiner Kölner Zeit noch Kontakt, jetzt aber auch schon seit längerer Zeit nicht mehr. Er hat mich damals hin und wieder zum Training mitgenommen, als ich bei den Profis mittrainiert habe. Der Rest hat sich ein bisschen verlaufen.
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Über zwei gute Saisons für Aachen und Ingolstadt hast du in kurzer Zeit den Sprung aus der Regionalliga in die zweite Liga geschafft. Wie blickst du auf diese Entwicklung zurück?
Ich glaube, es war nach anfänglichen Schwierigkeiten im Herrenbereich dann schon ein steiler Aufstieg in sehr kurzer Zeit. Ich bin dann nach einem guten Jahr in Aachen und einem guten Jahr in Ingolstadt in der zweiten Liga gelandet und jetzt merkt man den Qualitätsunterschied zwischen den Ligen schon. Da habe ich schon noch etwas aufzuholen.
Bist du zufrieden, wie Dir der Sprung bislang gelungen ist?
Nein, zufrieden bin ich mit mir und meiner eigenen Leistung noch nicht. Ich glaube, um zufrieden zu sein, fehlt mir schon noch die eine oder andere Minute an Spielzeit und auch noch das eine oder andere Tor. Aber ich glaube, das ist auch nicht selbstverständlich, wenn man eine Liga höher wechselt und daher gebe ich weiter in jedem Training Gas.
Mit dem FCK spielt Ihr bislang eine gute Saison. Was macht Euch als Mannschaft aus?
Ich glaube das Besondere ist, dass wir wirklich eine Mannschaft sind. Wir haben jetzt nicht nur überragende Einzelspieler, wir sind vom Kollektiv her einfach sehr stark. Es ist egal, wer ausfällt – jeder, der reinkommt, hat Bock zu spielen und gibt alles für die Mannschaft. Und auch wenn es mal nicht so gut läuft in den Anfangsminuten, halten wir zusammen und gehen gestärkt daraus hervor.
Wie ist nach zuvor drei Siegen und sieben ungeschlagenen Spielen am Stück der Einbruch zuletzt gegen Darmstadt zu erklären?
Ich glaube, erklären ist nach so einer Niederlage immer schwierig, weil 5:1 schon heftig ist. Ich glaube, dass wir davor in den Spielen auch sehr gut performt haben und da ist es, wenn auch nicht in der Höhe, mal okay, dass man bei einem Spiel nicht an die 100% rankommt und das war am vergangenen Wochenende leider so. Darmstadt hat auch sehr sehr gut gespielt und wir haben es dann einfach nicht geschafft, unsere PS auf den Rasen zu bekommen.
Was erwartest Du nun für das letzte Spiel des Jahres am Sonntag?
Ich erwarte erstmal eine geile Stimmung, weil auch der FC einige Fans mitbringen wird und unsere sind ja sowieso immer da. Und auch spielerisch erwarte ich viel, weil Köln eine super Mannschaft ist und wir auch nach der heftigen Niederlage zeigen wollen, dass das was Einmaliges war.