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Zweitliga-Saisonfinals: Zwischen Meisterfeiern und Tristesse

14.5.2025

2024/25 bestreitet der FC seine insgesamt zehnte Spielzeit in der 2. Bundesliga. Ein aufregendes Saisonfinale mit dem abschließenden Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern deutet sich an - so spannend wie selten zuvor. Dabei war bei den bisherigen FC-Liga-Zwei-Saisonfinals von der rauschenden Meisterfeier samt Platzsturm bis zur tristen Niederlage im Südstadion schon so ziemlich alles dabei… von Dirk Unschuld

1998/99: Tristesse, Enttäuschungen und Abschied von einer FC-Legende

Mit dem Weltstar und Ex-FC-Spieler Bernd Schuster als Trainer und einem Etat von immerhin 28 Millionen D-Mark gingen Fans und Verantwortliche hoffnungsvoll in die erste Zweitligasaison der Clubgeschichte. Hoffnungen, die enttäuscht werden sollten: 1998/99 wurde zu einem Jahr, das von Tristesse und Niederlagen geprägt war – begleitet von Zuschauerzahlen, die in Zeiten von Dauerkartenwarteliste und überlastetem Online-Ticketshop fast schon surreal anmuten. So verloren sich beim vorletzten Heimspiel gegen die SG Wattenscheid 09 nur 9.000 Zuschauer im ausladenden Müngersdorfer Stadionrund. Immerhin konnte die Partie durch Tore von Christian Springer und Khodadad Azizi mit 2:1 ebenso gewonnen werden, wie die vorherigen beiden Spiele gegen Tennis Borussia Berlin (1:0) und bei der Spielvereinigung Greuther Fürth (1:0).

Die zwischenzeitliche Länderspielpause Ende Mai/Anfang Juni nutzte der Club für Freundschaftsspiele. In Luxemburg beim Gastspiel bei Union Sportive war deutlich zu spüren, dass sich Bernd Schuster innerlich schon vom FC verabschiedet hatte, stand doch sein Nachfolger Ewald Lienen länger fest. Gelöst wie selten plauderte er vor dem Spiel mit den mitgereisten Fans und das, obwohl er nur 13 Spieler mitgenommen hatte, da Verletzungen und Abstellungen für die verschiedenen Nationalmannschaften den Kader schmälerten. Zurück im Ligaspielbetrieb verlor seine Mannschaft beim Karlsruher SC und mit 3:5 gegen Arminia Bielefeld. Kurios: wegen eines Rolling-Stones-Konzerts musste der FC ins Südstadion ausweichen und dort der Arminia zur Meisterschaft und zum Aufstieg gratulieren. Überhaupt war dieser letzte Spieltag von großer Wehmut geprägt, nicht nur wegen einer sportlich restlos enttäuschenden, auf dem zehnten Tabellenplatz endenden Saison, sondern auch wegen eines Abschieds. Für Stadionsprecher- und FC-Legende Hans-Gerhard König war das Spiel vor 12.000 Zuschauern der letzte Einsatz nach insgesamt 35 Jahren am FC-Mikrofon, das er an Michael Trippel übergab.

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1999/00: Aufstieg in Hannover

Nach der bis dato enttäuschendsten Saison der Clubhistorie ging die Folgesaison nicht „nur“ wegen des Wiederaufstiegs, sondern auch wegen der riesigen Euphorie im Umfeld in die FC-Geschichte ein. Sie war sozusagen so etwas wie die Geburtsstunde des bis heute andauernden und sich stetig potenzierenden Zuschauerbooms. Unter dem neuen Trainer Ewald Lienen feierte des 1. FC Köln eine souveräne Bundesliga-Rückkehr. Nicht nur der sportliche Erfolg, auch die Art und Weise, wie Lienen Fußball spielen ließ, begeisterte Fans und Fachleute gleichermaßen.

