Zielinski: Ein Tor, das keiner kennt
Yvonne Zielinski spielte von 2009 bis 2016 für den 1. FC Köln. Anschließend wechselte sie zum MSV Duisburg, wurde dort zur Führungsspielerin und erwartet mit ihrem Team am Sonntag, 18.30 Uhr, die FC-Frauen zum direkten Bundesliga-Duell. Im Interview verrät „Zille“ unter anderem, welches Tor fast in Vergessenheit geraten ist.
Yvonne Zielinski, du triffst am Sonntag auf deinen alten Club, den 1. FC Köln. Sind diese Spiele noch etwas Besonderes für dich und hast du noch eine Verbundenheit zum FC, die am Sonntag natürlich für 90 Minuten ruht?
Yvonne Zielinski: „Nach all den Jahren sind die Spiele jetzt nicht mehr ganz so besonders, da es mittlerweile eine komplett neue Mannschaft ist. Nur mit Anna Gerhardt habe ich ja damals noch zusammengespielt. Aber ich verspüre noch eine Verbundenheit. Ich glaube jeder, der einmal für diesen Club gespielt und in dieser Stadt gelebt hat, trägt für immer einen Teil davon in sich. Es fühlt sich stets wie ein bisschen zu Hause an. Zudem habe ich auch noch Kontakt zu ein paar Fans und zu Nicole Bender-Rummler natürlich auch.“
Was erwartest du für ein Spiel am Sonntag?
„Ich erwarte ein sehr kampfbetontes Spiel. Wir wollen endlich unseren ersten Dreier holen und Köln möchte sich garantiert wieder etwas absetzen. Da wird sich nichts geschenkt.“
Wie sind deine Erinnerungen an deine FC-Zeit? Hast du besondere Momente, an die du gerne denkst?
„Ich denke immer sehr gerne an die FC-Zeit zurück. Während ich beim FC gespielt habe, habe ich mein Studium absolviert und als Mannschaft haben wir sehr viel zusammen erlebt. Gerade der Aufstieg in die erste Liga war besonders und dann die kölschen Lieder aus dieser Zeit. Unter anderem kölsche Jung und Et jitt kein Wood. Wenn ich die höre, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut.“
Was hat dir das bedeutet, als du im vergangenen Jahr in die Hall of Fame der FC-Frauen aufgenommen wurdest?
„Es ist super schön für die eigenen Leistungen ausgezeichnet zu werden. Das ehrt mich und so bleibe ich stets Teil von etwas Besonderem.“
In diesem Jahr bestreitet der FC wieder ein Spiel im RheinEnergieSTADION. Freut dich die Entwicklung des Frauenfußballs insgesamt und wie bewertest du sie beim FC?
„Ja, es ist schön zu beobachten, dass der Frauenfußball immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Dass sich beim FC etwas tut und bereits viel entwickelt hat, ist nicht zu übersehen. Das freut mich. Ich finde es überragend, dass in der vergangenen Saison bereits ein Rekordspiel auf die Beine gestellt wurde. Als wir 2009 das Spiel zur Saisoneröffnung vor den Herren im Stadion hatten, habe ich das erste Tor dort geschossen. Ich glaube, das weiß heute kaum noch einer.“ (lacht)
Du bist mittlerweile 34 Jahre. Hast du schon Pläne für die Zeit danach, wenn du deine Karriere irgendwann beenden wirst.
„Ich habe neben dem Fußball bereits als Kursleiterin von Präventionskursen gearbeitet, sowie Ganganalysen und Muskelkraftmessung mit darauffolgendem Personal Medical-Training gemacht. Das kann ich mir vorstellen weiterzumachen. Es ist immer schön, wenn man Menschen helfen kann. Am liebsten wäre mir aber, wenn ich für meine Spaziergänge mit meinem Hund in der Natur ein gutes Honorar bekommen würde. Anfragen nehme ich gerne entgegen.“ (lacht)
Tickets für das Spiel beim MSV Duisburg gibt es hier.
Karten für das nächste Heimspiel der FC-Frauen am 10. März im RheinEnergieSTADION erhält man hier.