Heute vor 80 Jahren: FC gedenkt der Auschwitz-Befreiung
Heute vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurden die Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz von der Roten Armee befreit. Es bestand aus drei großen Lagerkomplexen: dem Stammlager, dem Vernichtungslager Birkenau und dem KZ Monowitz, gebaut für Zwangsarbeit bei der IG Farben. Hinzu kamen 50 weitere Außenlager. Die Nationalsozialisten ermordeten dort mehr als anderthalb Millionen Kinder, Frauen und Männer durch systematische industrielle Tötung, Arbeit, Folter, Krankheit und Hunger.
Auch aus Köln wurden Menschen dorthin deportiert. Mehr als 10.000 von ihnen wurden grausam ermordet. Am Abend nimmt FC-Präsident Dr. Werner Wolf gemeinsam mit Abraham Lehrer und Dr. Michael Rado von der Synagogen-Gemeinde Köln an einer Gedenkstunde für die Opfer des NS-Regimes unter dem Titel „Erinnern – eine Brücke in die Zukunft“ in der AntoniterCitykirche an der Schildergasse teil. Im Anschluss an die Gedenkstunde startet der Mahngang zur Bahnschwelle am Bahnhofsvorplatz. Interessierte FC-Mitglieder und FC-Fans sind herzlich eingeladen, an dem Gedenken teilzunehmen.
10.000 jüdische Kölnerinnen und Kölner sterben in Auschwitz
Bereits am 21. Mai 1940 wurden die ersten 1.000 Sinti und Roma aus Köln und dem größeren Umland vom Bahnhof-Deutz in den Osten deportiert. Der erste Deportationszug jüdischer Kölnerinnen und Kölner, der 1.000 Menschen umfasste, verließ Köln am 22. Oktober 1941. Ziel war das Ghetto Litzmannstadt.
Das Areal des Fort V in Müngersdorf wurde zum Deportationslager für Jüdinnen und Juden. Zur Abfahrt der Deportationszüge mussten sie mit ihrem Gepäck zu Fuß durch die Stadt zur Kölner Messe laufen und sich dort sammeln. Der letzte Transport vom Bahnhof Deutz-Tief fand noch im Frühjahr 1945 statt. Viele der Deportierten wurden von Lager zu Lager verschleppt und ihr Weg endete in Auschwitz. Mehr als 10.000 jüdische Kölnerinnen und Kölner fuhren so in den Tod.
Erna de Vries, Tochter eines evangelischen Vaters und einer jüdischen Mutter, arbeitete im jüdischen Krankenhaus in Köln-Ehrenfeld. Sie begleitete aus Solidarität ihre Mutter in das Vernichtungslager Auschwitz. Anders als ihre Mutter überlebte sie. Nach vielen Jahren brach sie ihr langes Schweigen, wirkt als wichtige Zeitzeugin an vielen Schulen und wird am Abend sprechen.
Schüler schildern ihre Eindrücke aus Auschwitz
Auschwitz steht heute als Symbol für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, als Symbol für den verbrecherischen Charakter des Nationalsozialismus und seine rassistische Vernichtungspolitik. Schülerinnen und Schüler des Hansa-Gymnasiums sind 2024 in die Gedenkstätte Auschwitz gefahren. Fünf von ihnen werden in der AntoniterCitykirche berichten, welche Eindrücke und Gedanken die Reise in ihnen hinterlassen hat. Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Positionen nehmen zu, der Ruf nach autoritären und einfachen Lösungen für die Probleme in unserer Gesellschaft wird lauter. Umso wichtiger ist die Erinnerung daran, wozu dies führen kann.