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FC-Rekordstürmer Dieter Müller feiert 70. Geburtstag

1.4.2024

Fast schon unglaubliche 231 Tore in 326 Pflichtspielen, Double-Gewinner 1978, je zweimal DFB-Pokal-Sieger und Torschützenkönig sowie ein Bundesliga-Rekord für die Ewigkeit – es sind Zahlen und Titel der Superlative, die Dieter Müller während seiner acht Jahre als Spieler des 1. FC Köln sammelte und dabei zur FC-Legende avancierte. Heute feiert der einstige Top-Stürmer im heimischen Maintal-Hochstadt seinen 70. Geburtstag, wozu der gesamte FC von Herzen gratuliert – hätzliche Jlöckwunsch, leeven Dieter!

Es war im Sommer 1973 der erste Transfer von Karl-Heinz Thielen als FC-Manager: für 100.000 D-Mark Ablöse holte er Juniorennationalspieler Dieter Müller von Kickers Offenbach nach Köln. Letztlich einer von vielen „Volltreffern“, zu diesem Zeitpunkt jedoch auch mit etwas Wagnis behaftet: „Es war schon ein gewisses Risiko, einen zwar im Jugendbereich nicht unbekannten, aber im Lizenzspielerbereich noch völlig unerfahrenen Spieler zu verpflichten und an ihn zu glauben. Er wirkte eher hüftsteif, fackelte aber vor dem Tor nicht lange und hatte diesen Torinstinkt, den man nicht lernen kann, der einfach da ist. Er war nicht schnell, aber schnell genug und enorm kopfballstark. Als wir ihm dann noch vermitteln konnten, worauf es im Profigeschäft ankommt, war alles perfekt“, so Thielen. Das in ihn gesetzte Vertrauen zahlte Dieter Müller schnell zurück: schon im ersten FC-Jahr gelangen ihm 22 Tore in 41 Pflichtspielen.

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Perfekte Integration dank Hannes Löhr und Flocke

Während jener Anfangstage profitierte er vor allem von seinem erfahrenen Sturmpartner Hannes Löhr, aber ganz besonders auch von Heinz Flohe, der sich intensiv um die Integration des Neuzugangs ins Mannschaftsgefüge kümmerte – auf und neben dem Platz. Seine Torquote stetig steigernd, spielte sich Dieter Müller ins Blickfeld der Nationalmannschaft, in der er während der EM 1976 debütierte. Und wie: im Halbfinale von Belgrad gegen Jugoslawien beim Stand von 1:2 eingewechselt, drehte er mit drei Toren die Partie praktisch im Alleingang. Dass der WM-Teilnehmer von 1978 trotz seiner Qualitäten „nur“ zwölf A-Länderspiele bestritt, lag in erster Linie am nicht immer ungetrübten Verhältnis zu Nationaltrainer Helmut Schön.

Flanke Konopka, Tor Müller

Dafür lief es beim FC umso besser. Auch der 1976 ans Geißbockheim zurückgekehrte Hennes Weisweiler setzte auf ihn, gemeinsam wurde man 1977 DFB-Pokalsieger und holte nur ein Jahr später das unvergessene Double. Weisweiler war es auch, der das Zusammenspiel von Außenverteidiger Harald Konopka und Knipser Dieter Müller perfektionierte. „Flanke Konopka, Tor Müller“, lautete die simple aber effektive Erfolgsformel. Als zweifacher Torschützenkönig hatte der Offensivspezialist an erwähnten Erfolgen großen Anteil. Und dann war, beziehungsweise ist da ja noch ein inzwischen fast 47 Jahre alter Bundesliga-Rekord: beim 7:2-Heimsieg über Werder Bremen am 17. August 1977 machte Müller sechs Tore – bis heute unerreicht. Nach seiner FC-Zeit stand er unter anderem noch beim VfB Stuttgart, Girondins Bordeaux und Kickers Offenbach unter Vertrag und amtierte später zwölf Jahre lang als Präsident des OFC. Trotz aller Erfolge musste Dieter Müller auch schwere Schicksalsschläge wie den Tod von Sohn Alexander und vor zwölf Jahren einen schweren Herzinfarkt verkraften. Dem FC ist Dieter Müller, der 2020 seine Biographie „Meine zwei Halbzeiten“ veröffentlichte, noch sehr eng verbunden. Erst kürzlich sprach er im RheinEnergieStadion mit WDR-Moderator Burkhard Hupe und dem FC-Fanbeauftragten Rainer Mendel über sein bewegtes Leben. Auch die Spiele der Geißböcke besucht der Rekordstürmer regelmäßig.

Der gesamte 1. FC Köln wünscht Dieter Müller alles nur erdenklich Gute zum runden Geburtstag! Hätzliche Jlöckwunsch, leeven Dieter!

Dieter Müller
Geboren: 01.04.1954 in Offenbach am Main

  • FC-Pflichtspiele: 326

  • Tore: 231

  • FC-Freundschaftsspiele: 136

  • Tore: 163

Erfolge beim 1. FC Köln

  • Deutscher Meister 1978

  • DFB-Pokalsieger 1977, 1978

  • DFB-Pokalfinalist 1980

  • ARD-Torschütze des Monats Juni 1976

  • Bundesliga-Torschützenkönig 1977 (34 Tore), 1978 (24 Tore)

  • Bronzener Schuh als drittbester Torschütze Europas 1977 (34 Tore)

Weitere Erfolge

  • Französischer Meister 1984, 1985

  • Französischer Vizemeister 1983

  • Meister Oberliga Hessen 1987

  • 12 A-Länderspiele/9 Tore für Deutschland (alle für den 1. FC Köln) (1976-1978)

  • 6 B-Länderspiele/6 Tore für Deutschland (alle für den 1. FC Köln) (1975-1981)

  • 6 Amateurländerspiele/2 Tore für Deutschland (davon 3/0 für den 1. FC Köln) (1973-1974)

  • 15 A/B-Jugendländerspiele/5 Tore für Deutschland (1971-1972)

  • WM-Teilnehmer 1978 (Argentinien)

  • EM-Teilnehmer 1976 (Jugoslawien)

  • Vize-Europameister 1976

  • EM-Torschützenkönig 1976 (4 Tore)

  • Junioren-Vizeeuropameister 1972 (Spanien)

Laufbahn als Spieler

  • 7/1966-6/1969 SG Götzenhain 1945 (Jugend)

  • 7/1969-6/1972 Kickers Offenbach (Jugend)

  • 7/1972-6/1973 Kickers Offenbach

  • 7/1973-6/1981 1. FC Köln

  • 7/1981-6/1982 VfB Stuttgart

  • 7/1982-6/1985 Girondins Bordeaux (Frankreich)

  • 7/1985-9/1985 Grasshopper Club Zürich (Schweiz)

  • 9/1985-6/1986 1. FC Saarbrücken

  • 7/1986-6/1989 Kickers Offenbach

  • 8/1989-9/1989 Kickers Offenbach

Laufbahn als Funktionär

  • 1/1992-5/1992 SG Dynamo Dresden (Manager)

  • 11/2000-20.09.2012 Kickers Offenbach (Präsident)

Laufbahn als Trainer

  • 12/1994-6/1995 1. FC Germania 08 Ober-Roden

  • 11/2000-12/2000 Kickers Offenbach (mit Oliver Roth)

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