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Heute vor 70 Jahren: Das „Wunder von Bern“ mit FC-Beteiligung

4.7.2024

Für den überraschenden WM-Triumph der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz gibt es viele Superlative. Sie reichen vom „größten Spiel der deutschen Fußballgeschichte“ bis hin zur „Geburtsstunde der Bundesrepublik“. Heute jährt sich das berühmte „Wunder von Bern“, an dem auch FC-Legende Hans Schäfer großen Anteil hatte, zum 70. Mal.

Als Bundestrainer Sepp Herberger seinen Kader für die Weltmeisterschaft 1954 bekanntgab, waren darin erwartungsgemäß auch zwei FC-Spieler gesetzt: Hans Schäfer und Jupp Röhrig. Der torgefährliche Linksaußen Schäfer und der als linker Halbstürmer oder Läufer agierende Röhrig bildeten beim 1. FC Köln ein prägendes Duo, das nicht nur die Spielkultur, sondern auch die frühen Erfolge des Clubs maßgeblich beeinflusste.

Während Hans Schäfer auf seiner Position unangefochten war, hatte Jupp Röhrig das Pech, ausgerechnet mit dem omnipräsenten Fritz Walter zu konkurrieren – sicherlich auch ein Grund dafür, dass der Kölner trotz seines internationalen Formats „nur“ 12 A-Länderspiele bestritt. Doch damit nicht genug, denn Röhrig verletzte sich ausgerechnet während des Abschluss-Trainingslagers in der Sportschule München-Grünwald so schwer, dass er für die Weltmeisterschaft ausfiel.

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Mit zwei FC-Spielern in die Schweiz

Herberger nominierte stattdessen Paul Mebus, so dass dennoch zwei Spieler die ersten FC-WM-Teilnehmer der Club-Historie wurden. Eine Entscheidung, die dem auf Disziplin bedachten Bundestrainer nicht leichtgefallen sein dürfte, galt Mebus doch als überaus lebenslustig mit nicht immer professionellem Lebenswandel.

Dessen ungeachtet gehörte der zähe, technisch versierte Außenläufer zu den besten Fußballern Deutschlands. In Gruppe 2 traf die DFB-Auswahl auf die Türkei und die von allen Experten als absoluten Titelfavoriten eingeschätzten Ungarn. Zum Auftakt am 17. Juni 1954 gab es einen letztlich ungefährdeten 4:1-Erfolg über die Türkei, Hans Schäfer erzielte das Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Vorrunden-Pleite gegen Ungarn

Im zweiten Gruppenspiel gegen die Ungarn stellte Sepp Herberger die Mannschaft jedoch überraschenderweise erheblich um, schonte etliche Stammkräfte und verlor deutlich mit 3:8. Das, ein Stück weit einkalkulierte Ungarn-Debakel war auch die einzige WM-Partie, in der Paul Mebus zu Einsatz kam.

Im dadurch notwendig gewordenen Entscheidungsspiel gegen die Türkei siegte das Team um Kapitän Fritz Walter dann mit 7:2. Hans Schäfer, der in jedem WM-Spiel zum Einsatz kam, steuerte zwei Treffer bei.

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Als die DFB-Elf im Viertelfinale gegen die ebenfalls favorisierten Jugoslawen gewann (2:0) und im Halbfinale Österreich nach Hans Schäfers Führungstor mit 6:1 regelrecht deklassierte, kam es am 4. Juli 1954 zum legendären „Wunder von Bern“.

Tore von Ferenc Puskas und Zoltan Czibor sorgten vor 62.500 Zuschauern im Berner Wankdorfstadion schon nach acht Minuten für einen 0:2-Rückstand, den Max Morlock und Helmut Rahn, der von 1959 bis 1960 ebenfalls FC-Spieler war, noch vor der Pause egalisierten.

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Aus! Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!

Der Rest, vor allem die 84. Spielminute, ist unvergessene Fußballgeschichte, die bis heute in keinem WM-Rückblick fehlen darf und durch den berühmten Radio-Kommentar von Herbert Zimmermann wohl jedem Fußballfan präsent ist: Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern; keiner wankt. Der Regen prasselt unaufhörlich hernieder…Jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer. Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den Ungarn abgewehrt – und Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball. Er hat den Ball – verloren, diesmal gegen Schäfer. Schäfer nach innen geflankt, Kopfball – abgewehrt! Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt - Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!” Und nach dem Schlusspfiff dann: Aus! Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus!! Deutschland ist Weltmeister, schlägt Ungarn mit 3:2 Toren!”

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Weltmeisterlicher Empfang in Köln

Zur Rückkehr der beiden FC-Weltmeister Hans Schäfer und Paul Mebus war die ganze Stadt auf den Beinen. Zehntausende säumten die Straßen, als Schäfer und Mebus in offenen Käfer-Cabriolets vom Bahnhof ans Geißbockheim fuhren. Zahlreiche Autos, Motorräder, Fahrräder und Fußgänger schlossen sich dem Triumphzug an, Militärring und Berrenrather Straße waren innerhalb kürzester Zeit völlig überfüllt.

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Bevor der Tross am FC-Clubhaus ankam, zeigten sich die Weltmeister noch auf dem Balkon der Privatwohnung von Hans Schäfer in der Berrenrather Straße der jubelnden Masse. Im Geißbockheim folgte beim anschließenden Festbankett die Verleihung der großen Sportehrenplakette an Hans Schäfer und Paul Mebus durch Regierungspräsident Dr. Wilhelm Warsch.

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