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Wie geht's eigentlich Andrew Sinkala?

24.10.2024

Von Januar 2001 bis Juli 2006 hat Andrew Sinkala fünfeinhalb Jahre für den 1. FC Köln gespielt. Er ist mit dem FC zweimal abgestiegen und zweimal wieder aufgestiegen. Vor dem Duell seiner beiden Ex-Clubs 1. FC Köln und SC Paderborn am Freitagabend spricht der ehemalige Verteidiger über seinen Karriereweg und seine Verbundenheit zu Köln.

Hallo Andrew, wie geht’s Dir?

Mir und meiner Familie geht es gut, alles im grünen Bereich.

Am Freitagabend spielen mit dem FC und dem SC Paderborn zwei Deiner Ex-Clubs gegeneinander. Wie wirst Du das Spiel verfolgen?

Ich bin auch immer wieder im Stadion, das Spiel am Freitag werde ich allerdings am Fernsehen verfolgen.

Was für ein Spiel erwartest Du denn?

Es kommt mit Paderborn eine Mannschaft nach Köln, die guten Fußball spielt. Auch die FC-Mannschaft hat bereits gezeigt, dass sie gut Fußball spielen kann. Deshalb erwarte ich zwei Teams, die Fußball spielen wollen, es wird definitiv ein interessantes Spiel. Und es ist für beide Teams auch ein ganz wichtiges Spiel, wie ich finde.

Hast Du selbst noch Kontakt zu den Clubs?

Es gibt noch Kontakte. Vor allem wenn ich im Stadion bin, treffe ich immer wieder auch bekannte Gesichter.

Du hast in fünfeinhalb Jahren fast 100 Pflichtspiele für den FC bestritten und lebst auch nach der Karriere in der Region. Was hat diese Zeit mit Dir gemacht, dass Du an Köln sozusagen hängengeblieben bist?

Ich habe diese Stadt einfach geliebt. Als ich damals von München gekommen bin, habe ich mich hier sehr schnell eingelebt. Die Stadt und die Menschen sind sehr freundlich und offen. Ich habe mich von Anfang an hier wohlgefühlt.

Welche sportlichen Momente aus Deiner FC-Zeit sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?

Das sind sehr viele. Wir sind in meiner Zeit zweimal ab- und aufgestiegen. Ich werde diese Zeit nie in meinem Leben vergessen. Wir hatten auch schwierige Zeiten, aber insgesamt war es eine riesige Erfahrung. Das Stadion und die Fans, wenn du hier vor dem Spiel einläufst – das ist einfach einmalig. Vor solchen Fans Fußball zu spielen, war Wahnsinn. Das ist einfach Köln. Das macht die Stadt und den Verein besonders.

Du bist 1999 aus Deiner Heimat Sambia nach Deutschland zum FC Bayern gewechselt. Wir groß war der Kulturschock damals?

Wenn jemand, der aus Sambia kommt, sagt, dass die Umstellung einfach war, lügt er. Ich bin im Winter nach München gekommen, hatte noch nie zuvor in meinem Leben Schnee gesehen. In München ist es im Winter sehr kalt. Ich war jung und musste mit vielen Sachen klarkommen. Ich habe kaum Deutsch gesprochen. Der Anfang war nicht einfach. Der FC Bayern hat viele Sachen einfach für mich gemacht, sodass ich mich schnell wohlgefühlt habe und mich voll auf Fußball fokussieren konnte.

Wie kam der FC Bayern damals auf Dich?

Ich war bei der U20-Nationalmannschaft bei der WM in Nigeria. Wir haben gegen Spanien und Brasilien gespielt. Danach habe ich einen Anruf bekommen, als ich im Hotelzimmer war, dass ich in die Lobby kommen soll. Dort warteten zwei Leute vom FC Bayern. Einer war Wolfgang Dremmler, der Chefscout. Sie haben mir erzählt, dass sie begeistert waren von dem, was sie gesehen hatten und wollten mit mir sprechen, ob ich mir vorstellen könnte, nach München zu wechseln.

Wie ging es dann weiter?

