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Pierre Littbarski

16.04.1960

Geburtstag

Ein Künstler am Ball

Weltmeister, DFB-Pokalsieger, Kapitän und absoluter Publikumsliebling des 1. FC Köln – Pierre Littbarski feierte in seiner langen Karriere viele Erfolge. Bis heute ist er nicht nur einer der bekanntesten und beliebtesten FC-Spieler aller Zeiten, er kann auch für sich in Anspruch nehmen, durch sein Spiel und sein sympathisches Auftreten neben dem Platz viele Fußballfreunde erst zu FC-Fans gemacht zu haben. Welches Kind schwärmte in den 1980er Jahren nicht für den Dribbelkünstler? In Berlin geboren, war es vor allem der Großvater, der sein fußballerisches Talent förderte und ihn schließlich beim VfL Schöneberg anmeldete. Schon im zweiten Jahr wurde er dort Berliner Meister und fiel von Anfang an durch seine gewagten Dribblings, die gefährlichen Freistöße und Torschüsse aus allen Lagen und Entfernungen auf. Der trickreiche, verspielte Fußball, den er schon in der Jugend spielte, sollte seine gesamte Karriere kennzeichnen. Dank seines Jugendbetreuers, der ihn in die A-Jugend von Hertha Zehlendorf mitnahm, gelang ihm sportlich der nächste Schritt nach oben. Als Pierre Littbarski mit Hertha Zehlendorf 1977/78 in der Endrunde um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft spielte und inzwischen sogar in der Juniorenauswahl des DFB eingesetzt wurde, nahm sein Leben die entscheidende Wendung. Im Viertelfinale traf man auf den 1. FC Köln und schaltete den Favoriten überraschend aus. Littbarski war in beiden Begegnungen bester Akteur auf dem Platz, schoss vier Tore. Dies entging auch dem auf der Tribüne sitzenden FC-Geschäftsführer Karl-Heinz Thielen nicht. Der bat das Talent unmittelbar nach dem Rückspiel in sein Büro. Nach kurzer Verhandlung mit Littbarski und dem Zehlendorfer Trainer und Ex-FC-Spieler Wolfgang John hatte Thielen die Zusage des seines Wunschspielers sicher.

„…wenn et ene Stürmer es, dann nemme mer der…“

Nun musste nur noch Cheftrainer Hennes Weiseiler seine bis heute legendäre, telefonische Zustimmung geben. Thielen: „Du Hennes, ich hab hier jemanden unter Vertrag genommen, Pierre Littbarski von Hertha Zehlendorf.“ Weisweiler: „Wat spielt der?“ Thielen: „Stürmer. 18 Jahre alt, guter Dribbler. Macht auch Tore. Hat unsere A-Jugend alleine geschlagen.“ Weisweiler: „Na ja, wenn et ene Stürmer es, dann nemme mer der.“ Weisweiler sollte ein überzeugter Littbarski-Förderer werden, den dieser bis heute als besten Trainer seiner Laufbahn bezeichnet. 32.500 Mark Ablöse überwies der FC nach Berlin und ab Sommer 1978 war „Litti“, so sein omnipräsenter Spitzname, Lizenzspieler beim amtierenden Double-Sieger. Hennes Weisweiler setzte ihn zunächst als Stürmer ein, so auch bei seiner Bundesligapremiere am 26. August 1978 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Trotz namhafter Konkurrenten wie Roger van Gool oder Dieter Müller bestritt der Neuzugang im ersten Jahr 21 Pflichtspiele und schaffte sechs Treffer. Beinahe wäre es ihm und seinen Mitspielern gelungen, den höchsten Gipfel im europäischen Fußball zu erklimmen, doch man scheiterte im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister an Nottingham Forest. Ab seiner zweiten Saison am Geißbockheim war Litti unumstrittene Stammkraft und avancierte zum U21-Nationalspieler. Als Rechtsaußen agierend, eroberte er die Herzen der FC-Fans im Sturm. Seine Dribblings und Kunststücke, aber auch seine oftmals sehenswerten Tore verzückten die Zuschauer. Die Berufung in die A-Nationalmannschaft war letztlich nur eine Frage der Zeit: Am 14. Oktober 1981 erzielte er beim 3:1-Sieg in Wien gegen Österreich zwei Tore und feierte ein perfektes Debüt.

Weltmeister 1990

Bis 1990 gehörte Litti zum festen Bestandteil der DFB-Auswahl, nahm an zwei Europa- und drei Weltmeisterschaften teil, wurde in zwei WM-Endspielen eingesetzt. Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels 1990 in Rom feierte Pierre Littbarski den größten Triumph seiner Laufbahn. Ungeachtet der Tatsache, dass der ein oder andere verletzungsbedingte Rückschlag zu verkraften war, konnte Litti auch beim FC Erfolge feiern, auch wenn sich der Traum Deutscher Meister zu werden für ihn nie erfüllte. Drei Mal stand er mit dem FC im DFB-Pokalendspiel, verließ aber „nur“ einmal als Sieger den Platz – 1983 im Lokalduell gegen die Fortuna. Den Siegtreffer hatte er höchstpersönlich erzielt. 1985 gelang Litti beim Bundesligaspiel gegen Werder Bremen das „Tor des Jahres“ – ein für ihn typischer Treffer, bei dem er die Gegenspieler ausdribbelte, mehrfach hinfiel, um den Ball dann doch noch ins Netz zu zaubern. Nach acht Jahren in Köln suchte er eine neue Herausforderung und fand sie beim französischen Erstligaaufsteiger Racing Paris, wo Litti jedoch nicht glücklich wurde. Noch während der Saison 1986/87 nahm er Kontakt mit dem FC auf und der neue Spotdirektor Udo Lattek kauften ihn schließlich für 2,8 Millionen D-Mark aus seinem Vertrag. Kurios: Littbarski stellte einen Teil der Ablöse dem FC als zinsloses Darlehen selbst zur Verfügung. Überglücklich feierte er am 22. August 1987 beim 2:0-Heimsieg gegen Bayer Uerdingen sein umjubeltes FC-Comeback und erzielte dabei den Treffer zum 2:0.

