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Hübers: „Ein anderes Bewusstsein entwickelt“

16.11.2024

Der 1. FC Köln ist mit drei Siegen in Folge in die Länderspielpause gegangen. Welche Entwicklungen zu diesen Ergebnissen geführt haben und ob durch die Siege auch der 11.11. von der Mannschaft gefeiert werden durfte – darüber spricht FC-Kapitän Timo Hübers im ersten Teil eines ausführlichen Interviews.

Timo, mit welchen Gefühlen seid Ihr in die Länderspielpause gegangen?

Timo Hübers: Mit sehr positiven natürlich. Wir hatten eine schwierige Phase, als wir aus der letzten Länderspielpause gekommen sind. In der Zwischenzeit haben wir drei Spiele am Stück gewonnen, dreimal zu null gespielt und sind im Pokal eine Runde weiter. Der Trend ist auf jeden Fall positiv und wir waren alle gut gelaunt nach dem Last-Minute-Sieg gegen Fürth.

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Durfte die Mannschaft entsprechend auch den 11.11. im Rahmen eines Profifußballers feiern?

Ja, schon. Der Montag in der Länderspielpause hat sich angeboten. Deshalb durfte im Rahmen der Möglichkeiten auch einmal gefeiert werden.

Was bedeutet denn Dir als „Zugezogener“ die Karnevalszeit?

Ich bin nicht unbedingt damit aufgewachsen. Aber wenn man in Köln lebt, kommt man ja gar nicht daran vorbei. Und wenn man einmal mittendrin war, dann mag man es auch und es wächst einem ein Stück weit ans Herz, wenn man hier eine längere Zeit lebt. Deshalb bin ich über die Zeit durchaus zum Karnevalsfreund geworden und mache das schon immer gerne mit.

Nun seid Ihr mit einem Sieg in die Länderspielpause gegangen, was gegen Fürth aber eine enge Sache war. Ist es für einen rational denkenden Menschen wie Dich immer wieder skurril, wie eine einzige Last-Minute-Aktion die Stimmung über zwei Wochen so stark bestimmen kann?

Das ist immer ein bisschen die Krux im Fußballgeschäft. Die Stimmung ist eigentlich immer so wie das letzte Spiel lief. Dementsprechend waren wir sehr froh, dass wir das Tor noch erzielt haben. Wir haben das Spiel dem Spielverlauf nach auch nicht unverdient gewonnen. Vor einer Länderspielpause ist so ein positives Ergebnis noch wichtiger, weil mit dem Ausgang die Stimmung für die nächsten zwei Wochen bestimmt wird.

Kann man die vergangenen drei Spiele zusammenfassen mit: nicht unbedingt die schönsten Spiele, aber dafür umso wichtiger?

Ja. Gerade das Spiel gegen Fürth war kein Leckerbissen gegen einen sehr tiefstehenden Gegner. Wir haben versucht, uns Chancen herauszuspielen. Das sah vielleicht nicht immer so elegant aus, aber am Ende haben wir das Spiel noch über einen Standard gezogen. Auch in Berlin war es nicht unbedingt der Zauberfußball, wie wir ihn zu Beginn der Saison schonmal gezeigt haben. Aber dafür hatten wir nun bessere Ergebnisse. Wenn wir aus beidem einen Mittelweg finden, sind wir ganz gut unterwegs.

Was war der Schlüssel dafür, dass Ihr die Ergebnisse eingefahren und vor allem dreimal zu null gespielt habt, nachdem Ihr zuvor sehr viele Gegentore kassiert hattet?

Zu einem gewissen Teil hat es mit der Systemumstellung zu tun, dass wir mit einem etwas defensiveren Grundgerüst spielen. Durch die Dreierkette haben wir einen defensiv denkenden Spieler mehr auf dem Platz. Dazu haben wir auch innerhalb der Mannschaft ein anderes Bewusstsein dafür entwickelt, dass wir auch hinten Spiele gewinnen können. Vorne haben wir gezeigt, dass wir unberechenbar sein können und immer in der Lage sind, ein Tor zu machen. Aber die Defensive war unsere Achillesferse.

Wie wohl fühlst Du Dich selbst in der Dreierkette?

Ich selbst spiele ja den Zentrumspart. Für die Halbverteidiger hat sich ein bisschen mehr verändert, weil sie noch mehr ins Vordecken und die Durchsicherung kommen. Ich muss das Auge für die Räume haben und vor allem die Tiefe sichern. Mir macht es auf jeden Fall Spaß und ich habe gute Jungs an meiner Seite, die ihre Sache gut machen.

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Was verändert sich in Deinem Spiel, wenn du statt einem zwei Nebenmänner hast?

Wir wollen unseren Prinzipien ja dennoch treu bleiben und ins Durchdecken kommen. Hier gilt es, uns immer wieder gegenseitig abzusichern und da spiele ich als zentraler Mann eine wichtige Rolle. Wenn die Halbverteidiger in den Zweikampf gehen, muss ich ihnen den Rücken freihalten, darf den Duellen selbst aber auch nicht aus dem Weg gehen. In der Boxverteidigung haben wir immer einen Spieler mehr in Zentrum. Das hat uns Stabilität und Souveränität gegeben. Das sind Positivaspekte, aber es ist nicht so, dass sich alles ändert oder es eine komplett neue Position wäre.

Außenherum wird viel darüber diskutiert, dass Ihr von Eurem Spielstil abgewichen wärt. Wie siehst Du das?

Wenn man die Prinzipien und Grundregeln so drin hat wie wir, dann kriegt man es gar nicht hin, dass man diese mit einer Systemumstellung komplett über den Haufen wirft. Wir kommen immer noch über unsere Intensität, unsere Laufarbeit, gute Sprints und Zweikampfintensität. Diese Elemente bringen wir in den letzten Spielen auch mal eine Pressinglinie tiefer ins Spiel. Das heißt aber nicht, dass wir den Gegner nicht aus der Fünfer- oder Dreierkette heraus hoch anlaufen wollen. Hier können wir aber sicher noch zulegen, damit wir wieder höhere Ballgewinne erzielen. Es gilt, die richtige Balance zu finden und nicht ins offene Messer zu laufen, wie wir es zu Saisonbeginn vielleicht das eine oder andere Mal hatten.

Was war denn der größte Lerneffekt in der bisherigen Saison?

Dass wir eine gesunde Balance in unser Spiel bringen und das defensive Bewusstsein wieder stärken. Das fängt vorne an und geht bis zum Torhüter in der letzten Reihe. Da hatten wir definitiv ein Learning. Wohlwissend, dass wir vorne jederzeit gefährlich werden können. Wenn wir hinten kein Gegentor kassieren, sind wir auf einem guten Weg.

Gerhard Struber ist nun ein paar Monate beim FC tätig. Was zeichnet ihn und das gesamte Trainerteam in der täglichen Arbeit aus?

Es ist ein sehr akribisches Trainerteam. Sie sprechen viele Dinge direkt an und machen sich viele Gedanken. Beispielsweise bei Standards oder nach der Phase mit den vielen Gegentoren, wie wir die defensive Kompaktheit wieder reinbekommen. Da haben sie gute Antworten gefunden. Darüber hinaus kommen sie mit ihrem österreichischen Charme gut an, sind durchweg sympathische und positive Menschen.

Hier geht es zu Teil 2 des Interviews mit Timo Hübers.

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