Fünf Spieltage vor Schluss hatte der FC elf Punkte Vorsprung auf Platz vier und konnte mit einem Erfolg bei Hannover 96 den Aufstieg schon am 30. Spieltag perfekt machen. Ein Montagabend, den wohl kein FC-Fan vergessen wird: die Gastgeber führten bereits nach sieben Minuten mit 2:0, Kapitän Dirk Lottner gelang noch vor der Pause der Anschlusstreffer. Als Hannover jedoch erneut die Führung auf zwei Tore ausbaute, glaubte fast niemand mehr an ein Happy End. Doch Carsten Cullmann und Thomas Cichon trafen zum Ausgleich. Fortan dominierte der FC auf eindrucksvolle Weise das Geschehen. Spieler des Abends war Alexander Voigt, der sein Team per Fernschuss aus 25 Metern in der 81.Minute in Führung brachte. Drei Minuten später schickte Markus Kurth ganz Köln endgültig in die Glückseligkeit. Der FC hatte 5:3 gewonnen und für die Fans gab es kein Halten mehr.

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Direkt nach Spielende blockierten sie die Ringe in der Kölner Innenstadt und feierten die Rückkehr in die Bundesliga. Als die Mannschaft gegen 3.30 Uhr ans Geißbockheim zurückkehrte, wurde sie von Hunderten Fans frenetisch gefeiert. Das anschließende Heimspiel gegen den Tabellenletzten Karlsruhe verlor man mit 1:2 – die einzige Heimniederlage der Saison. In Aachen (2:1) und gegen St. Pauli machte die Mannschaft diesen Ausrutscher nach den Aufstiegsfeierlichkeiten wieder wett. Mit dem 6:3-Sieg gegen den FC St. Pauli am 33. Spieltag stand auch die Zweitliga-Meisterschaft fest. Das 0:2 am letzten Spieltag bei Energie Cottbus nahm der Mannschaft verständlicherweise niemand mehr übel.

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2002/03: Euphorie-Dämpfer zum Saisonschluss

Nach dem zweiten Abstieg war es Trainer Friedhelm Funkel, der mit einem massiv veränderten Team den Wiederaufstieg realisieren sollte. Erst am 26. Spieltag endete eine beachtliche Serie von ungeschlagenen Spielen im Heimspiel gegen Mainz 05. Das 1:4 war nicht nur die erste Liganiederlage der Saison, sondern auch die erste seit 338 Tagen. Schon fünf Wochen zuvor hatte der FC den Rekord von Hannover 96 aus der Saison 2001/02 eingestellt. Es war zudem die erste Heimniederlage unter Trainer Friedhelm Funkel, der bis dato in 19 Begegnungen in Müngersdorf ungeschlagen geblieben war. Der Rückschlag war schnell verdaut und der FC fand in die Erfolgsspur zurück. Es folgten vier aufeinanderfolgende Siege – in Mannheim (2:1), gegen Oberhausen (2:0), in Reutlingen (2:1) und gegen den FC St. Pauli (2:1). Sie bedeuteten den rechnerisch feststehenden Aufstieg nach 30 Spieltagen.

30.500 Zuschauer im Stadion und anschließend Tausende Fans in der Stadt feierten die Rückkehr in die Bundesliga – inklusive eines ganz neuen Stadiongefühls in Müngersdorf, wo seit dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg bei laufendem Neubau die neue Südtribüne zur Verfügung stand. „Beeindruckender kann man nicht aufsteigen. Dieser Erfolg ist eine Genugtuung für mich. Ich bin hier in einer schwierigen Situation eingestiegen, und wir haben die Rückkehr in die erste Liga souverän umgesetzt“, sagte Friedhelm Funkel. Die Aufstiegs-Euphorie erhielt nach den verbleibenden vier Spieltagen jedoch einen schweren Dämpfer: ein 0:3 in Freiburg, jeweils ein 0:2 in Fürth und bei Wacker Burghausen sowie ein 1:3 beim letzten Heimspiel gegen Eintracht Trier bedeuteten nicht nur vier Niederlagen in Folge, sondern auch den Verlust von Platz eins.

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2004/05: Zum zweiten Mal Zweitligameister

Um möglichst schnell wieder in die Erstklassigkeit zurückzukehren, präsentierten die Verantwortlichen um den kurz vor Saisonbeginn ins Amt gewählten, neuen Präsidenten Wolfgang Overath mit Huub Stevens gleich einen neuen Trainer. Der Niederländer brachte trotz Startschwierigkeiten und nicht immer überzeugenden Leistungen das Team um Torschützenkönig Lukas Podolski (24 Tore) auf Aufstiegskurs. Sieben Spieltage vor Schluss betrug der Vorsprung auf Platz vier immerhin sieben Punkte. Einem Sieg über den direkten Aufstiegskonkurrenten SpVgg Greuther Fürth (3:2) folgte eine Niederlage gegen Abstiegskandidat LR Ahlen (0:1).