Nummer 10

Jetzt durfte Litt endlich auch auf seiner Wunschposition im offensiven Mittelfeld spielen und trug fortan statt der zuvor für ihn charakteristischen Trikotnummer 7 nun die 10. Unter Trainer Christoph Daum war Litti eine tragende Säule für die Erfolge Ende der 1980er Jahre mit zwei deutschen Vizemeisterschaften. Als sich der FC sich 1992/93 in akuter Abstiegsgefahr befand, half Littbarski mit, den Absturz zu verhindern. Als der Klassenerhalt am 29. Mai 1993 nach einem 2:1-Heimsieg gegen Schalke endgültig gesichert wurde, war der Weltmeister jedoch nicht mehr dabei – er war Anfang Mai 1993, nach 504 Pflichtspielen und 144 Toren im FC-Trikot nach Japan zu JEF United Ichihara gewechselt. Nach zweieinhalb Jahren bei JEF United beendete Pierre Littbarski bei Brummell Sendai seine Laufbahn, obwoh sein Abschiedsspiel schon vier Jahre zuvor in Müngersdorf stattgefunden hatte. Anschließend war er unter anderem als Trainer, Scout, TV-Experte und Repräsentant tätig.

Pierre Littbarski

Geboren: 16.04.1960 in Berlin

Position: offensives Mittelfeld, Angriff

FC-Trikotnummer: 7 (1978-1986), 10 (1987-1993) Statistik beim 1. FC Köln FC-Pflichtspiele: 504

Tore: 144

FC-Freundschaftsspiele: 226

Tore: 151

Total

Spiele: 730 Tore: 295

Erfolge beim 1. FC Köln

DFB-Pokalsieger 1983

Deutscher Vizemeister 1982, 1989, 1990

DFB-Pokal-Finalist 1980, 1991

UEFA-Cup-Finalist 1986

ARD-Torschütze des Monats Oktober 1981, April 1985 (auch Tor des Jahres 1985), August 1987

Kapitän 1983-1984, 1988-1993

Laufbahn als Spieler

1967-1976 VfL Schöneberg 1930 (Jugend)

1976-1978 F.C. Hertha 03 Berlin-Zehlendorf (Jugend) 7/1978-6/1986 1. FC Köln

7/1986-8/1987 Racing Paris (Frankreich)

8/1987-5/1993 1. FC Köln

5/1993-12/1995 JEF United Ichihara Chiba (Japan)

1/1996-6/1997 Brummell Sendai (Japan)

73 A-Länderspiele/18 Tore für Deutschland (davon 71/18 für den 1. FC Köln) (1981-1990)

1 B-Länderspiel/0 Tore für Deutschland (für den 1. FC Köln) (1980)

21 U21-Länderspiele/18 Tore für Deutschland (alle für den 1. FC Köln) (1979-1982)

8 A/B-Juniorenländerspiele/1 Tor für Deutschland (1977)

Internationale Erfolge

Weltmeister 1990

Vizeweltmeister 1982, 1986

WM-Teilnehmer 1982 (Spanien), 1986 (Mexiko), 1990 (Italien)

EM-Teilnehmer 1984 (Frankreich), 1988 (Deutschland)

U21-Vizeeuropameister 1982

Laufbahn als Trainer

7/1997-6/1998 JEF United Ichihara Chiba (Japan) (Jugend)

2/1999-31.12.2000 Yokohama FC (Japan)

05.01.2001-21.05.2001 Bayer 04 Leverkusen (Co-Trainer)

6/2001-03.11.2002 MSV Duisburg

01.01.2003-31.12.2004 Yokohama FC

6/2005-6/2006 Sydney FC (Australien)

01.02.2007-11.07.2008 Avispa Fukuoka (Japan)

7/2008-20.10.2008 Saipa F.C. (Teheran/Iran)

04.11.2008-12.04.2010 FC Vaduz (Liechtenstein)

01.07.2010-07.02.2011 VfL Wolfsburg (Co-Trainer)

08.02.2011-17.03.2011 VfL Wolfsburg (Interimstrainer)

18.03.2011-31.01.2012 VfL Wolfsburg (Co-Trainer)

Erfolge

Australischer Meister (A-League) 2006

Laufbahn als Funktionär

01.02.2012-7/2018 VfL Wolfsburg (Chefscout/Spielerbeobachtung und Entwicklung) 7/2018-6/2023 VfL Wolfsburg (Klubrepräsentant)

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