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Morten Olsen: „Das war einfach super"

24.3.2024

Morten Olsen ist der bedeutendste Däne, der beim 1. FC Köln aktiv war. Olsen war sowohl Spieler als auch Trainer für den FC. Im Interview mit dem GeißbockEcho blickt er auf die Zeit zurück, spricht über sein ­Karriereende als Trainer, den dänischen Fußball und eine ganz besondere Anekdote aus einem Trainingslager.

Herr Olsen, wie geht es Ihnen?

Morten Olsen: Mir geht es super, ich bin gesund. Ich lebe seit meiner Zeit als dänischer Nationaltrainer und auch jetzt noch in Brüssel.

Sie haben 2018 offiziell als Trainer aufgehört. Fehlt Ihnen der Fußball?

Nein, eigentlich nicht. Ich war als Spieler und Trainer 45 Jahre im Fußball und das reicht dann auch (lacht). ­Natürlich hat man als Nationaltrainer mehr freie Zeit, aber dennoch habe ich jedes Jahr um die 500 Spiele gesehen – im Stadion oder im Fernsehen. Das ist genug für eine Person.

Wie blicken Sie heute auf den Fußball?

Ich verfolge den Fußball natürlich weiterhin, auch meine ehemaligen Clubs. In Köln war ich leider nur einmal persönlich. In Belgien habe ich meine Clubs, die ich immer wieder besuche.

Wenn Sie den Fußball von früher mit heute vergleichen: Was sind die großen Veränderungen?

Es geht alles ein bisschen schneller. Ich finde auch, dass manche zu schnell spielen, weil sie die Technik dafür nicht haben. Aber es geht heutzutage viel um Tempo, Gegen­pressing und so weiter. Der Fußball verändert sich die ganze Zeit und auch die jungen Spieler werden immer besser ausgebildet.

Sie haben mit 23 Jahren Ihr erstes Profispiel bestritten und bis 40 gespielt. Beides ist heute fast undenkbar, das Alter der Spieler wird immer jünger.

Das stimmt. Das liegt daran, dass die Spieler anders ausgebildet werden und in den Akademien gute Arbeit geleistet wird. Das ist alles professioneller als zu meiner aktiven Zeit, auch in Dänemark. Deshalb spielen die jungen Spieler oft schon mit 17, 18, 19 Jahren in der ersten Mannschaft. Bei den dänischen Spielern finde ich, dass manche zu früh ins Ausland gehen, oft kommen sie dann auch wieder zurück nach Dänemark.

Wie haben Sie es als Trainer geschafft, immer mit diesen Entwicklungen des Fußballs mitzugehen?

Ich habe überall in Europa Fußball angeschaut. Man verfolgt den Fußball. Das Wichtigste ist immer, welches ­Material man hat. Danach muss man als Trainer auch agieren.

Sprechen wir über Ihre Köln-Zeit. Sie sind nach der Weltmeisterschaft 1986 nach Köln gewechselt. Wie haben Sie Ihre drei Saisons als FC-Spieler in Erinnerung?

Das war einfach super. Ich war 37 und habe aber in ­einer sehr guten Mannschaft gespielt mit einigen späteren Weltmeistern von 1990. Da war viel Qualität, was es für mich ein bisschen einfacher gemacht hat. Ich habe damals mit Paul Steiner zusammen Libero oder Sechser gespielt. Vor allem in meinen letzten beiden Jahren haben wir viel Erfolg gehabt.

Haben Sie besondere Erlebnisse in Erinnerung?

Im letzten Jahr, vier Spiele vor dem Ende, hätten wir Meister werden können, wenn wir gegen Bayern gewonnen hätten. Das war sehr schade, dass uns das nicht gelungen ist. Aber ich hatte dennoch eine sehr schöne Zeit in Köln mit Spielern wie Littbarski oder Häßler, das spricht für die Qualität in der Mannschaft.

Es gab noch eine besondere Geschichte im Trainingslager…

(lacht) Das war in Israel. Wie in jedem Trainingslager geht man an einem Abend mit der Mannschaft raus. Trainer Christoph Daum hatte gesagt, wir müssen um 1 Uhr zurück sein, wir sind aber erst später zurück. Ich bin dann um 7 Uhr morgens aufgestanden und habe an alle Türen geklopft. Ich habe gesagt: Okay, wir haben einen Fehler gemacht, jetzt machen wir das wieder gut. Dann haben wir einen Lauf am Strand gemacht. Das war gut fürs Teambuilding.

Das klingt ganz nach dem Handeln eines Trainers. War für Sie nach der Spielerkarriere sofort klar, dass Sie Trainer werden wollen?

Ja, das war sofort klar. Wenn man so lange spielt wie ich, will man auch im Fußball bleiben. Ich wollte es auf jeden Fall probieren. Mein erster Verein war Kopenhagen, dann bin ich zum FC, zu Ajax und dann zur Nationalmannschaft gekommen.

Interview: Fabian Roßmann

Das ganze Interview gibt es in Ausgabe drei des GeißbockEchos. Alle FC-Mitglieder haben im geschlossenen Mitgliederbereich Zugriff auf die Ausgabe.

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