Nach dem Spiel in Ahlen gab Huub Stevens bekannt, nicht über das Saisonende hinaus als FC-Trainer zur Verfügung zu stehen. Trotzdem steuerte die Mannschaft ziemlich unbeirrt in Richtung Aufstieg: nach einem Sieg gegen die Spielvereinigung Unterhaching (1:0) wurde am 31.Spieltag in Aue die Bundesliga-Rückkehr endgültig perfekt gemacht. Das 2:1 im Erzgebirge reichte, um drei Spieltage vor Saisonende den Wiederaufstieg zu feiern. Die anschließende 1:2-Niederlage gegen Eintracht Trier erinnerte an die Ereignisse zwei Jahren zuvor, doch Siege gegen Rot-Weiß Erfurt (1:0) sowie gegen Mitaufsteiger MSV Duisburg (4:0) brachten dem FC die zweite Zweitligameisterschaft und den dritten Wiederaufstieg.

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2006/07: Kein Wiederaufstieg trotz Daum-Rückkehr

Nach turbulentem Saisonverlauf inklusive der Entlassung von Trainer Hanspeter Latour ging der FC mit Christoph Daum in die letzten Spiele seines fünften Zweitligajahres. Dem war ausgerechnet am 11.11. eine skurril anmutende Absage-Pressekonferenz von Daum im Kölner St. Elisabeth Krankenhaus vorausgegangen. Aus der Absage wurde dann aber schließlich doch noch eine Zusage und Christoph Daum wurde nach seiner Entlassung 17 Jahre zuvor wieder FC-Trainer, 10.000 Zuschauer kamen zum Auftakttraining ins RheinEnergieSTADION. Erst im sechsten Pflichtspiel gelang Daum der erste Sieg, die größte Enttäuschung bedeutete das 0:5-Debakel bei Rot-Weiß Essen an Karnevalssonntag. Eine interne Krisensitzung sowie eine mit den Fans wurden abgehalten. Der Trainer wertete dies als Zeichen für die Mannschaft: „Ich gehe davon aus, dass jeder Spieler dieses Signal versteht und auf dem Spielfeld eine entsprechende Reaktion zeigt.“

Reaktion und Trendwende blieben allerdings aus. Zehn Punkte aus vier Spielen ab dem 25. Spieltag distanzierten den FC zumindest von der Abstiegszone. Der Rückstand auf Platz drei betrug sechs Spiele vor Schluss noch acht Zähler. Drei Niederlagen in Folge ließen die allerletzten Hoffnungen platzen und die Planungen für eine weitere Zweitligasaison liefen an. Erstklassig war indes weiterhin der Zuschauerzuspruch. Rund 40.000 Menschen besuchten im Schnitt die Heimspiele in Müngersdorf. Kein Zweitligist weltweit konnte zu diesem Zeitpunkt einen höheren Zuschauerschnitt vorweisen.

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2007/08: „Wir müssen jetzt den Tunnelblick haben“

Nach Tabellenplatz neun im Vorjahr galt die Tatsache, dass der FC auf einem Aufstiegsplatz überwinterte, als Erfolg. Dennoch: konstant erfolgreich war die Mannschaft nicht, das zeigte auch die 2:3-Niederlage auf dem Aachener Tivoli, zwei Tage vor dem 60. FC-Geburtstag. Christoph Daum betonte, dass es ganz besonders auf den Endspurt ankomme, nicht zuletzt um das unruhige Umfeld zu beruhigen. Einem 3:1 in Jena folgten Unentschieden gegen 1860 München (0:0) und Greuther Fürth (2:2) sowie ein glücklicher 1:0-Erfolg über TuS Koblenz. Nur einen Zähler betrug der Rückstand auf die Aufstiegsplätze und erst im Spitzenspiel beim SC Freiburg gab es mit einem unglücklichen 0:1 wieder eine Niederlage zu verzeichnen.

