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Als Persönlichkeit extrem gereift

27.10.2023

Noah Katterbach spielt seit der U8 beim 1. FC Köln. Sein Weg führte ihn mit Fleiß und Talent bis in den Bundesliga-Fußball – und zwar steil nach oben. Fritz-Walter-Medaillen, Bundesliga-Minuten, sein erster Profi-Vertrag. Doch es folgten erste Rückschläge. Die Spielzeit wurde weniger. Er arbeitete sich über die Leihen nach Basel und Hamburg zurück, ehe ihn ein Kreuzbandriss erneut ausbremste. Eine Zeit, die ihn charakterlich reifen ließ.

Probetraining

Noah Katterbach ist ein echtes Eigengewächs. Unvergessen, wie der damals Siebenjährige von seinen Eltern Yvonne und Edwin Katterbach ein Probetraining am Geißbockheim geschenkt bekam. Mehr als 100 Kinder nahmen am Probetraining teil. „Als wir erfahren haben, dass ganz wenige Kinder später ins FC-Mannschaftstraining eingeladen werden, haben wir uns gedacht: Die werden ja nicht ausgerechnet unseren Noah nehmen“, sagte Vater Edwin Katterbach. Doch Noah überzeugte mit seiner Spielfreude und seinem Bewegungstalent. Nur zwei Spieler wurden damals erneut ans Geißbockheim eingeladen. Einer von ihnen war Noah. Er trainierte ein paar Mal mit, danach gab es ein verständnisvolles Gespräch mit seinen Eltern und den Verantwortlichen der FC-Nachwuchsabteilung. Es ging darum, ob der Aufwand für Noah Katterbach nicht zu viel sein und die Schule darunter leiden könnte. Danach stand fest: „Das machen wir nicht“, sagte Edwin Katterbach.

Weite Wege

140 Kilometer und etwa zwei Stunden Fahrtzeit am Tag vom kleinen Ort Dreiborn in der Eifel ans Geißbockheim und zurück waren einfach zu weit. Doch Noah Katterbach ließ nicht locker. „Noah ist im Training beim FC richtig aufgeblüht und so haben wir schließlich zum Telefon gegriffen und gesagt, dass Noah gerne im FC-Nachwuchs spielen würde“, erinnert sich seine Mutter Yvonne. Seine Eltern bauten einen Bulli um, sodass er auf der Fahrt zum Training seine Hausaufgaben machen konnte. Trotz der weiten Wege verlor er nie den Spaß am Fußball. Ganz im Gegenteil, Noah verbesserte sich Tag für Tag, wurde in die Junioren-Nationalmannschaften des DFB berufen und zweimal mit der Fritz Walter-Medaille als bester Nachwuchsspieler in seinem Jahrgang in Deutschland ausgezeichnet. Am 5. Oktober 2019 gab er sein Debüt in der Bundesliga im Spiel gegen den FC Schalke 04.

Raus aus der Komfortzone

Mit dem Rampenlicht stieg aber auch der Druck – der von außen und an sich selbst. Unter Trainer Achim Beierlorzer und Markus Gisdol war er kein Stammspieler. „Nachdem ich in der Jugend sehr erfolgreich war, war das eine neue Situation für mich. Zudem war der Fußball ein anderer, es ging auf einmal gegen den Abstieg. Als junger Spieler war die Umstellung nicht leicht“, erinnert sich Noah Katterbach. Er suchte einen Weg nach mehr Spielpraxis auf einem hohen Niveau. Zunächst ging es per Leihe zum schweizerischen Club FC Basel. „Ich wollte raus aus der Komfortzone, mich woanders beweisen“, sagt Katterbach. Doch in der Schweiz lief es anders als erwartet. Die Zeit war geprägt von Trainerwechseln, der einstige Spitzenclub ist inzwischen abgeschlagen Tabellenletzter der Schweizer Liga.

Katterbach wechselte im Winter 2022/23 per Leihe zum Zweitligisten Hamburger SV. Dort kam er ab dem 18. Spieltag zu elf Einsätzen in Folge. „Ich habe mich wohlgefühlt, gespürt, dass mich der HSV unbedingt haben wollte und mir das Selbstvertrauen auf dem Platz erarbeitet“, sagt Katterbach.

Kreuzbandriss & zurück beim FC

Allerdings bremste ihn die erste schwere Verletzung seiner Karriere im vergangenen April aus – ein Kreuzbandriss im linken Knie. Operation, Reha, mittlerweile ist Katterbach zurück am Geißbockheim und kämpft sich wieder heran. Ins Mannschaftstraining stieg der linke Außenverteidiger bereits wieder ein, arbeitet diszipliniert auf und neben dem Platz.

Lob gab es dafür von FC-Cheftrainer Steffen Baumgart: „Noah ist extrem gereift, als Spieler und als Mensch. Es ist nicht einfach, wenn du in eine solche Situation kommst, in der du dich durchbeißen musst. Aber sie gehört dazu. Wie er sie annimmt, wie er sich präsentiert, wie er trainiert, da merkt man, dass er sich als Persönlichkeit entwickelt hat. Er tut alles dafür, um erfolgreich Fußball zu spielen. Und wir freuen uns, dass er bei uns ist. Ich glaube, er fühlt sich sehr wohl und das sieht man ihm auch an. Jetzt hat er die Chance, sich hier weiter reinzuarbeiten.“

Ein Schlüssel dafür war auch Katterbachs Selbstreflexion. „Ich habe im mentalen Bereich gearbeitet. Der Kopf ist ein entscheidender Faktor, wenn man erfolgreich Fußball spielen möchte. Im Nachhinein war die Zeit nicht einfach, in der ich meine ersten Bundesligaminuten gesammelt habe und von außen viel auf mich eingeprasselt ist. Aber ich habe dadurch gelernt, auch viel über mich: Ich möchte hart arbeiten und Spaß am Fußball haben. Ich habe das Gefühl, dass ich mental jetzt stärker bin und gebe alles dafür, dass ich das, sobald ich fit bin, wieder zeigen kann.“

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