Wir sind im Turnier ausgeschieden und mussten zurück nach Sambia reisen. Wolfgang Dremmler hat mich fast jeden Tag angerufen. Mein Vater hat gesagt: Andrew, wenn dich jemand haben möchte, dann müssen sie nach Sambia kommen. Obwohl das Turnier weitergelaufen ist, ist Wolfgang Dremmler mit uns zurück nach Sambia geflogen und hat meine Eltern getroffen. Da habe ich gemerkt, dass sie es wirklich ernst meinen.

Seit damals bist Du in Deutschland geblieben. Hättest Du Dir das damals vorstellen können?

Ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Aber ich habe Fußball geliebt und bin nach Deutschland gekommen, um Fußball zu spielen. Ich habe in München Fußball auf einem neuen Niveau kennengelernt. Ich habe mich selbst gefragt, was ich hier erreichen möchte. Und mir war klar: Ich werde alles geben. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass es nicht reicht, wäre ich traurig gewesen. Deshalb bin ich in jedes Training gegangen und habe einfach Gas gegeben.

Es folgte die Zeit in Köln, ehe es nach Paderborn weiterging. Wie war diese Zeit für Dich?

Wenn man sechs Jahre in einem Verein gespielt hat, ist es – insbesondere in Köln – wie ein Zuhause. Aber im Fußball gehört es dazu, dass es auch einmal nicht weitergeht. Ich habe mich umgeschaut. Jos Luhukay, unter dem ich als Co-Trainer in Köln gespielt hatte, war damals in Paderborn Trainer und hat mich kontaktiert. Weil ich ihn kannte, habe ich mich schnell für den Wechsel entschieden. Aber die Zeit in Paderborn war nicht einfach für mich.

Warum?

Ich war schwerer erkrankt, hatte eine Lungenentzündung. In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass es auch schnell vorbei sein kann mit dem Fußball. Das war nicht einfach, die Mannschaft ist leider auch abgestiegen. Also stand ich wieder vor der Frage, wie es weitergeht. Ich hatte wegen der Krankheit auch nicht so viel gespielt. Der Verein hätte mich gerne gehalten, was nicht selbstverständlich war.

Dennoch bist Du gewechselt…

Andreas Rettig, der damals in Augsburg tätig war, hatte mich angerufen. Er wusste von meiner Krankheit und hat sich bei mir erkundigt, wie es mir geht. Ich war wieder gesund und er hat mich gefragt, ob ich nach Augsburg kommen möchte. Er hat mich eine Woche nach Augsburg eingeladen, um zu sehen, ob ich fit bin. Sie haben gesehen, dass ich fit bin und wir haben den Wechsel perfekt gemacht.

Deine Profikarriere hast Du dann 2014 in Köln bei der Viktoria beendet.

Innerlich wollte ich weitermachen. Aber ich habe selbst gemerkt, dass es nicht mehr so wird wie früher. Ich hatte zwei große Verletzungen, hatte an beiden Knien einen Knorpelschaden. Ich habe selbst gemerkt, dass vieles nicht mehr richtig ging, obwohl ich unbedingt wollte. Da habe ich erkannt, dass es keinen Sinn mehr macht.

Du bist dem Fußball aber erhalten geblieben, richtig?

Man schaut sich erst einmal um. Ich habe gemerkt, dass ich den Fußball einfach liebe. Ich war mein ganzes Leben auf dem Fußballplatz und wollte gerne im Fußball bleiben. Ich habe angefangen, den Trainerschein zu machen. Ich wollte dem Fußball, der mir so viel gegeben hat, etwas zurückgeben.

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Du hast bis zum Sommer die U19 beim Kölner Verein FC Pesch trainiert. Was hat Dir daran Spaß bereitet?

Ich wollte den Jungs zeigen, dass sie viel schaffen können. Fußball hat sich entwickelt, im Grunde ist es aber immer noch das gleiche Spiel wie damals. Nicht jeder, der gut Fußball gespielt hat, ist auch ein guter Trainer. Ich habe in dem Bereich zuletzt Erfahrungen gesammelt, wie man mit den Jungs arbeiten kann und bin bereit, wieder etwas zu machen. Es macht mir viel Spaß, mit den jungen Leuten zu arbeiten.

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