Danach setzte der FC zum, von Christoph Daum angekündigten, Endspurt an. Neun Spiele in Serie blieb man fortan ungeschlagen. „Wir müssen jetzt den Tunnelblick haben und nur von Spiel zu Spiel denken“, so Daum. Die Mannschaft wuchs im letzten Drittel der Saison zur echten Einheit zusammen. Offensichtlich hatte auch ein gemeinsames Essen bei Torwart Faryd Mondragon den Teamgeist gestärkt. Gestartet wurde der Endspurt zum Aufstieg mit einem 2:1-Heimsieg über Wehen Wiesbaden, dem ein 3:1-Auswärtserfolg auf dem Bieberer Berg in Offenbach folgte.

Dann stand das Derby gegen Gladbach an, um das es wegen des bekannten „Fahnenklaus“ im Vorfeld reichlich Gesprächsstoff gegeben hatte. Lange führte die Borussia mit 1:0, bevor Helmes per Elfmeter in der Nachspielzeit ausgleichen konnte. Dem denkwürdigen Derby folgte ein 2:2 in Paderborn und ein ungefährdeter 2:0-Erfolg gegen den VfL Osnabrück. In Aue reichte es trotz des anwesenden „Erzgebirgsgeißbocks“ Rocky „nur“ zu einem 3:3. In der Tabelle befand sich der FC auf Platz vier, einen Punkt hinter Mainz 05. Da am vorletzten Spieltag die Mainzer noch in Müngerdorf gastierten, hatte man den Aufstieg selbst in der Hand. Dazu musste allerdings erst einmal Hoffenheim geschlagen werden, die Platz zwei der Tabelle belegten. Vor 50.000 begeisterten Zuschauern gelang dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung ein 3:1.

Selbstbewusst reiste man zum vorletzten Auswärtsspiel zum FC Augsburg. Auch dort wurde dank des überragenden Sturmduos Helmes/Novakovic mit 3:1 gewonnen. So wurde das letzte Heimspiel der Saison gegen Mainz 05 zum „Aufstiegsendspiel“. Dabei behielt der FC gegen schwache Mainzer durch einen Doppelpack von Roda Antar mit 2:0 die Oberhand. Der FC war zurück in der 1. Bundesliga und nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr, Platzsturm inklusive. Nach den ausgiebigen Feierlichkeiten musste man zur letzten Begegnung noch auf dem Kaiserslauterer Betzenberg antreten. Die Gastgeber kämpften um den Klassenerhalt, konnten gegen die vom vielen Feiern müden Kölner mit 3:0 gewinnen und damit dem Abstieg entgehen. Mehr als 12.000 FC-Fans waren mitgereist, nach der Partie kam es auf dem Platz zu Auseinandersetzungen zwischen Kölner und Lauterer Fans.

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2012/13: Ungeahnte Aufholjagd wird nicht belohnt

2012/13 war eine Saison des Umbruchs mit mehr als 40 Transferbewegungen und somit komplett umgekrempelter Mannschaft. Hinzu kam die angespannte Finanzsituation des Clubs, die mit einer Fan-Anleihe samt Emissionsvolumen von zehn Millionen Euro einherging. Keine leichte Aufgabe für den neuen Cheftrainer Holger Stanislawski, dem erst am 7. Spieltag der erste Liga-Sieg gelang. Trotz oftmals nicht erkennbarer spielerischer Linie und acht Punkten Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsplatz, den der 1. FC Kaiserslautern belegte, startete der FC zum Saison-Ultimo eine ungeahnte Aufholjagd.

Bevor es am 28. Spieltag zum direkten Vergleich mit dem FCK kam, holte man aus sechs Ligaspielen 16 Punkte und zog damit an den Roten Teufeln vorbei. 15 Spiele war der FC vor der Reise in die Pfalz ungeschlagen, doch ausgerechnet diese richtungsweisende Begegnung endete mit einer bitteren 0:3-Niederlage. Zwar wurde durch einen 1:0-Erfolg über den VfR Aalen der Kampf um Platz drei noch offengehalten, doch Unentschieden in Duisburg und gegen 1860 München sowie die 1:2-Niederlage in Bochum beendeten endgültig alle Aufstiegsträume. Fast zeitgleich erklärte Holger Stanislawski seinen Rücktritt zum Saisonende.

