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Thielmann: „Der FC bedeutet mir alles“

24.4.2025

Alle Mann für ein Ziel. Die letzten Monate von Jan Thielmann stehen sinnbildlich für die gesamte FC-Saison. Er stellte sich stets in den Dienst der Mannschaft und schraubte persönliche Präferenzen zurück. Im Interview mit fc.de sprach der 22-Jährige über seine Saison, den FC als seinen Herzensclub sowie das kommende Spiel in Hannover.

Hallo Jan, Ihr wurdet in den vergangenen Tagen viel gelobt. Wie blickst Du mit einigen Tagen Abstand auf den Sieg gegen Münster zurück?

Wir wussten, dass wir mehr Ballbesitz haben und zu Torchancen kommen werden. Deswegen haben wir es auch etwas offensiver ausgelegt. Wir konnten uns mit drei Toren belohnen und haben bis auf das unglückliche Gegentor hinten wenig zugelassen. Alles in allem haben wir verdient gewonnen.

Der Sieg wurde nachher mit dem Wechsel auf die Viererkette begründet. Siehst Du das ähnlich oder gab es noch andere Gründe?

Die Viererkette hatte sicher einen großen Einfluss, weil du vorne einen Mann mehr hast. Auch in der Fünferkette kommst du zu Chancen, da ist das Spiel aber ein anderes. Wir konnten mehr Druck ausüben und offensiver agieren, das war für das Spiel das Richtige.

Trotz der vielen Auf und Abs seid Ihr als Team immer eng beieinandergeblieben. Was macht den Spirit der Mannschaft aus?

Erstmal hat uns das letzte Jahr gefestigt. Da hatten wir noch schwerere Phasen und haben zusammengehalten. Wir haben viele verschiedene Charaktere, die aber alle auf ein Ziel hinarbeiten. Diesem Ziel ordnen wir uns alle unter. Gleichzeitig vergessen wir den Spaß nie, der kommt aber immer erst an zweiter Stelle.

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Unterordnen ist ein gutes Stichwort. In den vergangenen Monaten musstest Du von hinten bis vorne auf verschiedenen Positionen spielen. Wie bewertest Du Deine Saison bislang?

Für mich persönlich war es nicht immer leicht. Ich habe in der Verteidigung angefangen und durfte dann wieder offensiver spielen, als wir Gazi verpflichtet haben. Nach seiner Verletzung bin ich wieder hinten reingerückt. Natürlich ist es schön, dass mir die Verantwortlichen vertrauen und wissen, dass ich ein passabler Rechtsverteidiger sein kann. Trotzdem spiele ich lieber weiter vorne, daraus haben wir die letzten Monate kein Geheimnis gemacht.

Was waren die größten Umstellungen als Rechtsverteidiger?

Die größte Herausforderung ist, dass du im Vergleich zu weiter vorne mehr Absicherung hast, wenn du überspielt wirst. Wenn dir das als Verteidiger passiert, steht dein Gegner auch mal allein vor dem Torwart. Gerade deswegen ist das Stellungsspiel ganz anders. Da bin ich über die Zeit aber auch besser geworden und verbessere mich weiter stetig (lacht).

Hätte man Dir vor zwei Jahren gesagt, dass Du heute als Verteidiger aufläufst. Was hättest Du damals geantwortet?

Ich hätte es wahrscheinlich nicht für abwegig gehalten, weil es mir von klein auf nur ums Team ging. Wenn der Trainer sagt, du spielst heute als Rechtsverteidiger, dann hätte ich auch damals nicht nein gesagt. Ich versuche immer mein Bestes zu geben, egal wo ich spiele. Es ist gerade einfach der Situation geschuldet, da will ich der Mannschaft helfen.

Gegen Darmstadt hast Du bereits zum 150. Mal das FC-Trikot für die Profis getragen. Was bedeuten Dir diese Meilensteine?

Es bedeutet mir viel, so eine große Anzahl an Spielen für den 1. FC Köln gemacht zu haben. Das gibt mir ein gutes Gefühl und zeigt gleichzeitig, dass ich trotz meiner jungen Jahre schon einiges an Erfahrung sammeln konnte.

Trotz Deiner jungen Jahre zählst Du auch schon zu den Identifikationsfiguren im Verein. Was bedeutet Dir der Club?

Der FC bedeutet mir alles! Ich bin seit klein auf FC-Fan, später bin ich dann Profi geworden. Die letzten Jahre waren einfach sehr schön. Die Fans sind großartig, heute beim Training waren wieder über 500 Menschen dabei. Das ist etwas Besonderes. Wenn wir erfolgreich sind und das ganze Stadion in unserem Rücken haben, macht es unglaublich viel Spaß.

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Bald könnte ein weiterer besonderer Moment dazukommen. Mit welchen Gefühlen gehst Du in die letzten vier Spiele?

Mit derselben Überzeugung wie in den letzten Wochen. Wir wissen, dass es noch ein gutes Stück ist. Wir haben eine gute Ausgangslage und müssen jetzt weiter von Spiel zu Spiel denken. Hoffentlich können wir dann am Ende gemeinsam mit den Fans feiern.

Wie kann man sich den Saisonendspurt als Spieler vorstellen? Was ändert sich zum normalen Liga-Alltag?

Natürlich merkt man, dass der Druck zum Ende der Saison größer wird. Deswegen gibt es an den letzten Spieltagen auch immer Ergebnisse, die keiner vorhersehen kann. Als Spieler bist du vor den Partien etwas angespannter, weil du schon merkst, dass es dem Club und der ganzen Stadt viel bedeutet.

Am Sonntag wartet Hannover. Für 96 ist es die letzte Chance nochmal oben anzugreifen. Was erwartest Du dort?

Das wird wie im Hinspiel eine schwierige Aufgabe. Es werden viele FC-Fans mitreisen und uns wie immer furios unterstützen. Wir müssen schauen, dass wir defensiv kompakt stehen und uns offensiv wieder Möglichkeiten herausspielen.

Du hast die FC-Fans schon angesprochen. Zählen diese Auswärtsspiele zu den Highlights als Profi?

Das hat auf jeden Fall einen besonderen Charakter. Ich denke da sofort an Spiele wie in Hoffenheim oder Berlin. Wenn da plötzlich über 15.000 FC-Fans in einem fremden Stadion stehen und dich nach vorne peitschen, hast du das Gefühl, es wäre ein Heimspiel. Das gibt dir einen besonderen Kick. Ich denke, dass auch am Sonntag wieder einige Gänsehautmomente dabei sein werden.