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Schnelles FC-Wiedersehen: Georg Strauch im Interview

17.7.2025

Elf Jahre lang hat Georg Strauch (24) das Trikot des 1. FC Köln getragen. Als 13-Jähriger ans Geißbockheim gekommen, schaffte er es über die verschiedenen Teams der FC-Akademie bis ins Training und den Kader der Profis. Vergangene Saison Vizekapitän der U21, endete seine FC-Reise in diesem Sommer und er schloss sich Fortuna Köln an. Mit dem Regionalligisten trifft er am Freitagabend (18 Uhr, Hier geht's zu den Tickets) im Testspiel auf den FC.

Georg, hast Du Dich in den ersten Tagen der Vorbereitung auf dem Weg zum Stadion eigentlich verfahren?

Georg Strauch: (lacht) Wenn ich von meinen Eltern aus Bonn gekommen bin, dann bin ich ein-, zweimal tatsächlich falsch abgebogen. Ich bin jetzt aber auch häufig mit dem Fahrrad zum Training gefahren und habe dann doch noch die Kurve erwischt und bin am richtigen Gelände angekommen.

Wie komisch war denn das Gefühl, nach elf Jahren FC plötzlich nicht mehr zum Geißbockheim zu fahren?

Das ist schon merkwürdig, dass man nach so langer Zeit zu einem anderen Trainingsplatz fährt. Aber das hat sich relativ schnell eingependelt. Ich bin inzwischen zweieinhalb, drei Wochen dabei und langsam kommt eine Routine rein. Nach der Saison war ich noch das eine oder andere Mal am Geißbockheim, um mich individuell fitzuhalten. Als es dann wirklich das letzte Mal war, war es schon ein bisschen komisch für mich.

Mit welchen Gefühlen war Dein FC-Abschied in diesem Sommer verbunden?

Die elf Jahre waren eine richtig coole Zeit und haben mich geprägt. Es war ein langer Lebensabschnitt und ich habe beim FC Freunde fürs Leben gefunden. Deshalb war der Abschied natürlich mit einem weinenden Auge verbunden. Auf der anderen Seite war für mich klar, dass der Cut kommt und ich konnte mich ein Stück weit darauf vorbereiten.

Was hat Dich in Deiner FC-Zeit denn besonders geprägt?

Die fußballerische Ausbildung natürlich mit vielen qualitativ hochwertigen Trainern. Ich habe taktisch wie fußballspezifisch viel auf den Weg mitgegeben bekommen. Dazu sind es vor allem die Menschen. Ich habe von den Physios über die Betreuer bis zu Trainern und Mitspielern noch zu vielen Leuten Kontakt und Freundschaften geknüpft.

Gibt es spezielle Momente, die in Erinnerung bleiben werden?

Auf jeden Fall. Gerade die Zeit bei den Profis – ob es die Conference-League-Spiele waren, oder die ersten Kadernominierungen in der Bundesliga. Aber auch das Danke-Spiel von Lukas Podolski im vergangenen Jahr zum Beispiel, bei dem ich mir den Traum erfüllen durfte, im RheinEnergieSTADION zu spielen. Es gab aber auch viele kleine Momente – als wir mit der U19 eine richtig gute Saison gespielt haben, die dann leider wegen Corona abgebrochen wurde, oder gewonnene Mittelrheinpokale. Das vergisst man nicht.

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Blicken wir auf die Aktualität. Bei Fortuna Köln spielst Du in der gleichen Liga wie zuletzt mit der FC-U21. Gibt es Unterschiede zwischen einer reinen Herrenmannschaft und einer U21?

Da gibt es schon feine Unterschiede. Das Altersgefüge ist einfach ein anderes, man hat mehr erfahrenere Spieler. Das merkt man auch auf dem Platz, dass mit einer anderen Abgezocktheit und Konsequenz Fußball gespielt wird. Bei der U21 hatten wir viele junge, talentierte Spieler, die qualitativ andere Aspekte mitgebracht haben und andere Fähigkeiten hatten. Grundsätzlich sind beides Mannschaften, die auf einem hohen Regionalliga-Niveau spielen und in denen es Spaß macht, Fußball zu spielen.

Beim FC warst Du einer der Erfahrenen im Team, bei der Fortuna bist Du neu und zählst nicht zu den Ältesten. Inwieweit verändert sich dadurch auch Deine Rolle innerhalb des Teams?

Die Rolle wird sich final erst noch finden. Grundsätzlich ist mein Anspruch, auch als junger Spieler eine verantwortungsvolle Rolle einzunehmen – in erster Linie durch Leistung, aber auch kommunikativ. Als Vizekapitän beim FC konnte ich mich daran schon gewöhnen. Die Mannschaft ist top und wir kommunizieren schon jetzt echt gut.

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Treibst Du aktuell auch die Planungen neben den Fußball voran?

Ich habe zu meiner FC-Zeit schon ein Bachelor-Studium in VWL gemacht und das nun abgeschlossen. Das werde ich weiter verfolgen – ob es durch einen Master oder eine andere berufliche Weiterbildung ist. Grundsätzlich ist der Schritt zur Fortuna aber auch einer mit einem klaren Plan. Ich bin weiterhin ambitioniert genauso wie der Verein und der Schritt soll mich nach vorne bringen, um hoffentlich noch im Profifußball anzukommen.

Wie schätzt Du Eure Mannshaft bei der Fortuna ein und welche Ziele setzt Ihr Euch?

Ein klares Ziel gibt es noch nicht. Jeder von uns ist aber sehr ambitioniert und will um den Aufstieg mitspielen. Wir haben viel Qualität und richtig gute Spieler im Team. Wir haben ein hohes Engagement und eine gute Mannschaftsdynamik. Davon werden wir in der Saison zehren, das kann uns den einen oder anderen Punkt bescheren. Die Liga ist dieses Jahr aber sehr ausgeglichen, da wird es auf viele verschiedene Faktoren ankommen, wer am Ende oben steht.

Am Freitag kommt es für Dich zum schnellen Wiedersehen mit dem FC. Wie sehr freust Du Dich auf das Spiel?

Ich habe richtig Bock und freue mich, die Jungs wiederzusehen. Da ist der eine oder andere dabei, den ich aus dem Nachwuchs oder dem Lizenzbereich noch kenne. Ich habe auch dem einen oder anderen Spieler schon Bescheid gegeben, dass er sein Trikot bereithalten darf. Für uns ist es ein richtig guter Test, wir versuchen alles rauszuhauen und mit einem guten Gefühl in die Saison zu starten.

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Wo siehst Du Euch aktuell in der Vorbereitung?

Wir sind weiter fortgeschritten als der FC zu diesem Zeitpunkt. Für uns ist wichtig, dass wir defensiv gut stehen. Wir hatten einen sehr lehrreichen Test gegen Rot-Weiss Essen, den wir deutlich verloren haben. Die Fehler, die wir in diesem Spiel gemacht haben, müssen wir vermeiden und am Freitag am besten schon einen Entwicklungsschritt gehen, wacher und konsequenter sein.