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2013/14: „Erste Bundesliga, wir sind wieder da!“

Mit dem fünften Aufstieg endete die Spielzeit 2013/14 und in Person von Peter Stöger war im Sommer erneut ein neuer Trainer zum FC gekommen. Trotz holprigem Auftakt führte das Stöger-Team ab dem 3:0-Sieg beim FC St. Pauli am 29. November bis zum Schluss die Tabelle an. Ab dem 27. Spieltag ermöglichten vier Siege in Folge, dass der Aufstieg schon am 31. Spieltag besiegelt werden konnte – und wurde. Nach Toren von Marcel Risse, Patrick Helmes und Anthony Ujah wurde der VfL Bochum am Ostermontag mit 3:1 geschlagen und nach dem Schlusspfiff gab es im wahrsten Sinne des Wortes kein Halten mehr. „Erste Bundesliga, wir sind wieder da!“, hörte man aus rund 50.000 Kehlen und ein neuer Ohrwurm war geboren. Nach einem 1:1 in Ingolstadt erhielt der FC am vorletzten Spieltag die Meisterschale und besiegte den FC St. Pauli mit 4:0. Die 0:2-Pleite am letzten Spieltag beim FSV Frankfurt trübte die hervorragende Stimmung nicht, zumal der FC mit nur 20 Gegentoren einen neuen Zweitligarekord aufstellte.

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2018/19: Mit neuem Trainerduo ins Saisonfinale

2018/19 war ein Jahr in der 2. Bundesliga, das trotz sportlicher Dominanz keine große Euphorie hervorrufen sollte. Zu sehr steckte die enttäuschende Vorsaison noch in den Köpfen. Einzig der treffsichere Simon Terodde und die Rückkehr des Publikumslieblings Anthony Modeste sorgten für Highlights während einer turbulenten Aufstiegssaison. Der Pflichtspielauftakt 2019 bei Union Berlin ging mit 0:2 verloren, aber dank darauffolgenden sieben Siegen binnen acht Spielen belegte der 1. FC Köln ab dem 23. Spieltag die Tabellenspitze der 2.Bundesliga. Die einzige Niederlage in besagten acht Spielen hätte zum ultimativen Märchen werden können: Am 15. Februar erhielt der FC die langersehnte Spielgenehmigung für Anthony Modeste. Noch am selben Tag spielte der FC in Paderborn und Modeste wurde in der 69. Minute für Simon Terodde eingewechselt. Vier Minuten später erzielte Modeste die 2:0-Führung für den FC. Erstes Tor im ersten Einsatz nach seiner Rückkehr – es schien wie gemalt. In den letzten zehn Spielminuten schenkte der FC das „Märchen“ jedoch noch her und kassierte drei Gegentreffer.

Sechs Siege folgten auf das vergebene Modeste-Märchen. Am 26. Spieltag spielte der FC beim MSV Duisburg 4:4, wobei das Resultat schnell zur Nebensache geriet. Trainer Markus Anfangs Vater Dieter hatte auf der Tribüne einen Herzinfarkt erlitten und musste in einem kritischen Zustand ins Krankenhaus eingeliefert werden. Beim darauffolgenden Heimspiel gegen den HSV trugen die FC-Profis zum Aufwärmen spezielle Shirts mit der Aufschrift: „Alles Jode Dieter“. Das Spiel endete nur 1:1, aber Dieter Anfang erholte sich von seinem Herzinfarkt und konnte die Klinik einige Zeit später verlassen.

Die Profimannschaft um Markus Anfang indes schien, trotz Tabellenführung, aus dem Tritt geraten zu sein. Nach zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen am 30. und 31.Spieltag und somit insgesamt vier sieglosen Spielen wurde Markus Anfang nach der Heimniederlage gegen Darmstadt 98 (1:2) am 27. April 2019 entlassen. André Pawlak und Manfred Schmid übernahmen für die drei verbleibenden Partien. Schon am ersten Spieltag nach vollzogenem Trainerwechsel sorgte ein 4:0-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth für den vorzeitigen Aufstieg. Eine Niederlage gegen Regensburg sowie ein Remis in Magdeburg änderten nichts an der Tatsache, dass der 1. FC Köln zum sechsten Mal – davon zum vierten Mal als Meister der 2. Bundesliga – den Wiederaufstieg schaffte. Am letzten Spieltag erzielte Simon Terodde seinen 29. Treffer und wurde somit Torschützenkönig der 2.Bundesliga.

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