Guido Ostrowski geht an einem sommerlichen Fußballsamstag, kurz vor 15.30 Uhr, seine Routinen durch. Es ist der 3. Spieltag der Saison 2019/2020, der 1. FC Köln gastiert nach zwei Niederlagen beim bisher punktverlustfreien SC Freiburg. Der Reporter Ostrowski hat in 17 Jahren FC-Berichterstattung noch keinen Sieg in Freiburg kommentiert – und bangt vor Anpfiff, ob er an diesem Tag überhaupt kommentieren kann.
In der neuen Folge des FC-Podcasts erinnert sich Ostrowski an den Kompromiss dieser Übertragung vor fünf Jahren: „Eine Sendung ausfallen zu lassen ist die Höchststrafe. Deswegen entschieden wir uns damals dafür, dass ich im Studio anrufe und so immerhin über mein Telefon live berichten kann.“ Eine rudimentäre Verbindung ist mit dem Smartphone also hergestellt, das Ersatz-„Mikrofon“ muss Guido gar nicht halten: Aufgrund der Hitze und dem damit verbundenen Schweiß, klebt das Handy an seiner Wange fest.
Trotz der ungewohnt schlechten Übertragungsqualität im Radio, lohnt es sich für alle Hörerinnen und Hörer dran zu bleiben. Nach 0:1-Rückstand gleicht Anthony Modeste aus, bevor Ellyes Skhiri das Spielgerät in der 93. Minute am Mittelkreis erobert. Im FC-Podcast erinnert sich Guido: „Er geht am ersten, dann am zweiten Freiburger vorbei und wird an der Strafraumkante noch immer nicht attackiert.“ Skhiri nimmt deshalb Maß aufs kurze Eck, trifft und – Stille. Während Guido auf den Presseplätzen in in gewohnter Ostrowski-Manier am Radio-Mikrofon komplett eskaliert und den Last-Minute-Sieg gegen Freiburg kommentarisch bejubelt, ahnt er noch nicht, was ihm sein Moderator aus dem Studio wenige Minuten danach sagen wird: Zum Zeitpunkt Skhiris Schusses, gibt der Akku seines Mobiltelefons den Geist auf. „Im Stadion hat meine Jubelschreie wohl jeder der anwesenden Zuschauer gehört – in Köln dafür leider kein einziger Hörer“, kann er heute im Gespräch mit Podcast-Host Nicolas Verhoeven darüber schmunzeln.
Diese und viele weitere Geschichten aus 17 Jahren Guido Ostrowski beim 1. FC Köln jetzt in Folge #23 des FC-Podcasts.
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