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Stimme des FC wird 70 – alles Joode, Michael Trippel!

4.7.2024

„Herzlich willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands!“ Michael Trippel ist nicht nur Schöpfer dieses in deutschen Arenen legendären Begrüßungssatzes und seit einem Vierteljahrhundert Stadionsprecher des 1. FC Köln – er begründete auch Anfang der 1980er Jahre die organisierte Fanarbeit des Clubs und ist seit fast 37 Jahren in verschiedenen FC-Gremien aktiv. Am heutigen Donnerstag wird „die Stimme von Köln“ 70 Jahre alt. Leeven „Micki“, die ganze FC-Familie wünscht Dir in jeder Hinsicht nur das Beste zum runden Geburtstag!

Daran, dass Michael Trippel waschechter Kölner ist, bestehen keinerlei Zweifel – der gebürtige Recklinghäuser zog schon im zarten Alter von zwei Monaten in die Domstadt und wuchs in Bayenthal auf. „Mein erstes, bewusst emotionales FC-Erlebnis war das Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1963 zwischen dem FC und Borussia Dortmund. Durch die offenen Fenster der Häuser konnten wir die Zwischenstände aus Radios und Fernsehern hören. Als der FC mit 1:3 verlor, war ich völlig fertig“, erinnert sich Michael Trippel an die Anfänge seiner FC-Leidenschaft.

Totenwache am Sarg vom „Boss“

Es vergingen noch knapp anderthalb Jahre, bis er am 28. November 1964 zum Bundesligaspiel gegen den Hamburger SV erstmals im Müngersdorfer Stadion war. „Für uns als Zehnjährige war der Trip von Bayenthal nach Müngersdorf eine Weltreise. Im Stadion angekommen war ich überwältigt. Wir hatten Karten für die Südkurve, in der damals allerdings noch nicht der harte FC-Fan-Kern stand. Alles erschien mir so bunt. Der grüne Rasen, die vollen Ränge, die rot-weißen Fahnen der FC-Fans in der Nordostkurve. Der FC gewann mit 3:0 und von diesem Tag an war ich endgültig FC-infiziert.“

In den späten 1960er Jahren FC-Jugendspieler, hielt er mit seinen Mannschaftskameraden im November 1967 die Totenwache am Sarg des verstorbenen FC-Präsidenten Franz Kremer. Die Liebe zum FC intensivierte sich weiter, Trippel wurde „Allesfahrer“ und war Mitglied des in den 1980er Jahren überaus aktiven Fanclubs „He Goats“.

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Begründer der organisierten FC-Fanarbeit

Seit 1981 war er FC-Mitglied, meldete sich im Rahmen der Mitgliederversammlung 1984 erstmals öffentlich zu Wort und forderte eine Verbesserung der damals praktisch nicht vorhandenen Fanarbeit des Clubs.

Ein Anliegen, dass die meisten Funktionäre eher ablehnend betrachteten. Lediglich Geschäftsführer Michael Meier hatte ein offenes Ohr für diese Themen. Man traf sich im Geißbockheim und schon Ende November 1984 wurde Michael Trippel zum ersten Fanbeauftragten des 1. FC Köln – seinerzeit ein Novum in der Bundesliga.

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Im GeißbockEcho entstanden ab Februar 1985 eine „Fan-Ecke“ mit dem Titel „Für FC-Fans“ und später die „Südkurve News“, Trippel trat mit den organisierten Fan-Clubs in Kontakt, organisierte Fantreffen, Auswärtsfahrten und Fan-Club-Turniere – ehrenamtlich und ab 1989 unterstützt vom heutigen Fanbeauftragten Rainer Mendel.

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Nachfolger von Stadionsprecher-Legende Hans-Gerhard König

Zwei Jahre später war er Mitbegründer des Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V., der heute größten FC-Fanvereinigung mit fast 17.000 Mitgliedern. Mit der Wahl in den Sportbeirat im November 1987 trat Michael Trippel sein erstes FC-Gremienamt an, es folgten Verwaltungsrat und Mitgliederrat.

1993 wurde er Presse- und Stadionsprecher der Amateure, ab Sommer 1994 unterstützte er Stadionsprecher Hans-Gerhard König bei den Begegnungen der Lizenzspieler.

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Als König 1999 aus gesundheitlichen Gründen das Mikrofon niederlegte, trat Michael Trippel das Erbe der FC-Legende an. Es war ein bewegendes Bild, als Trippel beim FC-Heimspiel am 20. September 2003 im soeben fertiggestellten RheinEnergieSTADION seinem am Tag zuvor verstorbenen Vorgänger im schwarzen Anzug gedachte.

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Ekstatischer Moment am 20. Mai 2017

Trippel erlebte als Stadionsprecher sechs Abstiege, sechs Aufstiege und zwei Europapokal-Qualifikationen in 2017 und 2022. Viele FC-Fans bekommen immer wieder Gänsehaut, wenn sie sich an den legendären Satz von Trippel nach dem Tor von Yuya Osako zum 2:0 gegen den 1. FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2016/17 am 20. Mai 2017 erinnern. „Meine Damen und Herren, soeben schellte in Kopenhagen das Telefon“, verkündete Trippel die frohe Botschaft, dass der FC nach 25 Jahren Abstinenz endlich auf die europäische Bühne zurückkehren wird – die Stimmung im RheinEnergieSTADION in diesen Minuten war ekstatisch, einer der wohl emotionalsten Momente in 100 Jahren Stadion-Standort Müngersdorf.

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Doch Michael Trippel war und ist nicht „nur“ Stadionsprecher der Profis sowie der Nachwuchsteams U21, U19 und U17 – er moderiert auch FC-Events wie die Saisoneröffnung, Clubkonzerte, Stadtrundfahrten, Stadionführungen oder die „Lachende FC-Arena“. Angelehnt an den legendären Begrüßungssatz eines FC-Verrückten, dessen Herz auf ewig rut und wiess schlägt, heißt es heute: Herzlichen Glückwunsch an einen der glaubwürdigsten Stadionsprecher Deutschlands! Alles Joode, Michael Trippel!

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