Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses
595.000 Euro Geldstrafe für Pyrotechnik beim Heimspiel gegen Mönchengladbach
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) hat dem 1. FC Köln einen Strafantrag für das Abbrennen von Pyrotechnik beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 22. Oktober 2023 zukommen lassen. Demnach soll der 1. FC Köln eine Geldstrafe in Höhe von insgesamt 595.000 Euro bezahlen. Von dieser Summe könnte der FC 198.000 Euro in eigene sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen investieren.
Vor Spielbeginn, unmittelbar vor dem Anstoß und während der Partie wurden im Bereich der Südtribüne zahlreiche pyrotechnische Gegenstände entzündet. Durch die massive Rauchentwicklung verzögerte sich der Anstoß um mehr als sechs Minuten.
FC-Geschäftsführer Christian Keller sagt: „Das Derby wurde von unseren Sicherheits- und Fanbeauftragten sowie den Sicherheitsbehörden intensiv vorbereitet. Grundsätzlich zeigt auch dieser Fall wieder, dass ein allgemeines Pyro-Verbot im Fußball keine hinreichende Wirkung zeigt. Für die aktive Fanszene ist der Einsatz von Pyrotechnik ein Teil der Fußball- und Fankultur. Aber: Dabei dürfen keine roten Linien überschritten werden. Konkret muss insbesondere die Sicherheit der Zuschauer stets gewährleistet werden und es dürfen keinerlei Auswirkungen auf das sportliche Geschehen erfolgen. Diese Grenzen wurden gegen Gladbach deutlich überschritten. Dies resultiert zudem in einem enormen finanziellen Schaden. Die hohe Geldstrafe trifft den FC auf dem Weg schnellstmöglicher wirtschaftlicher Gesundung sehr hart.“
Gleichermaßen hält der 1. FC Köln das Vorgehen des DFB, die Vorkommnisse unreflektiert unter teilweiser Anwendung eines standardisierten Strafzumessungsleitfadens zu bewerten, für falsch.
„Dieses Vorgehen ist aus unserer Sicht absolut zielverfehlend. Die Vergabe von Verbandsstrafen in dieser Form liegt fernab der Realität der deutschen Fußball- und Fankultur. Deshalb werden wir uns weiterhin aktiv und mit Nachdruck für eine sinnvolle Anpassung des Strafzumessungsleitfaden sowie für einen angemessenen Umgang mit ebendieser Kultur einsetzen“, so Christian Keller.
Vor diesem Hintergrund wird der 1. FC Köln beim DFB-Kontrollausschuss beantragen, die Strafe signifikant zu reduzieren.