Gazibegovic: „Köln schon vorher auf dem Schirm“
Keeper Philipp Pentke mischte sich im Anschluss an das Training am Sonntagvormittag unter die Journalisten, die sich um Jusuf Gazibegovic versammelt hatten. An Tag drei des Trainingslagers in Estepona stellte sich der FC-Neuzugang erstmals den Fragen der mitgereisten Medienvertreter – und der ersten Frage von Penne: „Hast Du schon Kölsch gelernt?“
Mit einem Schmunzeln verneinte der Bosnier mit seinem österreichischen Akzent, der in Salzburg geboren und aufgewachsen ist: „Das ist zu schwer.“
Einfach dagegen verlief sein Start beim FC. „Ich bin sehr gut reingekommen, die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Es ist aber auch nicht schwer, sich hier wohlzufühlen, weil die Jungs alle sehr cool sind.“ Genauso lief das auch auf dem Trainingsplatz: „Ich bin direkt da gewesen, es fühlt sich richtig gut an, hier zu sein. Der Fußball unterscheidet sich nicht allzu sehr von dem, was wir in Graz gespielt haben. Sehr intensiv, Pressing, es ist nichts Neues für mich. Jetzt gilt es, die Jungs auch im Spiel möglichst gut kennenzulernen und in die Abläufe zu kommen. Aber ich denke, dass ich mich da sehr schnell reinfinden werde“.
Entgegen kommt ihm dabei auch, dass FC-Chefcoach Gerhard Struber schon zum dritten Mal sein Trainer ist, auch wenn sein ehemaliger U15-Trainer (in der Akademie von RB Salzburg) nach der Anfrage aus Köln eigentlich keine weitere Überzeugungsarbeit leisten musste.
„Natürlich schaut man sich an, wo man hinkommt. Meine Entscheidung, hierher zu kommen, ist aber sehr schnell gereift. Ich hatte direkt ein gutes Gefühl. Das war damals, als ich nach Graz gegangen bin, genauso. Da habe ich über mein Bauchgefühl entschieden – und das war jetzt auch wieder der Fall.“
Der Verein sei ihm ohnehin ein Begriff gewesen: „Ich schaue sehr viel Fußball und hatte den FC schon vor den Gesprächen auf dem Schirm. Mit seiner Größe und seiner Tradition ist das kein Zweitliga-Verein – und die Ambition ist klar.“
Und damit die richtige Herausforderung für den 21-fachen Nationalspieler Bosnien und Herzegowinas. „Für mich und meine Denkweise war das der richtige Schritt – und das gilt es jetzt, unter Beweis zu stellen.“
Und wie? „Ich bin ein Typ, der nicht aufgibt, ein Kämpfer ist. Der Coach hat das immer gesehen. Ich habe mich in der Akademie durchgeboxt – und er hat mich dafür mit der Chance belohnt, Profi zu werden.“
Inzwischen stehen für den flexibel einsetzbaren Außenbahnspieler über 200 Profi-Spiele, drei Titel in Österreich, zwei Pokalsiege und in der vergangenen Saison die Meisterschaft zu Buche, die zur Qualifikation für die UEFA Champions League führte.
Was fehlt? Obwohl der 24-Jährige vor allem von Nationalteamkollege Denis Huseinbasic schon viel über Köln, den FC und seine Fans gehört hat, war er noch nie im RheinEnergieSTADION. Premiere ist Ende Januar gegen Elversberg. „Ich kann kaum erwarten, dass es losgeht.“