
Kainz: „Auf unsere Aufgaben konzentrieren“
Es läuft die 40. Minute des Auswärtsspieles bei Hannover 96. Florian Kainz wird im Rückraum angespielt, lässt seinen Gegner aussteigen, scheitert dann aber an 96-Keeper Ron-Robert Zieler. Später unterliegt der FC bei den Niedersachsen mit 0:1. Im Interview mit fc.de erzählt der Österreicher, wie er mit diesen Situationen umgeht. Außerdem spricht er über die Niederlage, den Rückhalt der FC-Fans sowie das bislang letzte Heimspiel gegen Regensburg.
Florian, die Niederlage in Hannover ist nun ein paar Tage her. Warum konntet Ihr bei 96 nicht an den guten Auftritt gegen Münster anknüpfen?
Florian Kainz: Wir haben uns das anders vorgestellt. Hannover hat es spielerisch gut gemacht, sodass wir nicht gut in die Partie gekommen sind. Hannover hat einen sehr guten Kader und durch den Trainerwechsel konnten wir nur schwer vorausschauen, wie sie auftreten werden. Gegen den Ball haben wir es nicht schlecht gemacht. Mit dem Ball kam aber zu wenig, wir waren unsauber und nicht so konsequent wie in den Spielen zuvor. Nach der roten Karte war es dann schwer, auch wenn wir nochmal zu Chancen gekommen sind. Die Enttäuschung war groß, aber in der aktuellen Phase darf man den Spielen nicht zu lange nachtrauern und muss das nächste in den Fokus nehmen.
Du hattest am Ende der ersten Halbzeit eine große Chance. Wie gehst Du mit den vergebenen Situationen um?
Im Spiel kann ich das gut. Da hake ich die Situation schnell ab. Du hast während des Spiels sowieso nicht die Zeit, dich lange mit den einzelnen Situationen zu beschäftigen. Da musst du dich gleich auf die nächste Aktion konzentrieren. Nach dem Spiel habe ich mich schon sehr geärgert. In der Situation muss ich es einfach besser machen.
Ihr wurdet wieder von vielen FC-Fans begleitet. Wie wichtig ist der Rückhalt der Fans für die Mannschaft?
Sehr wichtig! Die weiße Wand jetzt in Hannover oder die rote Wand in der Hinrunde in Berlin waren sehr beeindruckend. Die Fans stehen aber schon die gesamte Saison hinter uns. Das gibt uns eine gewisse Sicherheit und das Vertrauen, dass wir gemeinsam als FC durch die Saison gehen.

Die Zweitligasaison ist eine Achterbahnfahrt. Kein Club schafft es wegzuziehen, gefühlt tun sich die Verfolger leichter als die Teams an der Spitze. Woran könnte das liegen?
Das ist schwierig zu sagen. Der letzte Spieltag war verrückt, da haben die sechs vorderen Teams nicht gewonnen. Prinzipiell ist es für uns erstmal gut, wenn die anderen Mannschaften Zähler liegen lassen. Wir wollen uns aber auf unsere Aufgaben konzentrieren und nicht anfangen zu rechnen oder zu schauen, was die anderen Teams machen.
Du hast schon einen Aufstieg mit dem FC erlebt. Worauf kommt es in den letzten Spielen einer Saison an?
Wichtig ist es, dass man sich nicht zu sehr von außen beeinflussen lässt. Gerade wenn man gerade einen Rückschlag hinnehmen musste. Wir wollen bei uns bleiben, als Mannschaft zusammenhalten und gemeinsam mit den Fans unseren Weg gehen. Jetzt gilt es nur noch unser Spiel auf den Platz zu bringen und Punkte zu holen. Das nächste Spiel hat immer Priorität. Deswegen konzentrieren wir uns jetzt auf das Spiel gegen Regensburg. Samstagabend im RheinEnergieSTADION – da gilt es drei Punkte einzufahren.
Sprichst Du als einer der Erfahrenen in diesen Phasen häufiger mit den jüngeren Spielern?
Wir reden immer viel mit unseren jungen Spielern, weil es für viele das erste oder zweite Profijahr ist. Wenn sie aus einer Verletzung kommen oder gerade in der Reha sind, helfe ich immer gerne. Im Endeffekt muss jeder aber seinen eigenen Weg finden, wie er mit diesen schwierigen Situationen umgeht. Trotzdem suche ich das Gespräch und versuche reinzuhören, wie es den Jungs geht und ob einer etwas braucht.

Das letzte Mal als Regensburg im RheinEnergieSTADION zu Gast war, habt Ihr die Meisterschale überreicht bekommen. Welche Erinnerungen hast Du an den Tag?
Das ist schon lange her (lacht). Ich erinnere mich noch daran, dass wir eine Woche zuvor im Zug nach Fürth aufgestiegen sind. Danach haben wir das Spiel dort noch mit 4:0 gewonnen. Das Spiel gegen Regensburg war dann nicht mehr so gut (lacht). Trotz der Niederlage war es ein cooler Tag. Die Meisterschale hochzustemmen und anschließend mit den Fans zu feiern – das waren Bilder für die Ewigkeit.
Am Samstag steht nun wieder ein Heimspiel gegen Regensburg an. Diesmal steht aber das Sportliche im Fokus. Was erwartest Du für eine Partie?
Ich erwarte eine hitzige Partie, gerade weil es für Regensburg noch um sehr viel geht. Die werden mit Sicherheit alles reinhauen. Wir wollen richtig Druck ausüben und das Spiel so auf unsere Seite ziehen. Wir müssen von Anfang an voll da sein und mit Power versuchen, dass die drei Punkte in Müngersdorf bleiben.