Jungböcke: Kontinuität als Erfolgsfaktor
U12, U14 und U15 – drei Nachwuchsteams des 1. FC Köln sind in der vergangenen Saison Westdeutscher Meister geworden. Was steckt hinter den Erfolgen in diesem Altersbereich? Ein Schlüssel ist Konstanz – bei Trainern und Spielern.
Der letzte Schlusspfiff der Saison ertönt. Auf dem Platz des VfB Waltrop formt sich ein Jubelkreis ganz in weiß. Die Freude ist riesig, die Spieler hüpfen und drehen sich im Kreis. Der 1. FC Köln ist Westdeutscher Meister im U15-Bereich. Die Meisterschaft in der C-Jugend-Regionalliga ist die erste einer Kölner U15 seit 2006 – damals stand übrigens der spätere Weltmeister Ron-Robert Zieler zwischen den Pfosten. Zwei Wochen zuvor ähnliche Bilder bei der U14 und U12: Auch hier sichern sich die Kölner Nachwuchsteams die Meisterschaft. Wo liegen die Gründe für den Erfolg dieser Teams? „Wie immer kommen viele Faktoren zusammen“, sagt Markus Halfmann, Leiter des Entwicklungsbereichs, der Teams von der U11 bis zur U15. „Zu nennen wäre aber in jedem Fall Kontinuität im Bereich der Trainerteams und auch in der Mannschaftszusammenstellung.“
U15-Trainer Carsten Cullmann ist auf den Fotos der Jubeltraube seiner Spieler nicht zu sehen, aber in diesem Moment nicht weniger stolz – die Bühne überlässt er seinen Spielern. Der ehemalige Profi ist seit mehr als zehn Jahren U15-Trainer beim FC, eine in Deutschland womöglich einzigartige Konstellation – und ein Erfolgsrezept in der Nachwuchsarbeit des 1. FC Köln. Denn wie Cullmann sind auch viele andere Nachwuchstrainer schon viele Jahre dabei, beispielsweise U14-Trainer Benedikt Hammans oder U13-Trainer Evangelos Nessos. „Unsere Trainer haben einen enormen Erfahrungsschatz und wissen, worauf es ankommt. Sie stecken ihre Energie voll in die Entwicklung ihrer Spieler, ohne sich dabei selbst profilieren zu wollen. Besonders ist außerdem der Teamgeist, den unsere Trainer und Mitarbeiter am Geißbockheim pflegen. Über alle Jahrgänge hinweg gönnen sie sich die Erfolge untereinander und unterstützen sich täglich“, erklärt Halfmann.
Konstanz bei Trainern und Spielern
Konstanz bei den Trainern, Konstanz in den Teams. Die meisten Spieler sind schon viele Jahre beim FC und kommen aus der näheren Umgebung. Das sorgt für Teamgeist und Identifikation. „Das sind typische FC-Mannschaften.“
Schaut man sich insbesondere die Teams der U14 und U15 an, fällt auf, dass viele der Jungs bereits seit fünf oder mehr Jahren gemeinsam beim FC spielen. „Neben der Kontinuität bei unseren Trainern zeichnet uns bei diesen Jahrgängen unsere Scouting- und Ausbildungsarbeit aus. Wir haben einen Kern von Spielern, die schon lange bei uns ausgebildet werden und die wir nur punktuell ergänzt haben. So haben wir größere Umbrüche vermieden“, sagt Halfmann. „Das ist sicherlich wünschenswert, funktioniert aber nicht immer.
In diesen Jahrgängen zeigt sich, dass sich Mannschaftserfolge und positive Entwicklungen einzelner Spieler gegenseitig bedingen: Gute Entwicklungen sorgen oft für Teamerfolg, aber der Teamerfolg sorgt auch für ein gutes Klima, in dem gute individuelle Entwicklungen möglich werden.“ Am Ende liege der Fokus aber immer auf der individuellen Entwicklung der Jungs: Schon in einigen Monaten sind die Erinnerungen verblasst und die Meisterschaften sind Schnee von gestern. Die Spieler jedoch sind immer noch da und haben aus der vergangenen Saison hoffentlich viel gelernt.
Berg: „Können uns auf interessante FC-Spieler freuen“
„In der öffentlichen Wahrnehmung werden häufig die älteren Jahrgangsmannschaften in den Fokus genommen – so auch häufig hier beim FC. Meist wird vernachlässigt, in welchem Bereich die Basis für die Leistungen im Übergangsbereich gelegt werden“, sagt Lukas Berg, Bereichsleiter Nachwuchsfußball. „Die Erfolge im C-Junioren-Bereich machen alle, die seit vielen Jahren mit den Spielern arbeiten, sehr stolz – wir können uns auf interessante FC-Spieler in den nächsten Jahren freuen.“
Dieser Text stammt aus der aktuellen Ausgabe des GeißbockEchos (Ausgabe #1, Saison 2024/25). Die ganze Geschichte und viele weitere Hintergrundstorys über den FC lest Ihr in der gedruckten Ausgabe und in der digitalen Ausgabe im geschlossenen Mitgliederbereich.