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Kainz: „Du kannst greifen, wie wichtig das Spiel ist“
Er weiß, wie man im Derby netzt. Florian Kainz trifft am Samstagabend in Mönchengladbach auf einen seiner Lieblingsgegner. Im Interview mit fc.de sprach der 33-Jährige über seinen schönsten Derby-Moment, die Bedeutung des Spiels und sein jüngstes Freistoßtor gegen den HSV.
Hallo Florian, wie oft hast Du Dir Dein Freistoßtor bislang angeschaut?
Tatsächlich habe ich es erst am nächsten Tag angeschaut. Dann aber schon ein paar Mal - das war echt cool. Ich habe mir die Abläufe angeschaut. Die versuche ich mitzunehmen und kann es hoffentlich nochmal wiederholen.
Was macht Florian Kainz nach einem Tor und Heimsieg?
Nach dem Spiel hatten wir Familie und Freunde zu Besuch. Aus Graz ist es ein weiter Weg, dazu werden die Spiele oft kurzfristig terminiert, da klappt es nicht immer für die ganze Family Urlaub zu buchen. Umso schöner ist es, wenn es klappt.

Gegen den HSV standest Du das erste Mal in dieser Saison in der Startelf. Wie gehst Du mit Deiner Situation um?
Darüber hat der Trainer mit mir in der Vorbereitung offen gesprochen. Ich habe mich im Trainingslager empfohlen, aber schon gewusst, dass ich nicht mehr jedes Spiel von Anfang an spielen werde. Jetzt versuche ich der Mannschaft zu helfen, wenn ich als Joker reinkomme. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft funktioniert. Wir stehen als Aufsteiger gerade super da und wollen darauf aufbauen. Klar ist aber auch: Ich bin immer noch hungrig und will so viel spielen, wie nur möglich.
Du hast den Coach als guten Kommunikator beschrieben. Wie vermittelt er Euch, dass jeder Spieler ein wichtiger Faktor werden kann?
Da sprechen ganz einfach die Fakten für ihn. Er hat uns gezeigt, dass er auch den Jungs vertraut, die zuletzt nicht so viel gespielt haben. Heintzi stand in Hoffenheim plötzlich in der Startelf, Deni kam zu Saisonbeginn auch nicht regelmäßig zum Zug. Gegen Hamburg haben jetzt Linton und ich gespielt. Man sieht, dass es sich lohnt, im Training Gas zu geben. Du bekommst deine Chance und musst dann zu 100 Prozent da sein.
Was hat er Dir gesagt vor dem Spiel gesagt?
Das waren eher taktische Aspekte. Ich habe schon genug Spiele gemacht, da muss mir der Trainer nicht noch hundert verschiedene Dinge mit auf den Weg geben. Es ging vielmehr darum, welche Bälle ich spielen soll und in welchen Räumen ich mich bewegen soll.

Am Samstag hast Du Deinen 69. Scorer für den FC gesammelt. Weißt Du, gegen welchen Bundesligaclub Du am meisten Tore geschossen hast?
Da würde ich auf Gladbach tippen.
Richtig! Sieben Deiner acht Scorer hast Du sogar in den letzten fünf Partien erzielt. Warum liegt Dir die Borussia als Gegner?
Von den Scorern liest sich das auf jeden Fall gut. Wenn wir von den Ergebnissen eine ähnlich gute Quote hätten, wäre es noch besser. Da war es in den vergangenen Jahren sehr ausgeglichen. In den Derbys ist man extrem motiviert. Du kannst rund um das Geißbockheim greifen, wie wichtig dieses Spiel für alle ist. Wir sind schon alle richtig heiß auf Samstag und freuen uns, alles raushauen zu können.
Als Fan fängt es schon in den Tagen vor dem Derby an zu kribbeln, wie geht es Euch Spielern?
Uns geht es genauso. In den Tagen vor dem Spiel merkt man jedes Mal, welch enorme Brisanz und Bedeutung das Derby für die Menschen hier in der Region hat.
Was war Dein schönster Derby-Moment?
Der 3:1-Sieg in Gladbach vor drei Jahren, als Mark Uth mir den Ball zurückgelegt hat und wir zur Halbzeit schon mit 3:0 vorne lagen. Da haben wir ein überragendes Spiel gemacht. Spielerisch war das sicherlich unser bislang bestes Derby gegen Gladbach.

Worauf kommt es in diesen Spielen an?
Einerseits musst du taktisch gut vorbereitet sein. Andererseits musst du deine Emotionen kontrollieren. Du musst alles raushauen, ohne dabei die taktischen Aspekte außer Acht zu lassen.
Passiert das schnell, wenn die Emotionen hochkochen?
Den Plan des Trainers vergisst du nicht. Aber in einzelnen Situationen ist man vielleicht doch ein bisschen mehr gepusht. Da ist es wichtig, wenn man einen kühlen Kopf bewahrt.
Was erwartet Euch am Samstag in Mönchengladbach?
Ein Gegner, der keinen guten Saisonstart und schon einen Trainerwechsel hatte, über die letzten beiden Spiele aber Selbstvertrauen tanken konnte. Sie haben ihr System gefunden und wissen, wie sie spielen müssen. Das 4:0 auswärts bei St. Pauli war ein richtiges Erfolgserlebnis. Es wird auf alle Fälle heiß hergehen – einfach ein Spiel, das man als Spieler gerne spielt und sich als Zuschauer gerne anschaut.
