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Kirill Gau: Als Judoka am Sportinternat

1.1.2025

Kirill Gau kommt die Treppen des Sportinternats Ende Oktober hinunter, sein rechter Arm liegt in einer Schiene, der Gesichtsausdruck ist noch etwas traurig. Eine Woche zuvor, bei einem Turnier in Slowenien, ist es passiert. Er wollte einen Gegner werfen, der hat das aber geblockt. Der Ellenbogen war durchgestreckt und ist nach innen geknickt. Der Oberarmknochen ist ins Gelenk gerutscht, ein Stück vom Knochen abgebrochen, der Muskelansatz ist abgerissen. Das alles hält ihn aber nicht davon ab, zum vereinbarten Interview mit dem GeißbockEcho zu erscheinen.

Kirill, wie geht es Dir nach Deiner Verletzung?

Kirill Gau: Ich war schon ein bisschen niedergeschlagen. Ich darf sechs bis acht Monate keinen Kontaktsport machen. Deshalb wird es sehr schwer, mich für die EM im nächsten Jahr zu qualifizieren. Dafür muss man in zwei ­Turnieren bestimmte Platzierungen holen, das wird jetzt nicht einfach.

Hast Du es in der kurzen Zeit schon geschafft, wieder ­positiv nach vorne zu blicken?

Ich will so schnell wie möglich wieder fit werden. Ich will es als Motivation nutzen und nach der Verletzung wieder Gas geben.

Wie bist Du denn überhaupt zum Judo gekommen?

Ich komme aus Bedburg im Erftkreis und mein Bruder hat früher schon Judo gemacht. Als ich bei einem Turnier zugeschaut und gesehen habe, wie die sich durch die Gegend werfen, fand ich das so cool, dass ich auch unbedingt mit Judo anfangen wollte.

Wie war Dein weiterer Weg?

Bis 2020 habe ich in Elsdorf Judo gemacht, dann bin ich nach Mönchengladbach gewechselt. Mein Traum war es aber schon immer, auf so ein Internat zu gehen, weil man da die beste Förderung bekommt. Ich habe mich letztes Jahr schon beworben, da hat es mit der Schule aber noch nicht geklappt. Dieses Jahr wurde ich aber zum Glück angenommen.

Wie hat sich der Alltag für Dich seitdem verändert?

Ich hatte zum Beispiel in der Schule oft Probleme mit ­Befreiungen für Turniere. Hier läuft das alles Hand in Hand und der Sport lässt sich mit der Schule besser verbinden. Ich habe hier zweimal pro Woche morgens Frühsport, wir ­haben mehr Trainer und viele gute Partner, mit denen ich trainieren kann. Zudem wird man mit Nachhilfe auch auf dem schulischen Weg super betreut.

Wie oft pro Woche trainierst Du denn?

Hier habe ich sieben Mal in der Woche Training. Am Wochenende fahre ich meistens nach Hause und habe dort auch noch einmal Training. Dienstags und donnerstags machen wir zwei Stunden Sparring und davor eineinhalb Stunden Techniktraining, an den anderen Tagen trainieren wir ein­einhalb Stunden.

Wie durchgetaktet ist Dein Alltag dadurch?

Meistens ist der Alltag schon gleich. Ich stehe auf, gehe frühstücken, dann entweder zum Frühsport oder direkt in die Schule. Danach esse ich kurz etwas, mache meistens ­einen Mittagsschlaf, gehe zweimal die Woche zur Nachhilfe und dann zum Training. Am Abend verbringe ich hier dann noch Zeit mit den anderen Internatsbewohnern.

Du investierst sehr viel Zeit in Deinen Sport. Was treibt Dich an, das auf Dich zu nehmen?

Mein Traum ist es, Olympiasieger zu werden. Seitdem ich ganz klein bin, treibt mich das an. Dafür würde ich alles geben.

Fällt es dennoch im Alltag auch einmal schwer diszipliniert zu sein, beispielsweise zum Frühtraining zu gehen?

Natürlich fällt es manchmal schwer morgens aufzustehen und um 6.30 Uhr beim Techniktraining zu sein. Aber das muss man machen, wenn man gewinnen will. Wenn ich an mein Ziel denke, dann bin ich motiviert. Ich gehe auch nicht alleine zum Training und wenn ich nicht kommen würde, dann lasse ich ihn hängen, dann hat er keinen Partner.

Eine Reportage zum Sportinternat lest Ihr hier. Im aktuellen GeißbockEcho (Ausgabe 2, Saison 2024/25) findet Ihr weitere Hintergrundgeschichten rund um den FC.

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