Am morgigen Samstag steht zum 20. Mal der jährliche „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ als Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 und im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Angesichts des immer stärker zunehmenden Antisemitismus im Alltag richtet die „!NieWieder“-Initiative mit dem diesjährigen Motto einen eindringlichen Appell an die Vereine und die Fanszenen: „Nie wieder ist jetzt!“
Im Vorfeld des Erinnerungstags hat beim FC-Heimspiel gegen Borussia Dortmund am 20. Januar 2024 vor Anpfiff eine FC-Stadionakademie zum Thema Antisemitismus stattgefunden. Gemeinsam mit Borussia Dortmund, dem 1. FC Köln und dem Kölner Fanprojekt führte ein Mitarbeitender des Vereins „Zweitzeugen e.V.“ und „Zusammen1“ einen Workshop für Jugendliche zum Thema Antisemitismus durch und machte sich für eine wertschätzende und demokratische Gesellschaft stark.
Teil des Workshops war es unter anderem, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler all die Sachen auf einen großen Zettel schreiben sollten, die sie täglich tun. Es ging darum, banale Dinge aufzuzählen wie „aufstehen“, „in die Schule gehen“, „Hausaufgaben machen“, „Nudeln essen“, „schlafen gehen“, „sich mit Freunden treffen“. Im Anschluss daran wurden die einzelnen Punkte besprochen und Stück für Stück die Sachen weggestrichen, die jüdischen Kindern und Jugendlichen ab 1933 verboten wurden. So blieben am Ende auf dem Zettel nur noch die beiden Punkte „aufstehen“ und „schlafen gehen“ übrig. Auf diese Art und Weise sollte den Jugendlichen vor Augen geführt werden, wie die jüdische Bevölkerung Anfang der 30er Jahre vom Regime systematisch drangsaliert wurde. Damals wurden rund 2.000 antijüdische Gesetze und Verordnungen erlassen.
Die „!NieWieder“-Kampagne läuft in diesem Jahr vom 15. Januar bis zum 22. Februar. Dieser Zeitraum soll dafür genutzt werden, dass die Vereine den Resonanzraum im Stadion nutzen und durch Choreografien, Banner oder auch Stadiondurchsagen auf das Thema aufmerksam machen.
Der „20. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ ist eine Erfolgsgeschichte für Mitmenschlichkeit und für die Stärkung der Demokratie in Deutschland, Europa und weltweit.
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