Der 1. FC Köln und Amnesty International Deutschland setzen sich in der Saison 2023/24 gemeinsam für Menschenrechte ein, denn sie brauchen unseren Schutz: Menschenrechte sind vielerorts bedroht. Deshalb möchten Amnesty International und der 1. FC Köln im Rahmen der Saisonpartnerschaft unter dem Motto #ZesammeFürMenschen deutlich machen: "Menschen sind nicht gleich, aber ihre Rechte sind es."
Was sind Menschenrechte und welche gibt es?
Menschenrechte sind Rechte, die jedem Menschen zustehen. Sie gelten für alle Menschen – einfach weil sie Menschen sind, jederzeit und überall, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sozialer Anschauung, ethnischer und sozialer Herkunft.
Vor 75 Jahren haben die Vereinten Nationen u.a. als Reaktion auf die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet, die die Grundlage für ein friedliches und faires Zusammenleben aller definiert. Zu den Menschenrechten gehören das Recht auf Leben, das Verbot der Folter, die Religions-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit, die Gleichheit vor dem Gesetz sowie die Rechte auf Arbeit, Wohnen, Gesundheit oder Bildung.
Hier findest du einen Überblick über alle Menschenrechte.
Warum gehen Menschenrechte uns alle etwas an?
Wir nutzen unsere Menschenrechte in unserem Alltag so selbstverständlich, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen, dass wir sie haben. Wenn wir auf sie verzichten müssten, würden wir das sehr schnell merken. In Deutschland ist die Achtung der Menschenrechte im Grundgesetz verankert und unabhängige Gerichte wachen über ihre Einhaltung.
Nichtsdestotrotz werden die Menschenrechte auch hier immer wieder verletzt. Zum Beispiel, wenn Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen als Männer oder wenn Menschen im Alltag Rassismus erfahren. Wir müssen also auch hierzulande weiter einfordern, dass die Menschenrechte immer und für alle gelten.
Unsere Telefone, Kleidung und Lebensmittel kommen aus allen Teilen der Erde. Oft werden diese Dinge von Menschen hergestellt, die wie Sklaven leben müssen. Im Kongo arbeiten schon Kinder ab sieben Jahren unter schlimmsten Bedingungen in Minen, um Kobalt zu gewinnen. Diesen Rohstoff brauchen Firmen für die Batterien unserer Smartphones und Autos. Wir sind also durch unsichtbare Ketten mit dem Schicksal vieler Menschen verbunden – ob wir wollen oder nicht.
Wir erleben eine Zeit, in der in immer mehr Ländern die Freiheit bedroht wird: Menschen, die ihre Meinung sagen oder ihre Rechte gegenüber Unternehmen oder Regierungen einfordern, sind in Gefahr, willkürlich festgenommen, verfolgt, misshandelt, gefoltert oder sogar getötet zu werden. Akzeptieren wir Menschenrechtsverletzungen in einem Land, fühlen sich auch andere Staaten nicht mehr an ihre Verpflichtungen gebunden. So werden Menschenrechte schleichend geschwächt. Und: Wenn die Menschenrechte in mehr Ländern geachtet würden, wären auch viel weniger Menschen gezwungen zu fliehen.
Du willst noch mehr wissen?
Zehn Gründe, warum dir die Menschenrechte nicht egal sein können
Wer ist Nahid Taghavi und was ist mit ihr passiert?
Die Kölnerin Nahid Taghavi ist eine iranisch-deutsche Frauenrechtlerin, die 2020 im Iran festgenommen wurde und seither im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert ist. 7 Monate verbrachte sie in Einzelhaft und wurde schweren psychischen Foltermethoden ausgesetzt. Sie wurde über 1000 Stunden ohne einen Rechtsbeistand verhört. Im Gerichtsverfahren wurde sie dann aufgrund ihres Einsatzes für Frauenrechte wegen angeblicher Beteiligung an einer "illegalen Gruppe" und wegen "Propaganda gegen den Staat" zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.
Nahids Gesundheitszustand hat sich im Gefängnis rapide verschlechtert. Im Juli 2022 wurde sie nach massivem internationalem Druck in den dringend benötigten medizinischen Hafturlaub entlassen – ein kleiner Zwischenerfolg des Einsatzes u.a. von Amnesty International. Vier Monate später wurde Nahid jedoch wieder ins Gefängnis gebracht, obwohl ihre medizinische Behandlung noch nicht abgeschlossen war. Dies geschah unmittelbar, nachdem die deutsche Regierung angekündigt hatte, weitere Sanktionen gegen die iranische Regierung zu verabschieden.
Nahid ist eine gewaltlose politische Gefangene, die allein wegen der friedlichen Ausübung ihrer Rechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit festgehalten wird. Sie muss umgehend und bedingungslos freigelassen werden.
Hilf uns, sie nach Hause zu holen!
Hier kannst du unsere Petition an den iranischen Botschafter unterschreiben.
Was kann ich persönlich tun, um mich für Menschenrechte einzusetzen?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sich für Menschenrechte einzusetzen. Du kannst dich beispielsweise in deinem Alltag mit anderen solidarisch zeigen, wenn sie beleidigt, eingeschüchtert oder bedroht werden.
Du kannst auf Demonstrationen gehen, dich mit anderen zusammentun, um eine eigene Petition zu starten, dich an Online-Aktionen von Amnesty International beteiligen, bei Amnesty als Mitglied mitmachen oder die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen mit deiner Spende unterstützen.
Du kannst auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen, indem du dich an die Presse wendest, einen Leserbrief schreibst oder Politikerinnen und Politiker kontaktierst. Jedes Mal, wenn du wählen gehst, kannst du dich vorher informieren, was sich die Parteien vorgenommen haben: Wollen sie etwas gegen Diskriminierung und für Gleichbehandlung und Inklusion tun? Du kannst auch die Abgeordneten deines Wahlkreises anschreiben und sie zu bestimmten Themen befragen.
Hier kannst du aktiv werden:
https://www.amnesty.de/mitmachen
https://amnesty-koeln.de
Wie arbeitet Amnesty International?
Der friedliche und erfolgreiche Hebel von Amnesty International ist öffentlicher Druck. Amnesty recherchiert gründlich und handelt gezielt, damit die Menschenrechtsarbeit ihre größtmögliche Wirkung erzielt. Mit Fachberichten, Kampagnen, Aktionen, Info-Ständen, Protestschreiben, Diskussionsforen sowie Lobby- und Medienarbeit trägt Amnesty Informationen weltweit auf die Straße, in die Medien und in die Politik. Amnesty engagiert sich außerdem in der Menschenrechtsbildung.
Wenn Menschen akut von Menschenrechtsverletzungen bedroht sind, alarmiert Amnesty sein "Urgent Action"-Netzwerk. Innerhalb kürzester Zeit senden bei
diesen Eilaktionen Menschen weltweit Briefe und E-Mails an die zuständigen Regierungen und Behörden. Die so erzeugte Aufmerksamkeit ist oft entscheidend, um ein Menschenleben zu retten: Über ein Drittel aller "Urgent Actions" haben Erfolg!
Ohne die mehr als 10 Millionen Amnesty-Unterstützerinnen und Unterstützer weltweit wäre all dies nicht möglich. Sie können innerhalb kürzester Zeit aktiv werden und handeln. Globale Kampagnen werden auf diese Weise zu lokalen Aktionen für die Menschenrechte und Hinrichtungen können verhindert, Folter gestoppt und unfaire Verfahren neu aufgerollt werden.
Wie genau die Arbeit von Amnesty funktioniert und wie man selber helfen kann, siehst du hier:
Weitere Informationen