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Marco Höger: „Sind auf einem guten Weg“
Am Wochenende geht es für die U21 in der Regionalliga West wieder um Punkte. Zum ersten Pflichtspiel des Jahres reist das Team von Evangelos Sbonias zur zweiten Mannschaft des SC Paderborn. Im Interview spricht mit Marco Höger einer der Führungsspieler über das anstehende Spiel, die Entwicklung der jungen Mannschaft und seine Rolle im Team.
Marco, am Samstag geht es wieder los. Wie blickst Du auf das erste Pflichtspiel des Jahres voraus?
Marco Höger: Nach ein paar Wochen Vorbereitung und zwei Testspielen freut man sich darauf, dass es wieder losgeht, dass es wieder ans Eingemachte geht.
Wie lief die Vorbereitung und auf welchem Stand siehst Du die Mannschaft?
Das ist vor dem ersten Spiel immer schwer einzuschätzen. Ich habe das Gefühl, wir sind gut vorbereitet. Die Pause hat gutgetan, in der Vorbereitung haben wir gut gearbeitet und die Testspiele waren noch einmal ein guter Gradmesser, wenn auch nicht mit dem Ligaalltag in der Regionalliga vergleichbar. Alle Spieler konnten noch einmal Minuten sammeln.
Mit welchen Zielen geht Ihr in die restliche Saison?
Gerade als U21-Mannschaft tut man gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken. Man weiß immer erst kurzfristig, mit welchem Team man spielen kann, weil manchmal Spieler bei den Profis dabei sind oder von den Profis kommen, um Spielpraxis zu sammeln. Wir sollten gucken, so schnell wie möglich weitere Punkte zu sammeln, um die Saison in einem ruhigen Fahrwasser zu Ende spielen und dann vielleicht auch schon dem einen oder anderen aus der U19 Spielpraxis im Herrenbereich geben zu können.
Wie bewertest Du Platz zehn zur Winterpause?
Ganz gut. Wir stehen bei den Punkten nicht viel schlechter da als letzte Saison zu diesem Zeitpunkt. Für eine U21 spielen wir bisher eine gute und relativ stabile Serie. In so einer jungen Truppe passieren auch einmal unvorhersehbare Dinge, die wir aber gut eingrenzen und immer wieder vorausschauend handeln konnten. Wir sind sowohl bei den Punkten als auch bei den Leistungen ordentlich unterwegs.
In der U21 geht es auch immer um Entwicklung. Wie bewertest Du die Entwicklung in der bisherigen Saison?
Das Hauptziel einer U21 ist neben dem sicheren Klassenerhalt, Spieler an den Profibereich heranzuführen. Hier konnten wir wieder Erfolge verzeichnen. Neo Telle war nun erstmals im Kader dabei, Emin Kujovic ist viel im Trainingsbetrieb dabei und Damion Downs wurde zu einer festen Größe bei den Profis. Das ist ein Stück weit der Lohn für unsere Arbeit in der U21, da sind wir auf einem guten Weg. Es ist die Hauptaufgabe des Trainerteams und für uns Führungsspieler, die Jungs dahin zu bringen.
Du kennst das Profigeschäft bestens. Welche Rolle nimmst Du dabei ein, die Spieler für den Profibereich vorzubereiten?
Ich versuche den Spielern eine Stütze und Hilfe zu sein, ihnen ein Stück weit zu vermitteln, wie es dort zugeht, wo sie alle hinwollen. Ich stehe ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn sie es wollen – ich bin aber niemand, der sich aufdrängt. Sie wissen, dass sie immer zu mir kommen können, letztlich muss jeder aber seinen eigenen Weg finden.
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Wenn man die bisherige Saison in zwei Hälften teilt, fällt auf: In den zweiten neun Spielen habt ihr zwar weniger Tore erzielt, damit aber mehr Punkte geholt, weil ihr auch weniger Gegentore kassiert habt. Ein Zeichen für die Einwicklung und eine reifere Spielweise?
Dieses Gefühl hatten wir Spieler auch auf dem Platz, dass es ein bisschen stabiler und seriöser geworden ist, dass nicht mehr so viele wilde Aktionen dabei waren. Das schlägt sich dann auch in weniger Gegentoren nieder. Wenn du hinten wenig Gegentore kassierst, steigt die Wahrscheinlichkeit auf Punkte. Den perfekten Mittelweg haben wir noch nicht gefunden, wir sind aber auf einem guten Weg.
Was waren die Learnings aus der bisherigen Saison für das junge Team?
Trotz der höheren individuellen Qualität, die wir gegenüber den meisten Mannschaften der Liga haben, gehört es immer dazu, die Grundtugenden auf den Platz zu bringen. Das fällt nicht immer leicht, gerade wenn du auswärts vielleicht nicht auf dem besten Platz spielst und das Drumherum wenig mit Profifußball zu tun hat. Die Jungs haben aber relativ schnell gut verinnerlicht, dass sie trotzdem diese Tugenden auf den Platz bringen müssen, denn sonst hast du auch in der Regionalliga wenig Chancen, Spiele zu gewinnen.
Nun steht in Paderborn das erste Spiel des Jahres an, im Hinspiel habt Ihr 5:0 gewonnen. Was erwartest Du für Samstag?
Auf jeden Fall ein anderes Spiel. Das Paderborner Trainerteam wird die Mannschaft heiß machen und an das Hinspiel erinnern. Wir haben eine lange Auswärtsfahrt vor uns und es wird kein einfaches Spiel. Wir müssen wieder die Grundtugenden auf den Platz bekommen. Dann bin ich zuversichtlich, dass unsere Qualität so hoch ist, dass wir dort drei Punkte holen können.